„Es geht um das Bombenattentat, richtig?“
Monika Trauernicht blies den Rauch durch die Nasenlöcher direkt auf ihre Brüste, die Brustwarzen noch immer erregt, und die Frau fasste sich spielerisch mit der linken Hand zwischen die Beine. Sie wusste, der Mann konnte dann die Augen nicht von ihr lassen.
„Ja, das Bombenattentat“, sagte Teufel. „Als Auftrag vermutlich leider nicht das große Los.“
Sein Blick war dankbar und gierig.
„Glaubst du?“
„Entweder, der Fall liegt ganz einfach…“
„Dann ist er sogar für uns unterbelichtete Offizialermittler lösbar…“
„Ganz genau.“ In Teufels Stimme fehlte jede Spur von Ironie. „Oder die Gemengelage ist so komplex, dass zwei private Ermittlerwürstchen à la Toth und Teufel höchstens ein bisschen in der eigenen Brühe köcheln.“
„Dann ermittelt mal schön.“ Monika Trauernicht lächelte ihr schmales Polizistenlächeln. Sie war seit fünfundzwanzig Jahren bei der Polizei, und ihre Schichten beim Kriminaldauerdienst schickten sie fast täglich in eine Parallelwelt der asozialen Absurditäten, und sie kannte die Unzulänglichkeiten der Polizei. Aber sie konnte auch mit großer Gewissheit sagen, dass die meisten Privatdetektive zu dämlich waren, eine Kamera zu halten oder den richtigen Knopf an einem Klingelschild zu drücken.
Für den Teufel galt das nicht. Willi war ein Polizeiprofi, der das Handwerk zwanzig Jahre lang bei den Ermittlungsbehörden gelernt und geübt hatte. Er war als Aufbauhelfer Ost zum Berliner LKA gekommen und irgendwann unehrenhaft entlassen worden. Typisches Muster einer Ausmusterung: keine Strafverfolgung gegen freiwillige Aufgabe des Beamtenstatus‘ einschließlich Pensionsberechtigung. Monika wusste nicht, was damals passiert war. Niemand in ihrem geschwätzigen Polizeiumfeld wusste es. Die Mauer des Schweigens war stabil in diesem Fall, und Willi klagte nicht, drohte nicht, sagte nichts.
Willi Teufel schwieg.
Schweigen, die Sprache der Götter.
Unwahrscheinlich, dass Monika in Sachen Olympiastadion Ermittlungsdetails kannte. Sie war bei der Kripo, der Fall lag beim LKA, und natürlich hatte sich auch das Bundeskriminalamt eingeschaltet. Terrorismusverdacht.
Die Frau schwieg ebenfalls. Sie zündete sich eine zweite Zigarette an. Schlechter Fick, dachte sie. Dann rauchst du halt noch eine.
Sie sagte: „Nach allem, was der Flur so funkt, könnte es sich auch um eine Personenverwechslung handeln.“
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