Seit Sonntag sind alle sieben Volvo-Ocean-65-Yachten auf dem Weg nach Europa. Es ist die letzte lange Etappe des aktuellen Rennens, die doppelt gewertet wird. Der Kampf um den Gesamtsieg ist eröffnet. In Newport gab es erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg. Erstmals seit Etappe drei erreichen alle Boote den Zielhafen.
Newport – Cardiff ist die letzte lange Etappe des aktuellen Volvo Ocean Race. 3300 Seemeilen über den Atlantik zurück nach Europa. Circa 40.000 Seemeilen liegen hinter den sieben Teams, 5.000 Seemeilen liegen noch vor ihnen. Neuer Streckenrekord. Bisherig längste Route der vorangegangenen Volvo-Ocean-Races war das Rennen 2011/12 mit 39.270 Seemeilen.
Der Kampf um den diesjährigen Gesamtsieg ist endgültig eröffnet, der Ausgang der neunten von insgesamt elf Etappen kann das Gesamtklassement schlussendlich entscheidend beeinflussen – es ist die dritte und letzte Etappe, die doppelt gewertet wird. Alle Teams wollen diese Etappe gewinnen, um noch eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben: „Wir wissen, wir müssen die roten Boote besiegen“, sagt Brunel-Skipper Bouwe Bekking vor dem Start der neunten Etappe in Bezug auf die vor ihm liegenden roten Boote Mapfre und Dongfeng, um noch eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben: „Idealerweise gewinnen wir die Etappe und sie beenden die Etappe als sechster und siebter, aber das können wir nicht beeinflussen. Alles was wir tun können ist so gut wie möglich zu segeln und darauf hinzuarbeiten ein gutes Resultat zu erzielen.“ Bekking ist nicht allein mit seinem Plan, Dongfeng-Skipper Charles Caudrelier hofft auf ein ähnliches Ergebnis, allerdings in anderer Reihenfolge: „Idealerweise gewinnen wir und Mapfre und Brunel landen auf den letzten Plätzen, aber ich glaube nicht, dass das passieren wird. Wir müssen auf jeden Fall vor Mapfre sein. Ansonsten wird es wahrscheinlich schwer für uns zurück zu kommen.“ Und auch Xabi Fernández vom führenden Team Mapfre weiß, dass ein Drei-Punktevorsprung zu wenig ist, um sich zurückzulegen: „Wir müssen um jeden Punkt kämpfen und versuchen jede Etappe zu gewinnen.“
Obwohl die Teams nach sieben von acht Monaten auf See eingespielt sind – fünf der sieben Teams segeln mit unveränderter Crew – wissen sie auch, dass die Etappe nicht leicht wird. „Es ist eine schwierige Etappe, bei der man früh eine Entscheidung treffen muss, die das Feld spalten kann. Es könnte die Schlüsselentscheidung der Etappe sein. Und danach haben wir starken Wind“, sagt Caudrelier. Außerdem haben die letzten Etappen gezeigt, dass der Schlussspurt entscheidend ist und das gesamte Klassement kurz vor dem Ziel auf den Kopf stellen kann. Turn-The-Tide-On-Plastic-Skipperin Dee Caffari kann ein leidvolles Lied davon singen, wurde ihr Team schon zwei Mal kurz vor dem Ziel im Klassement nach hinten gereicht: „Das Rennen wird immer enger und wir haben gesehen, dass 5000 Meilen in einem Matchrace enden können, nur Minuten zwischen den Booten und wir werden noch mehr davon sehen. Es gibt doppelte Punkte beim Sprint über den Atlantik.“ Das Rennen hat seit zwölf Jahren keinen Stopp mehr in Großbritannien gemacht, viele Teilnehmer kommen aus Großbritannien, früher startete und endete das Volvo Ocean Race (damals noch Whitbread Round the World) in England, die Teams werden sicherlich ähnlich euphorisch gefeiert, wie beim Zieleinlauf in US-amerikanischen Segelsportmekka Newport.
9. Etappe: Newport (USA) – Cardiff (Großbritannien)
Die klassische Transatlantik-Überquerung wird mit doppelten Punkten gewertet. Der Golfstrom, Eisberge und das Azorenhoch sind die Schwierigkeiten dieser letzten langen Etappe.
- Start: 20. Mai 2018, erwartete Ankunft: 28. Mai 2018
- circa 3.300 Seemeilen/6.112 Kilometer
- circa acht Tage
- In-Port-Rennen Cardiff: 08. Juni 2018
Sehen Sie hier den kompletten Start der neunten Etappe.
Sehen Sie hier eine Zusammenfassung des Starts der neunten Etappe.
Rückblick: letzte Süd-Nord-Etappe mit Kopf-an-Kopf-Zieleinlauf und unerwartetem Sieger Mapfre
Das spanische Team Mapfre hat die achte Etappe gewonnen. Obwohl sie 24 Stunden und 300 Seemeilen vor dem Ziel noch auf Platz fünf lagen, kämpften sie am Dienstagmorgen bei leichtem und wechselnden Wind mit Brunel, Dongfeng und Vestats um die ersten vier Plätze. Schlussendlich siegte Mapfre eine Minute und eine Sekunde vor den enttäuschten Zweitplatzierten Team Brunel. „Es ist unglaublich. Ich könnte nicht glücklicher sein“, sagt Skipper Fernández nach dem Zieleinlauf: „Wir haben immer gehofft zurückzukommen, aber um ehrlich zu sein haben wir nicht erwartet diese Etappe zu gewinnen.“ Die Enttäuschung bei den anderen Teams war groß: „Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben von einem Sieg hier geträumt“, sagt der Viertplatzierte Dongfeng-Skipper Charles Caudrelier. Durch dem Sieg in Newport führt Mapfre auch wieder das Gesamtklassement vor Dongfeng und Brunel an.
Platzierung Etappe 8, Itajaí – Newport
- MAPFRE
- Team Brunel
- Vestas 11th Hour Racing
- Dongfeng Race Team
- team AkzoNobel
- Turn The Tide On Plastic
- Sun Hung Kai/Scallywag
Sehen Sie hier die Highlights der achten Etappe.
In-Port-Rennen Newport
Team Brunel siegte beim In-Port-Rennen in Newport nach dem knapp verlorenen Etappensieg. Das In-Port-Rennen-Klassement ist identisch mit der Gesamtwertung: MAPFRE führt vor Dongfeng Race Team und Team Brunel.
- Team Brunel
- MAPFRE
- Vestas 11th Hour Racing
- Sun Hung Kai/Scallywag
- Dongfeng Race Team
- team AkzoNobel
- Turn The Tide On Plastic
Sehen Sie hier das komplette In-Port-Rennen.
Sehen Sie hier eine Zusammenfassung des In-Port-Rennen.
Gesamtwertung
Durch die Aufholjagd und den damit verbunden Sieg in Newport führt das spanische Team MAPFRE das Gesamtklassement wieder vor Dongfeng und Brunel an.
- MAPFRE – 53 Punkte
- Dongfeng Race Team – 50 Punkte
- Team Brunel – 42 Punkte
- team AkzoNobel – 36 Punkte
- Vestas 11th Hour Racing – 28 Punkte
- Sun Hung Kai / Scallywag – 27 Punkte
- Turn the Tide on Plastic – 22 Punkte