Unterwegs mit der elektrotechnischen Basisversion des BMW iX1. Logbuch TEST.
Auf der diesjährigen IAA in München hat BMW mit dem iX3 das erste Serienmodell seiner Neue Klasse vorgestellt. „Die Neue Klasse ist unser größtes Zukunftsprojekt. Sie steht für einen gewaltigen Sprung: in den Technologien, im Fahrerlebnis und im Design. Praktisch alles an ihr ist neu – und dabei mehr BMW als je zuvor“, sagt BMW-Chef Oliver Zipse: „Unser gesamtes Produktportfolio wird von den Innovationen der Neuen Klasse profitieren – und zwar unabhängig von der Antriebstechnologie.“
Aktuell bietet BMW 17 verschiedene Modellvarianten mit unterschiedlichen Antriebsarten an — Vollelektriker, Plug-in-Hybride und Verbrenner. BMW schickt aktuell die gleichen Karosserieformen mit unterschiedlichen Antriebsarten an den Start, einzig der innovative BMW i3 startete im Jahr 2013 mit eigenem Design als Vollelektriker. Aber der Elektropionier der bayerischen Marke wird seit Sommer 2022 nicht mehr gebaut, 250.000 Exemplare sind in Leipzig vom Band gerollt. Das Ende des i3 war gleichzeitig der Startschuss für den neuen Einstieg in die vollelektrische BMW-Welt, den iX1. Wir waren mit dem kleinsten BMW-Elektro-SUV unterwegs.
Das Auto
Die Basisversion des vollelektrischen BMW iX1eDrive20 geht mit einem Frontmotor an den Start: 150 kW (204 PS), 250 Nm und 64,8-kWh-Traktionsbatterie (netto). Laut Datenblatt beschleunigt das 4,50 Meter lange und 1,85 Meter breite SUV in 8,6 Sekunden auf 100 km/h, bei 170 km/h regelt das System ab. Der Antritt ist elektroautotypisch gut, wie immer gilt: je sportlicher der Fahrmodus, desto schneller der Antritt und desto straffer die Lenkung. Beim iX1 eDrive stehen drei Fahrmodi zur Wahl: Efficient, Personal und Sport. Ebenfalls individuell wählbar ist die Rekuperationsstufe, hier gibt es vier Möglichkeiten: adaptiv, niedrig, mittel und hoch.
Akku, Verbrauch und Reichweite
Der 64,8 kWh große Akku liegt im Wagenboden und liefert laut Hersteller Reichweiten von bis 473 Kilometer, den Verbrauch gibt BMW mit 17,1 kWh pro 100 Kilometer an. Wir waren in einem Privatwagen unterwegs, zugelassen im Februar 2024. Der Bordcomputer zeigt verschiedene Verbrauchsangaben an: Ab Werk, ab Laden, ab Fahrbeginn und ab individuell. Nach 14.773 gefahrenen Kilometern liegt der Verbrauch über die gesamte Laufleistung bei 15,7 kWh/100 km — das Fahrzeug ist größtenteils im Stadtverkehr und auf der Landstraße unterwegs. Ein sensationeller Wert für ein knapp 1,9 Tonnen schweres Fahrzeug. Aber auch auf einer knapp 300 Kilometer langen Testfahrt mit circa 90 Prozent Autobahnanteil bleibt der Verbrauch erstaunlich niedrig: 16,6 kWh pro 100 Kilometer und eine daraus resultierende Reichweite von 390 Kilometer. Effizienter geht quasi nicht, so kann Freude am Fahren auch aussehen. Ist die Batterie leer, kann serienmäßig mit 11 kW nachgeladen werden, für einen Aufpreis erhöht sich die Ladegeschwindigkeit durch dreiphasiges Wechselstrom-Laden auf 22 kW. Und an Schnellladesäulen lädt der iX1 mit 130 kW in 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent.
Das Raumangebot
Der iX1 ist das kleinste BMW-SUV und bietet mit vergleichsweise kompakten Außenmaßen Alltagstauglichkeit auch in der Stadt und im Parkhaus: 4,50 Meter in der Länge und 1,85 Meter in der Breite. Umso erfreulicher, dass auch der Innenraum gute Platzverhältnisse bietet. Das gilt für die Vorderleute ebenso wie für die Hinterbänkler, und auch in den Gepäckfächern ist ordentlich Platz: 490 bis 1.495 Liter hinter der großen Klappe im Heck, die Rückbank lässt sich quasi zu einer geraden Fläche umklappen.
Die Vordersitze sind bequem, Federung und Dämpfung sind straff. Einen guten Eindruck hinterlässt auch die direkte Lenkung.
Das Cockpit
Der Innenraum des BMW ist hochwertig, zentrales Element ist das Curved Display, das das Tachoinstrument und das Infotainment-Display vereint, sich über die knappe Armaturenbretthälfte ausstreckt und, wie der Name sagt, aus einer zum Fahrer hingebogenen Glasfläche besteht. Wie üblich werden fast alle Funktionen über das Infotainment-Display gesteuert. Die Bedienung ist intuitiv, wie immer gilt: im Stand ist das Bedienen um einiges leichter als während der Fahrt. Haptische Knöpfe gibt es unter anderem für die Lautstärke, die Fahrmodi und den Warnblinker — diese Knöpfe befinden sich im zwischen Fahrer und Beifahrer gelegenen Ablagemodul, das in die Mittelkonsole übergeht — dort kann unter anderem das Smartphone induktiv geladen werden. Zusätzlich gibt es auch USB-C-Anschlüsse.
Preis
Der BMW iX1 eDrive20 positioniert sich mit einem Einstiegspreis von 48.800 Euro knapp unter der 50.000-Euro-Marke, die Allradversion iX1 eDrive30 (230 kW/313 PS) startet bei 55.900 Euro.
Fotos: motorfuture
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