Kurz notiert: Vergelt’s…

…Gott. Die Geschäfte der deutschen Autoindustrie laufen blendend. Positive Zahlen zu Jahresbeginn zeigen, dass dem Rekordjahr 2015 aller Voraussicht nach ein weiteres Boomjahr folgen wird. Der Umgang untereinander und miteinander ist scheinbar entspannt. Das Mercedes-Museum jedenfalls schickte dieser Tage folgende Grüße nach München: „Das Mercedes-Benz Museum gratuliert BMW zum 100. Geburtstag mit einer Einladung: Vom 8. bis zum 13. März 2016 haben Mitarbeiter der am 7. März 1916 in München gegründeten Bayerischen Motorenwerke freien Eintritt in das Stuttgarter Museum. Wer mit einem BMW anreist, darf kostenlos und prominent auf dem Hügel direkt vor dem Eingang parken. Außerdem serviert das Restaurant den ersten 50 BMW-Mitarbeitern nach dem Rundgang durch 130 Jahre Automobilgeschichte eine besondere schwäbische Spezialität.“  BMW-Sprecher Maximilian Schöberl bedankte sich unter der Überschrift „Vergelt’s Gott“ umgehend mit einer Gegeneinladung: „Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen aus Stuttgart für die Gratulation und die Einladung in das Mercedes-Benz Museum. Unser Firmenjubiläum steht unter dem Motto „THE NEXT 100 YEARS“. Zu diesem Anlass schauen wir vor allen Dingen nach vorn. Daher möchten wir die Mitarbeiter von Mercedes-Benz zu unserem BMW Festival vom 9. – 11. September nach München einladen. Wer es bis dahin nicht erwarten kann, dem bietet die BMW Group Zukunftsausstellung bereits im Frühjahr erste Einblicke in die Zukunft der Mobilität. Wir freuen uns auch in den nächsten 100 Jahren auf einen erfrischenden Wettbewerb im automobilen Premiumsegment.“ Feine Klinge? Wie man’s nimmt. Man kann hinter dem Gefrotzel des alten Automobiladels allerdings auch die Tatsache erkennen, dass sich der Mercedes-Stern in Stuttgart und der BMW-Propeller in München nach wie vor schwer zentriert um die eigenen Achsen drehen. Klar, Wettbewerb ist Wettbewerb. Schade, dass der Blick in die Glaskugel nicht wirklich funktioniert. Zu gerne würde man wissen, wie der Daimler und wie BMW in 100 Jahren aufgestellt sind – oder in 50, 40, 30.

Redaktion