Dongfeng Race Team gewinnt mit der elften Etappe auch das Volvo Ocean Race

Dongfeng gewinnt Volvo Ocean Race durch ersten Sieg bei der letzten Etappe. MAPFRE und Team Brunel auf den Plätzen zwei und drei im Gesamtklassement. Endgültiges Klassement nach letztem In-Port-Rennen am kommenden Samstag.

Acht Monate kämpften sieben Teams in elf Etappen auf über 45.000 Seemeilen um die Trophäe des Volvo Ocean Races. Gestern sind die Teams in Den Haag in den Zielhafen eingelaufen. Es war die engste Entscheidung in der 45-jährigen Geschichte des Offshore-Rennens. Auf den letzten 970 Seemeilen von Göteborg nach Den Haag segelten drei punktgleiche Teams (Brunel, Dongfeng und Mapfre) um den Sieg. 24 Stunden vor dem Ziel entschied sich das chinesische Team Dongfeng im Gegensatz zu ihren direkten Titelkonkurrenten bei Rotterdam für die küstennahe Route. Was am Anfang nach einer schlechten Entscheidung aussah, sicherte dem Team schlussendlich den Sieg im spannenden Finale. Dongfeng feierte nicht nur den ersten Etappensieg des 13. Volvo Ocean Races, sondern sicherte sich damit auch den Titel. „Wir waren in keiner so guten Position, aber wir haben auf unsere Entscheidung vertraut und alles gegeben“, sagt Skipper Chares Caudrellier nach der Zieleinfahrt: „Die anderen sind uns nicht gefolgt, aber wir haben an uns geglaubt und haben gewonnen…“ Es ist nicht nur der engste Sieg, sondern auch der erste Sieg eines chinesischen Bootes und Caroljin Brouwer und Marie Riou sind die ersten beiden weiblichen Volvo-Ocean-Race-Siegerinnen.

Dongfengs Titelkonkurrenten beendeten die elfte Etappe auf den Plätzen drei (Mapfre) und vier (Brunel). Im Gesamtklassement siegte Dongfeng (73 Punkte) vor Mapfre (70 Punkte) und Brunel (69 Punkte). „Wir sind den ganzen Weg um die Welt und auf dieser Etappe sehr gut gesegelt und sind deshalb natürlich ein bisschen enttäuscht“, sagt Mapfre-Skipper Xabi Fernández: „Wir gratulieren Dongfeng, die ein bisschen besser als wir gesegelt sind.“

Brunel-Skipper und achtmaliger Volvo-Ocean-Race-Teilnehmer Bouwe Bekking verpasste erneut seinen ersten Sieg beim prestigeträchtigen Rennen-um-die-Welt. Und auch das Triple (Olympiasieg, America’s Cup Sieg und Volvo Ocean Race Sieg), das die Neuseeländer Peter Burling (Brunel) und sein 49er-Teampartner Blair Tuke (Mapfre) vor Augen hatten, ist weiterhin unerreicht im Segelsport.

Überschattet wurde die diesjährige Weltumrundung von zwei Todesfällen. Ein chinesischer Fischer kam vor Hong Kong nach einer Havarie mit Vestas 11th Hour Racing ums Leben, und John Fisher (Scallywag) ging nahe Punkt Nemo auf der längsten und härtesten siebten Etappe von Auckland nach Itajaí über Bord. Fishers Freund und Scallywag-Skipper David Witt blickt deshalb mit mehr als gemischten Gefühlen auf das Rennen zurück: „Ich habe im Moment sehr gemischte Gefühle. Ich bin unfassbar stolz auf unser Team. Wir sind sehr eng verbunden und haben einiges durchgemacht. Aber natürlich bin ich auch traurig. Ich habe das Rennen nicht mit meinem besten Freund (John Fisher) beendet, mit dem wir gestartet sind.“

Am Samstag endet das 13. Volvo Ocean Race mit dem In-Port-Rennen in Den Haag, bei dem die Plätze sechs und sieben des Gesamtklassement vergeben werden. Die In-Port-Rennserie dient als Entscheidung bei Punktgleichheit. Im Moment liegen Witts Team Scallywag und Turn The Tide On Plastic mit 32 Punten gleich auf. Scallywag hat in der In-Port-Rennserie drei Punkte Vorsprung auf Caffaris Team und somit die bessere Ausgangsposition im Rennen um Platz sechs.

 

Platzierung 11. Etappe, Göteborg – Den Haag

  1. Dongfeng Race Team
  2. team AkzoNobel
  3. MAPFRE 
  4. Team Brunel
  5. Turn The Tide On Plastic
  6. Sun Hung Kai/Scallywag
  7. Vestas 11th Hour Racing

 

Gesamtwertung

  1. Dongfeng Race Team – 73 Punkte
  2. MAPFRE – 70 Punkte
  3. Team Brunel – 69 Punkte
  4. team AkzoNobel – 59 Punkte
  5. Vestas 11th Hour Racing – 39 Punkte
  6. Sun Hung Kai / Scallywag – 32 Punkte
  7. Turn the Tide on Plastic – 32 Punkte

 

Gesamtwertung In-Port-Rennen

  1. MAPFRE – 61 Punkte
  2. Dongfeng Race Team – 50 Punkte
  3. team AkzoNobel – 45 Punkte
  4. Team Brunel – 43 Punkte
  5. Vestas 11th Hour Racing – 33 Punkte
  6. Sun Hung Kai/Scallywag – 24 Punkte
  7. Turn The Tide On Plastic – 21 Punkte

Redaktion