Opel-Flaggschiff jetzt auch als Plug-in-Hybrid auf dem Markt. Logbuch TEST.
„Der Grandland ist unser Bekenntnis zum Standort Deutschland, unser Bekenntnis zu Europa“, sagt Opel-Vertriebschef Tobias Gubitz. „Der Grandland wird in Eisenach produziert und wurde in Rüsselsheim designt. Und hat Batterien, die aus Europa kommen.“ Für die neue Grandland-Generation hat Opel das Werk in Eisenach für 130 Millionen Euro modernisiert, dort wird ausschließlich das größte Opel-SUV gebaut. „Wir sind mittlerweile mit jedem Fahrzeug voll auf Stellantis-Plattformen und das beste daran, wir sind jetzt mit jedem Fahrzeug auf einer Multi-Energy-Plattform“, sagt Gubitz. Das heißt, alle Opelmodelle sind jetzt mit unterschiedlichen Antriebsarten erhältlich, die auf einer Produktionslinie gefertigt werden können. In Eisenach wird ausschließlich das größte Opel-SUV gebaut – als Vollelektriker, Mildhybrid und jetzt auch als Plug-in-Hybrid.
Die Automotive Cells Company (ACC) ist ein Joint Venture von Stellantis, Total Energies und Mercedes Benz und produziert in Europa Batteriezellen für batterielektrische Fahrzeuge. Die Batteriezellen des Grandland werden im ACC-Werk in Frankreich produziert, im Opel-Werk in Eisenach wird das Batteriepack montiert und eingebaut.
„Wir schauen nach vorn und arbeiten nach vorn“, sagt Gubitz: „Wir müsse den Leuten den Umstieg und Einstieg [Anm. der Redaktion: in die Elektromobilität] so angenehm wie möglich machen.“ Die neue Generation des Opel Grandland wurde im Oktober 2024 vorgestellt und ist jetzt auch als Plug-in-Hybrid erhältlich. Die Brückentechnologie gibt Kunden die Möglichkeit das beste aus zwei Welten in einem Auto zu vereinen: vollelektrisches Fahren auf der Kurzstrecke und problemlose Verbrenner-Reichweite für die Langstrecke.
Antrieb
Die Kombination aus einem neu entwickelten E-Motor und neu entwickeltem Verbrenner bilden den Antrieb des Opel Grandland Plug-in-Hybrid. „Das ist wirklich 120 Jahre Opel-Motorenentwicklung. Da haben wir alles reingepackt, was wir an Erfahrung haben“, sagt Opel-Ingenieur Matthias Alt.
Ergebnis sind auf Basis des 1,6-Liter-Turbobenzin-Direkteinspritzers und der E-Maschine 195 PS (143 kW) Systemleistung und 350 Nm maximales Drehmoment. Drei Fahrmodi stehen zur Wahl: Eco, Normal und Sport. Je nach Wahl fährt man entweder vollelektrisch, in Kombination oder ausschließlich mit dem Verbrenner. Von 0 auf 100 km/h spurtet der Fronttriebler in 7,8 Sekunden, bei 220 km/h riegelt das System ab. Vollelektrisch sind Geschwindigkeiten bis 140 km/h möglich.
Verbrauch und laden
Die 17,9-kWh-Batterie liefert Strom für 87 Kilometer Reichweite, das entspricht einem Verbrauch von 20,4 kWh pro 100 Kilometer. Zusammen mit dem neu entwickelten 1,6-Liter-Turbobenzin-Direkteinspritzer sollen laut WLTP Reichweiten von bis zu 900 Kilometer möglich sein. Opel spricht sogar von 1.115 Kilometer, die bei einer internen Testfahrt erreicht wurden. Laborwert für den Benzinverbrauch: 6,8 l/100 km.
Ist die Batterie leer, kann serienmäßig mit einer Ladegeschwindigkeit von 7,4 kWh nachgeladen werden, für 500 Euro Aufpreis lädt der Opel mit 11 kWh.
Fahrwerk und Komfort
„Go Grand“ lautet der Werbeslogan des neuen Grandland. Auf die Außenmaße trifft das zu, das Auto ist im Vergleich zu seinem Vorgängermodell in allen Bereichen gewachsen: 4,65 Meter lang, 1,94 Meter breit, 1,67 Meter hoch. Sowohl vorn als auch hinten finden alle fünf Passagiere bequem Platz. Opel setzt seit Jahren auf Ergonomie-Sitze, die serienmäßig an Bord sind. In der Sonderausstattung können optimierte Ergonomie-Exemplare bestellt werden, die den Autositz zum bequemen Sessel machen. Der Kofferraum fasst 550 Liter, der Ladeboden ist verstellbar und bietet optional zwei Ladeebenen. Legt man die Rückbank um, entsteht eine ebene Ladefläche mit 1.645 Litern.
Cockpit und Infotainment
Das Designteam setzt beim Opel Grandland auf klares, abgespecktes Design: „pure and bold“. Beim Außendesign wird ganz auf Chromelemente verzichtet, der Grandland-Schriftzug ist deshalb in die Karosserie eingeprägt. „Im Interieur reden wir von Pure Experience“, sagt Opel-Designer Martin Schaufler. „Wir haben hier Detox betrieben und alle Dinge, die wir nicht zwangsläufig brauchen, weggelassen.“ Ergebnis ist ein übersichtliches Cockpit, der Infotainment-Screen in der Mittelkonsole wird durch einige klassische Knöpfe und Räder ergänzt, was die Bedienung einfach und intuitiv macht. Und auch die Bedienung des Touchscreens ist aufgrund der wenigen Ebenen einfach steuerbar.
Preis
Der Plug-in-Hybrid Grandland startet bei Preisen ab 40.150 Euro. Der Mildhybrid des Opel-Flaggschiffs startet bei 36.400 Euro, der Vollelektriker ist ab 46.750 Euro erhältlich.
Fotos: Opwl
motorfuture Logbuch TEST
motorfuture SCHAUFENSTER
motorfuture LEXIKON a
motorfuture Von A bis Z