US-Automarkt: Eldorado für eierlegende Wollmilchsäue

Amerika ist anders, Amerika fährt auch anders. Die Zulassungszahlen belegen es. Auf dem Top-3-Podest der meistverkauften Autos standen 2015 ausschließlich eierlegende Wollmilchsäue aus dem Pick-Up-Segement: Ford F-Series (780.000 Neuwagen), Chevrolet Silverado (601.000) und Dodge Ram (451.000). Die sogenannten Light Trucks sind wegen ihrer Robustheit und ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten vor allem in den ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten beliebt.

Bei den klassischen Limousinen ist Detroit, wo die großen Drei der amerikanischen Automobilindustrie angesiedelt sind, mittlerweile allerdings empfindlich unter Druck. General Motors (mit seinen Personenwagen-Marken Chevrolet, Buick und Cadillac), Ford (mit Lincoln) und Chrysler (mit Dodge und Jeep) kämpfen im Massengeschäft mit der Konkurrenz aus Japan und Korea. In den Luxussegmenten sind vor allem die deutschen Premiumhersteller BMW, Mercedes und Porsche sowie – mit Abstrichen – Audi erfolgreich.

Die Plätze vier bis zehn der US-Zulassungsstatistik belegten 2015 ausschließlich Modelle japanischer Hersteller: Toyota Camry (429.000), Toyota Corolla (363.000), Honda Accord (356.000), Honda CRV (346.000), Honda Civic (335.000), Nissan Altima (333.000) und Toyota RAV4 (315.000) – allesamt Kompakt- und Mittelklasse-Limousinen und -SUV mit solidem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Insgesamt wurden in den Vereinigten Staaten (340 Millionen Einwohner) im vergangenen Jahr rund 17 Millionen fabrikneue Personenwagen und Light Trucks abgesetzt. Zum Vergleich: Deutschland (82 Millionen Einwohner) meldet für 2015 rund 3,2 Millionen Neuzulassungen, der Mega-Markt China (1,3 Milliarden Einwohner) rund 20 Millionen Neuzulassungen.

 

Redaktion