Ariya, ID.Buzz und China am Start

Mehr Angebot, mehr Autos, mehr Auswahl: aktueller Blick auf den Elektroauto-Markt.

Das Elektroauto hat die erste Markthürde genommen. Der wichtige Schritt vom Spielzeug für Avantgardisten zur Vierrad-Alternative mit dem Stempel Statussymbol ist gelungen.

Die Hersteller pushen den anspringenden Markt mit einer rasch wachsenden Zahl neuer Modell. Der Blick in den motorfuture-KATALOG e belegt es. Volles Programm, rund 80 Modelle.

Ariya und andere

E-Auto-Pionier Nissan zum Beispiel schiebt in diesen Tagen den Crossover Ariya auf die Startrampe. Fahrbericht im Logbuch bei motorfuture. Eine spektakuläre Neuheit ist auch der lange erwartete VW ID.Buzz. Daten im KATALOG e, erster Fahrbericht im Logbuch.

BMW schickt unterdessen seinen Frühstarter i3 in den Ruhestand, für Kaufinteressenten ist also Eile geboten, das Auto hat Kultcharakter. Am anderen Ende der Modellpalette lässt die Marke mit dem Propeller im Logo den i7 vom Stapel, ein echtes Riesenschiff.

Ein Schiff kommt auch aus Sindelfingen, der elektrische Mercedes-Luxusliner heißt EQS. Und natürlich denkt der Schwabe im Manager auch immer ans Brot-und-Butter-und-drei-Scheiben-Schinken-drauf-Geschäft: Die E-Klasse wird im EQE auf Batteriestrom umgepolt. E-Klasse klingt irgendwie nach betulicher Bürgerlichkeit, aber im EQE 53 prügeln bis zu 1000 Nm Drehmoment auf die beiden Antriebsachsen ein.

Der koreanische Mischkonzern Hyundai baut richtige Schiffe in der Werft in Ulsan und Automobile verschiedener Marken in aller Welt. Die Hyundai-Nobelmarke Genesis bringt jetzt zwei Vollelektriker nach Deutschland, die dem Markt interessante Impulse geben: GV60 und Electrified G80.

China kommt

Nur der sprichwörtliche Katzensprung ist es von Südkorea nach China. Was in relativ überschaubarer Entwicklungszeit die Kombination aus chinesischem Kapital (Geely) und europäischem Knowhow (Volvo) vermag, belegt eindrucksvoll der Polestar 2, Fahrbericht im Logbuch. Kein Auto für gelangweiltes Achselzucken, sondern ein Herausforderer, der die westliche Konkurrenz auf den Prüfstand stellt. Und China reagiert ja nicht, sondern agiert. MG zum Beispiel feiert jetzt erste Erfolge auf dem deutschen Markt. MG ist ein gut zugekaufter Markenname unter dem Dach der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC Motor). SAIC bearbeitet das Automobilgeschäft seit 40 Jahren in sehr erfolgreichen Joint Ventures mit dem Volkswagen-Konzern und General Motors. Jetzt schiebt die chinesische Marke mit dem traditionsreichen britischen Namen MG auf dem deutschen Markt bereits drei Modelle an, die Nummer vier ist für den Jahreswechsel 2022/23 angekündigt und soll mit einem Kampfpreis dem VW ID.3 Konkurrenz machen.

Bleibt der Hinweis, dass mit BYD (Build your dreams) ein weiterer Chinakonzern den europäischen Automarkt testet. BYD fertigt den kompletten elektrischen Antriebsstrang selbst – Akkus, E-Motoren, Halbleiter für die Steuerung – und startet seine Europareise in den Niederlanden. Noch ist BYD also nicht im motorfuture-KATALOG e vertreten. Aber, die Prognose sei erlaubt: Das wird sich bald ändern.

Keine Frage: China kommt. Mit Great Wall und Nio setzen weitere Anbieter aus dem Reich der Mitte zum Sprung nach Europa an.

Klassiker von morgen

Blick zurück? Der motorfuture-KATALOG e führt auch die E-Kultklassiker von morgen – nicht mehr gebaut, aber Meilensteine auf dem Weg in die vollelektrische Zukunft. Freunden der Sonne sei auf dem Gebrauchtwagenmarkt zum Beispiel der Citroën E-Méhari ans Herz gelegt. Es gibt nur ein paar Exemplare, die die Strandhaus-Garagen dieser Welt bald als unverkäufliche Exoten schmücken werden. Oder die beiden Generationen des Ampera von Opel: gelungene Belege für die Elektrifizierung des modernen Automobils und nicht zuletzt Zeitzeugen industriepolitischer Umwälzungen.

KATALOG e

Oskar Weber