Logbuch Kia XCeed PHEV

Unterwegs mit dem Plug-in-Hybrid-Crossover. Fahrbericht.

40 Prozent der Ceed-Käufer entscheiden sich für den Crossover mit dem X im Namen, knapp die Hälfte davon für die Version mit den zwei Herzen. Der Plug-in-Hybrid (PHEV) steht unangefochten an der Spitze des XCeed-Programms. Jetzt gibt es eine Modellpflege für das Auto.

Unangetastet sind die technischen Daten. Es bleibt also bei der Länge von 4,40 Meter, der Breite von 1,83 Meter (ohne Außenspiegel), der Höhe von 1,48 Meter und dem Radstand von 2,65 Metern. Die Plug-im-Hybrid-Version wiegt 1421 Kilogramm, 459 Kilogramm können zugeladen werden. Die Anhängelast beträgt 1,3 Tonnen, die Stützlast 75 Kilogramm, die Dachlast 80 Kilogramm.

Kraft der zwei Herzen und knapp 60 Kilometer elektrisch

Der Plug-in-Hybrid hat eine Systemleistung von 104 kW (141 PS) und kombiniert einen 1.6-Liter-Benziner (77 kW/105 PS) mit einem 45 kW (61 PS) starken E-Motor. Der Akku für den elektrischen Flautenschieber hat eine Kapazität vom 8,9 kWh. In knapp drei Stunden lässt er sich an einer entsprechend leistungsstarken 230-Volt-Steckdose von Null auf 100 Prozent aufladen. Rein elektrisch sind nach der  WLTP-Norm 58 Kilometer möglich, damit sind in der Stadt und um die Stadt herum schon ordentliche Distanzen möglich. Übertragen wird die Kraft über ein Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder.

Ein bisschen was geht immer

Modellpflege? Ein bisschen was geht immer. Kühlergrill, Stoßfänger und Lufteinlässe wurden leicht verändert. Auffällig sind dabei die großen Air Curtains. Und die ehemals separat untergebrachten Nebelscheinwerfer sind jetzt in die LED-Scheinwerfer integriert. Am Heck haben die Gestalter dem Diffusor neu gezeichnet. 

An Bord dürfen sich die Passagiere über ein gutes Platzangebot und bequeme Sitze freuen, die Qualitätsanmutung ist gut. Das digitale Cockpit bietet neue Grafikvarianten und das Angebot der Assistenzsysteme wurde erweitert. Beispielsweise kann die Rückfahrkamera per Knopfdruck jetzt auch beim Vorwärtsfahren aktiviert werden. Serienmäßig sind beim Plug-in Hybrid unter anderem ein 20,2 Zoll großer Touchscreen, eine Klimaautomatik, eine Smartphone-Schnittstelle, Sitzheizung vorn und  16-Zoll-Aluräder. Direkt neben dem USB-Anschluss ist jetzt ein USB-C-Anschluss installiert.

Der Gepäckraum des Plug-in-Hybrid ist eine kleine Enttäuschung: Fassungsvermögen 291 Liter. Werden die hinteren im Verhältnis 40:20:40 geteilten Lehnen umgeklappt, wächst der Stauraum. Maximales Ladevolumen 1243 Liter, allerdings auf einer schiefen Ebene.

Komfort, nicht Sportlichkeit

Auf der Straße hinterlässt der Plug-in-Hybrid-XCeed einen durchweg guten Eindruck. Das Auto ist auf Komfort und nicht auf Sportlichkeit getrimmt. So dauert es elf Sekunden bis Tempo  100 erreicht wird, in der Spitze klettert die Tachonadel immerhin auf etwas mehr als 190 km/h. Aber wer will im XCeed so schnell fahren? Vor allem beim Passieren schlechter Fahrbahnabschnitte ist die Komfortorientierung der Fahrwerksabstimmung gut zu Mensch und Maschine. 

Das Antriebssystem arbeitet leise, der Sechsgang-Automat wechselt ohne Zugkraftverlust zwischen den jeweiligen Fahrstufen. Für den kombinierten Verbrauch nennt Kia die WLTP-Werte: 1,2 Liter Benzin und 10,7 kWh Strom auf 100 Kilometer. Theorie. Wir waren etwa 70 Kilometer auf Landstraße, Autobahn und ein wenig in der Stadt unterwegs: 5,3 l/100 km – nicht zuletzt ein Verdienst des bei der Abfahrt fast vollgeladene Akkus. Streichelt der rechte Fuß das Gaspedal, geht es häufig rein elektrisch voran. Wird mehr Leistung benötigt, schaltet sich der Benziner automatisch dazu. Der Übergang ist kaum zu spüren, dafür aber – wenn auch nicht störend – zu hören.

Sieben Jahre/150.000 Kilometer

Kia hat mit der siebenjährigen Herstellergarantie (maximal 150.00 Kilometer) für Fahrzeug und Batterie ein starkes Argument in der Preisliste. Die Basisvariante Vision des XCeed PHEV kostet 36.890 Euro.

Fotos: Kia

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Wolfgang Schaeffer