Logbuch Porsche Panamera Turbo E-Hybrid

Unterwegs mit dem neuen Top-Plug-in-Hybrid aus Leipzig. Fahrbericht.

Die Designer haben die neue Panamera-Generation bis auf die Türen komplett neu gezeichnet. Die Sportlimousine bleibt ein mächtiger Wagen: 5,05 Meter lang, 1,94 Meter breit (ohne Außenspiegel), 1,42 Meter hoch. Die Front präsentiert sich mit markanten Lufteinlässen, die die Kühlung und die Aerodynamik optimieren. Auffällig sind die konturierten Kotflügel, die jetzt – ähnlich  wie im Porsche 911 – vom Platz am Steuer aus zu sehen sehen. Das unterstreiche die Porsche-DNA des Autos, sagen die Porsche-Leute. Klarer gestaltet ist auch die Heckpartie mit  der rahmenlosen Scheibe in der Klappe.

Im Innenraum des Panamera haben die Entwickler die aktuelle Designsprache umgesetzt. Vor dem Fahrerplatz liegt das 12,6 Zoll große leicht gebogene Curved-Display für das Kombiinstrument. Die Darstellungsmöglichkeiten sind variabel. Der  Automatikwählhebel befindet sich nun direkt rechts vom Lenkrad, das schafft auf der neu konzipierten Mittelkonsole Raum für eine große Klimabedienfläche. Und auf Wunsch gibt es das 10,9 Zoll große Beifahrerdisplay.

90 Kilometer rein elektrisch

Deutlich verbessert hat Porsche die E-Performance des Panamera. Der Antrieb im Spitzenmodell Turbo E-Hybrid schafft jetzt nach der WLTP-Norm bis zu 90 Kilometern rein elektrisch. Das sind knapp 40 Kilometer oder 70 Prozent mehr als beim Vorgängermodell. Neu sind die Hochvolt-Batterie mit einer Kapazität von 25,9 kWh, die optimierte Rekuperationsleistung und der 140 kW starke E-Motor im Gehäuse des Doppelkupplungsgetriebes.

Gesteigert hat Porsche auch die Ladeperformance. Im neuen Panamera ersetzt ein 11-kW-On-Bord-Lader die bisherige 7,2-kW-Version.  Nach knapp zweieinhalb Stunden, sagt Porsche, ist der Akku komplett mit neuer Energie versorgt.

Plus V8-Benziner: 500 kW, 930 Nm

Der Porsche Panamera Turbo E-Hybrid kombiniert die E-Maschine mit einem Vierliter-V8-Benzinmotor. Zusammen erreichen die beiden Antriebe eine Systemleistung von 500 kW (680 PS) und ein Drehmoment von 930 Newtonmetern. Das bringt fulminanten Vortrieb auf die Straße: Nach 3,2 Sekunden wird die Tempo-100-Marke passiert, ehe der schwere Wagen bis 315 km/h weiterstürmt – theoretisch jedenfalls.  Porsche macht kein Hehl daraus, dass man als Sportwagenhersteller die Hybrid-Technologie nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Leistungsgedankens pflegt und schätzt.

Jede Menge Luft im Fahrwerk

Für Dämpfung und Federung der Fuhre setzt Porsche auf adaptive Lufttechnik – das Zwei-Kammer-System mit Zwei-Ventil-Dämpfer erlaubt die unabhängige Regelung der Zug- und Druckdämpfung. Ergebnis ist eine enorme  Bandbreite  zwischen Komfort und Sportlichkeit, erste Testfahrten mit Vorserienmodellen hinterlassen einige Wochen vor der Weltpremiere Eindruck. Schnelle Kurven meistert der Panamera  mit der  Selbstverständlichkeit eines Sportwagens, schlechte Wegstrecken werden mit der Gelassenheit und der Ruhe einer Luxuslimousine passiert. Hinzu kommt der Komforteinstieg, den Porsche hüftsteifen Panamera-Interessenten offeriert: Vor dem Einstieg fährt die Karosserie um 5,5 Zentimeter nach oben, sind die Türen geschlossen, senkt sich der Wagen wieder ab.

Last not least der Porsche-Active-Ride. Die Ein-Kammer-Luftfederung mit Zwei-Ventil-Dämpfern bietet eine spürbare Wankreduzierung, eliminiert Nickbewegungen beim Anfahren und Bremsen und verbessert so das Handling, und auch eine dynamische Kurvenlage lässt sich aktivieren. Das ist gut fürs Fahrerlebnis.

Der neue Panamera geht im kommenden Frühjahr 2024 an den Start. Dann steht der Turbo E-Hybrid für 192.500 Euro) bei den Händlern. 

Fotos: Porsche

 

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Wolfgang Schaeffer