Logbuch Maxus Euniq 6

Unterwegs mit dem Maxus-SUV. Fahrbericht.

  • 130 kW (177 PS), 310 Nm
  • 70 kWh Lithiumm-Ionen-Batterie
  • Maximale Reichweite (WLTP kombiniert): 354 Kilometer

Maxus ist auf dem deutschen und europäischen Markt eine noch junge Marke, doch hinter dem Hersteller, der in Deutschland vor allem Nutzfahrzeuge verkauft, steht der größte chinesische Automobilhersteller SAIC. Fünf Millionen Autos hat der Maxus-Mutterkonzern SAIC im vergangenen Jahr weltweit verkauft. Davon 1,1 Millionen „New-energy-vehicles“ – Vollelektriker, Plug-in-Hybride, Hybride und Wasserstoff- Fahrzeuge.

Maxus ist in Deutschland als reine Elektromarke im Nutzfahrzeugsegment gestartet. Im vergangenen Jahr hat die chinesische Marke ihr Produktportfolio hierzulande vergrößert, bietet seitdem mit dem Van MIFA 9 auch einen Pkw und mit dem T90 EX den ersten vollelektrischen Pick-up in Europa an. Insgesamt kann Maxus aus einem großen Modellportfolio schöpfen, das der Hersteller in China anbietet. Und ab sofort geht mit dem Euniq 6 in Deutschland der zweite Pkw an den Start. Die beiden Pkw sollen nicht zuletzt die Sichtbarkeit der Marke Maxus im neuen Marktumfeld erhöhen. „Elektrische Nutzfahrzeuge sind und bleiben natürlich unser Markenzeichen, unsere Kernkompetenz, aber wir wollen die Marke Maxus auch im Pkw-Segment etablieren“, sagt Maxus-Produktmanagerin Ludivine Desumeur.

Wir waren mit dem neuen, vollelektrischen Maxus Euniq 6 unterwegs. Der SUV soll Familien ansprechen. Der großzügige Innenraum bietet Platz für fünf Personen, die Vordersitze sind bequem und auf der Rückbank reisen bei Bedarf zwei (oder drei schlanke) Erwachsene. Insgesamt gibt es viele Ablageflächen, das Kofferraumvolumen steht mit 754 Litern im Datenblatt, klappt man die Rücksitze um, entsteht eine nahezu ebene Ladefläche mit 1.388 Litern Volumen. Auffällig ist der klassische Schalthebel in der Mittelkonsole – der in den meisten Elektrofahrzeugen fehlt. Grund für die klassische Anmutung ist, dass Maxus den SUV im Heimatland China auch als Plug-in-Hybrid und Verbrenner anbietet. Insgesamt gibt es viele klassische Bedienknöpfe im Innenraum – für die Klimaanlage, die Heizung, die Lüftung, einige Assistenzsysteme und auch für die Wahl des Fahrmodus. Das erleichtert die Bedienung vor allem während der Fahrt. Zusätzlich gibt es das schon obligatorische Touchdisplay, das alle weiteren Fahrzeuginformationen bereit hält und dank Apple-Car-Play auch als Navigationssystem fungiert. Die Asisstenzsysteme können zusätzlich über das Multifunktionslenkrad gesteuert werden.

Stellt man den Schalthebel auf „D“, stehen die verfügbaren 130 kW (177 PS) und 310 Nm dank des Elektroantriebs unmittelbar zur Verfügung. Der Antritt des knapp zwei Tonnen schweren SUV ist direkt, die Lenkung und das Fahrwerk werden je nach Fahrmodus (Eco, Normal und Power) straffer. Insgesamt fährt sich der 4,73 Meter lange SUV gut. Federung und Dämpfung sind ohne Tadel, die Bremse wirkt ein bisschen teigig. Typisch Elektroauto. 10,5 Sekunden braucht der Euniq 6 für den Standardsprint von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h – völlig ausreichend, denn auch beim neuen Maxus gilt: je höher die Geschwindigkeit, desto höher der Verbrauch. Die 70-kWh -Traktionsbatterie verspricht eine Reichweite von bis zu 354 Kilometern (WLTP, kombiniert), der Verbrauch liegt laut Datenblatt bei 21,5 kWh/100 km (WLTP, kombiniert). Die Testfahrt bestätigt die Herstellerangaben, trotz 30 Grad Außentemperatur und voll eingeschalteter Klimaanlage – allerdings auf Landstraßen mit engen Ortspassagen. Geht der Strom zur Neige, kann an Schnellladesäulen mit maximal 75 kW nachgeladen werden. Die Ladeleistung liegt im Vergleich mit der Konkurrenz aktuell zwar am unteren Rand, aber Maxus verspricht eine 80-Prozent-Ladung innerhalb von 35 Minuten. Auf der Langstrecke heißt das Entschleunigung beim Zwischenstopp. Geduld ist auch an der Wechselstromladesäulen angesagt, wo sich die Bordelektrik mit maximal 6,5 kW bedient.

Auf der Sonderausstattung-Liste des Euniq 6 steht aktuell einzig die Metallic-Lackierung für 800 Euro zur Wahl, alle weiteren Sonderausstattungen sind im Preis von 53.490,50 Euro enthalten. Typisch Elektroauto, billig ist das nicht. Maxus bietet aber auch bei seinem neuesten Modell eine Herstellergarantie von fünf Jahren oder 100.000 Kilometer und eine Batteriegarantie von acht Jahren oder 200.000 Kilometer an. 

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Franziska Weber