Auf zu neuen Ufern: The Ocean Race

Neuer Name für das härteste Offshore-Rennen um die Welt. 2021 starten Teams in zwei verschiedenen Klassen.

Seit 1973 startet die Weltklasse des Segelsports alle vier beziehungsweise drei Jahre beim Segelmarathon um die Welt. Die 14. Auflage des härtesten Offshore-Rennen findet 2021/22 statt, dann bereits unter dem dritten Namen: The Ocean Race. Zuvor umrundeten die Segler sieben Mal beim Round the World Race (1973-1997) und sechs Mal beim Volvo Ocean Race (2001-2018) die Welt auf der südlichen Meeresroute.

„Wir freuen uns mit einer neuen Identität, die das beste aus der Geschichte – Ehrgeiz, Technologie, Wettkampf und Teamwork – mit neuen Elementen, wie unserem Kernfokus auf Nachhaltigkeit, verknüpft“, sagte The-Ocean-Race-Chef Johan Salén beim Launch des neuen Namens in Alicante.

Das Offshore-Rennen zählt neben den Olympischen Spielen und dem America’s Cup zu den Top-3-Events im Segelsport. Bisher konnte kein Segler alle drei Events gewinnen. Beim vergangenen Rennen verpassten Peter Burling (Brunel) und Blair Tuke (Mapfre) das mögliche Triple.

Die neue Route, die von Auflage zu Auflage variiert, aber immer eine südliche Weltumsegelung vorbei am Kap der Guten Hoffnung und Kap Hoorn ist, wird Ende des Sommers 2019 bekanntgegeben. Gestartet wird in zweieinhalb Jahren wieder in Alicante (Spanien).

Künftig zwei Klassen: VO65 und IMOCA 60

Größte Neuerung der 14. Auflage ist, dass die Teams in zwei verschiedenen Bootsklassen starten. Zur Auswahl stehen die Einheitsklasse VO65, die dann bereits das dritte Mal das Rennen um die Welt antritt und die offene IMOCA-60-Klasse. Beim Bau der IMOCA-60-Boote ist alles erlaubt, was nicht explizit im Reglement verboten ist – auf den kleineren und schnelleren Boote werden kleinere Crews (5 Personen) an den Start gehen, das macht das Rennen noch anspruchsvoller für die Segler, die dann noch weniger Ruhezeiten bekommen werden.

„The Ocean Race um die IMOCA-Klasse zu erweitern ist nicht nur für die Segler spannend“, sagt Executive-Director Richard Mason. „Es bringt uns zur Technologie-Führerschaft zurück und schließt den gesamten Schiffsektor – von Designern, Ingenieuren bis hin zu Bootbauern – wieder in das Rennen ein.“

Bereits zwei Teams fix für 2021

Für die 14. Auflage des Rennens haben bereits zwei Teams ihre Teilnahme definitiv angekündigt. Die Mirpuri Foundation wird ein VO65-Boot an den Start schicken und denkt über ein zweites Boot in der IMOCA-Klasse nach. Die Mirpuri Stiftung war beim Volvo Ocean Race 2017/18 Gründungspartner des Teams Turn The Tide On Plastic.

„Unsere Absicht ist eine Kampagne im VO65-Boot – der Einheitsklasse, die beim letzten Mal für so spannende Rennen gesorgt hat –, um unsere Nachhaltigkeitsbotschaft rund um den Globus zu kommunizieren“, sagt Mirpuri-Stiftungs-Vorsitzender Paulo Mirpuri.

Neben Mirpuri wird ein neuseeländisches VO65-Boot an den Start gehen – Bianca Cook (2017/18 Turn The Tide On Plastic) kündigte beim Ocean-Race-Launch an, dass sie zusammen mit Tony Rae (Trae), der bereits sechs Mal um die Welt gesegelt ist, ein neuseeländisches Team zusammenstellen wird. „Nach der Zieleinfahrt in Den Haag war ich bereit wieder zu starten und seitdem arbeite ich mit Trae daran, ein Team für das nächste Ocean Race zusammenzustellen“, sagte Cook. „Wir haben eine große Anzahl an neuseeländischer Segler, aus denen wir die Crew zusammenstellen können. Ich kann jetzt noch keine Namen nennen, aber Sie dürfen gespannt sein.“

16 Minuten Vorsprung nach 45.000 Seemeilen

Die letzte Auflage des Volvo Ocean Race (2017/18) in VO65-Booten war an Spannung kaum zu überbieten. Drei Teams starteten punktgleich auf die letzte Etappe – nach 126 Tagen 1 Minute und 46 Sekunden (181.441:46 Minuten) auf See und einer Renndistanz von rund 45.000 Seemeilen siegte schließlich das chinesische Dongfeng Race Team mit 16 Minuten Vorsprung vor Mapfre und Team Brunel. Das war der engste Rennausgang in der 45 jährigen Geschichte.

Franziska Weber