Logbuch Opel Corsa Electric

Unterwegs im überarbeiteten Corsa Electric Long Range. Fahrbericht.

Über 14,5 Millionen Corsa hat Opel seit dessen Markteinführung 1982 produziert, das sind 40 Prozent aller verkauften Opel-Fahrzeuge. „Der Corsa ist das Herz von Opel“, sagt Opel-Pressesprecher Patrick Munsch: „Die sechste Generation hat bisher hervorragend funktioniert. Nicht nur durch die Verbrennermodelle, sondern in den letzten Monaten immer stärker auch durch die elektrische Variante.“ Seit der sechsten Modellgeneration gibt es den Bestseller auch als Elektroversion, 30 Prozent der Kunden haben sich seitdem für die E-Version des Kleinwagens entschieden. „In den letzten beiden Jahren war der Corsa in Deutschland der meistverkaufte Kleinwagen sowie 2021 das meistverkaufte Auto überhaupt in Großbritannien. Dieser Erfolg ist für uns Bestätigung und Anspruch zugleich“, sagt Opel-Chef Florian Huettl.

Facelift und Vizor

Knapp vier Jahre nach dem Marktstart der sechsten Generation hat Opel dem Corsa jetzt ein Facelift verpasst, äußerlich am Opel-Vizor erkennbar. Das neue Markengesicht wurde 2018 am Concept Car GT X Experimental vorgestellt und ist seitdem schrittweise in die Opel-Modellpalette eingezogen.

Am 21. Oktober folgt der Marktstart der neuen Modelle, die nicht nur äußerlich weiterentwickelt wurden: Zur Wahl stehen drei Verbrenner, zwei Elektroversionen und ab dem kommenden Jahr auch zwei Mildhybride, die den Dieselantrieb in der Produktpalette ersetzen. Gebaut wird der Corsa weiterhin im spanischen Saragossa, das Werk wurde eigens für die Kleinwagenproduktion gebaut und 1982 eröffnet.

Bei Bedarf mit Bremsfallschirm

Wir waren mit dem Corsa Electric Long Range unterwegs: 115 kW (156 PS) und 260 Nm stehen im Datenblatt des 4,06 Meter langen Opel-Bestsellers mit der neuen Top-E-Motorisierung. Die Beschleunigung ist gut, der Antritt direkt. Drei Fahrmodi stehen zur Wahl: Eco, Normal und Sport. Je höher der Modus, desto sportlicher der Antritt und desto straffer die Lenkung. Bei 150 km/h riegelt der Corsa ab, das reicht im normalen Betrieb völlig aus — der Kleinwagen ist und bleibt ein ideales Stadtauto.

Immerhin: Die neue 51-kWh-Batterie verspricht bis zu 405 Kilometer Reichweite, die knapp 100 Kilometer langen Testfahrt bestätigte den Optimismus. 13,7 kWh/100 Kilometer zeigt der Bordcomputer nach der Fahrt über Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr, der Verbrauch liegt damit sogar unter dem von Opel angegebenen WLTP-Wert von 14,2 kWh/100 km. Mithilfe des Schalthebels kann die Rekuperationsstufe „B“ gewählt werden, dann rekuperiert der Corsa automatisch mit dem vorprogrammierten Bremsfallschirm.

Und liegt das Ziel jenseits der 400 Kilometer, kann an Schnellladesäulen mit einer Ladegeschwindigkeit von 100 kW nachgeladen werden. Dann bringt der Corsa seinen Akku innerhalb von knapp 30 Minuten auf 80 Prozent Ladestand. Für das AC-Laden liefert Opel das 1-phasige Ladekabel (7,4 kW) serienmäßig, alle weiteren Ladekabel gehören zur Sonderausstattung. Verstaut werden die Kabel im Kofferraum, der 267 Liter fasst. Legt man die Rückbank um, erhöht sich das Ladevolumen auf bis zu 1042 Liter.

Touchscreen und richtige Schalter

Das Platzangebot im 1,76 Meter breiten Corsa ist gut – auf kurzen Strecken finden auch fünf Personen Platz, für die Langstrecke ist und bleibt der Corsa aber ein Kleinwagen. Und das obwohl die aktuelle Version mit einer Länge von 4,06 Meter über 40 Zentimeter länger ist als sein Urahn Corsa A. Fahrer und Beifahrer sitzen bequem, das überarbeitete Infotainmentsystem inklusive aller wünschenswerten Assistenzssysteme ist intuitiv bedienbar. Und zur Not hilft die Spracherkennung „Hey Opel“. Außerdem gibt es neben dem obligatorischen Touchscreen auch noch richtige Schalter – zum Beispiel für die Lautstärke und die Klimaanlage.

Der Corsa Electric Long Range mit 115 kW kostet 38.045 Euro. Den Einstieg in die vollelektrische Corsa-Welt bietet immer noch der bekannte 100-kW-Antrieb mit 50-kWh-Batterie – hier bleibt der Einstiegspreis trotz Modellpflege bei 34.650 Euro.

 

motorfuture KATALOG e

motorfuture LEXIKON a

Franziska Weber