Während Deutschland über das Tesla-Werk in Brandenburg diskutiert, baut Volkswagen in China Elektroauto-Werke.
Beim Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin drohen Verzögerungen und damit ein späterer Produktionsstart, meldet die Deutsche Presseagentur (dpa). Als Grund wird nach Angaben des brandenburgischen Umweltministeriums der Plan des US-Unternehmens genannt, in die Grünheide-Fabrik auch eine Batteriezellenfertigung zu integrieren. Dies würde eine erneute öffentliche Beteiligung am Genehmigungsverfahren bedeuten, heißt es nach dpa-Angaben dazu im Umweltministerium in Potsdam. Im Klartext: Der Produktionsstart des Tesla-Werks in Brandenburg würde sich um mehrere Monate verzögern.
VW mit E-Werk 3 in China
Volkswagen hat unterdessen in Anhui im Südosten Chinas mit dem Bau eines neuen Werks begonnen. Volkswagen Anhui ist nach Unternehmensangaben das dritte Werk des Konzerns in China, das ausschließlich Elektroautos produzieren wird. Mit den chinesischen Partnern SAIC und FAW betreibt VW bereits E-Auto-Werke in Anting und Foshan.
Die Bauarbeiten in Anhui sollen bis Mitte 2022 abgeschlossen sein, der Produktionsbeginn ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Das Werk Anhui bilde damit „einen weiterer Eckpfeiler der weltweiten E-Offensive von Volkswagen“, heißt es in der Unternehmensmitteilung weiter. Bis 2025 will der Volkswagen-Konzern in China 1,5 Millionen Elektroautos pro Jahr ausliefern. VW-China-Chef Stephan Wöllenstein: „Volkswagen Anhui wird ein weltweites Innovationszentrum für die E-Mobilität und ein Eckpfeiler der Dekarbonisierungsstrategie des Konzerns.“ China ist weltweit der größte Einzelmarkt für Elektrofahrzeuge. VW will deshalb in Anhui auch „unsere lokalen
Kompetenzen stärken“.
Der Neubau von Volkswagen Anhui umfasst die Umnutzung und Aufwertung des bereits existierenden Werks, das VW gemeinsam mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner JAC betreibt, sowie die Errichtung eines komplett neuen Karosseriebaus. Daneben ist ein lokaler Zuliefererpark für die Batteriefertigung und weitere Komponenten geplant.
500 Entwickler, junge Zielgruppe
Bis 2025 will Volkswagen Anhui rund 500 Mitarbeiter in den Unternehmensbereichen Forschung und Entwicklung beschäftigen. Das Produktportfolio von Volkswagen Anhui soll sich an eine jüngere Zielgruppe richten. Die Anhui-Ingenieure und Designer sollen auf Basis der konzernweiten MEB-Plattform (Modularer E-Antriebsbaukasten) Elektroautos entwickeln, „die neben Qualität, Sicherheit und Wertbeständigkeit auch ein junges, emotionales Design bieten“.
Foto: VW