Demnächst neu

Neue Elektroautos 2024: Alfa Romeo, Audi, BMW, Cupra, Dacia, DS, GWM Ora, Mercedes-Benz, Mini, Opel, Peugeot, Porsche, Renault, Toyota, VW, Volvo.

Der Elektrowagen hat es nicht leicht auf dem deutschen Markt. Die Autos sind teuer, viele Early Adopters sind fürs erste versorgt, und jetzt hat die Regierung mit einem Federstrich auch noch das für 2024 ohnehin schon gekürzte Förderprogramm kassiert. Zack, weg.

Keine Kritik an dieser Stelle am Subventions-Aus. Gestrichen werden nur staatliche Geldgeschenke für den extravaganten Konsum der Wohlhabenden und Bessergestellten – Neuwagen der gehobenen Preisklassen, Wallboxen für die Garagen der Immobilienbesitzer. Das war und ist finanz- und steuerpolitisch eine Verhöhnung der sogenannten kleinen Leute.

Mal sehen, wie es ohne Subventionen geht

Man wird sehen, wie sich der Elektrowagen ohne Subventionen behauptet. Die europäische Automobilindustrie, der eine im Wortsinne entgrenzte EU-Bürokratie im Nacken sitzt – Beispiele sind die aberwitzigen Flotten-Emissionsgrenzwerte und das Verbrenner-Aus 2035 – steht jedenfalls unter gewaltigem Druck. Auch hier übrigens kein Mitleid. Statt den größtenteils erstaunlich ignoranten Politkadern in Brüssel und in den nationalen Hauptstädten die Lage der Dinge zu erklären, lieferten die Industriekapitäne Bücklinge und Ergebenheitsadressen. Dabei sind die Fakten ebenso simpel wie beunruhigend. Erstens: Mit dem Verbrennungsmotor geben Deutschland und Europa 130 Jahre Technologieführerschaft aus der Hand. Zweitens: Der Verbrenner wird alleine aus logistischen Gründen in weiten Teilen der Welt noch viele Jahre lang eine unverzichtbare Rolle spielen. Drittens: Der Megaplayer China kennt beim Strategiespiel weder Verwandte noch Verbündete. Die Entscheider in Peking haben das Verbrenner-Aus ins ferne Jahr 2060 datiert, was eine verlässliche Zielmarke ist oder auch nicht. Das letzte Wort hat in China die Partei.

Das Elektroauto und die Protagonisten seiner Vermarktung suchen derweil ihre Spur. Immerhin: Für neue Spannung soll in den kommenden Monaten immer wieder auch ein Rückgriff auf große Markenmomente sorgen. Die Wiederauferstehung des famosen Renault 5 und des zeitgeistigen Opel Frontera sind Beispiele für die Idee, dass auch das Elektroauto in erster Linie ein Angebot ist, das für Freiheit und Selbstbestimmung steht. Und hilfreich für die Segmententwicklung ist ganz gewiss auch die Entscheidung, den Gelände-Urmeter Mercedes G unter Vollstrom zu setzen.

Doch der Reihe nach.

Renault 5 E-Tech

Der Elektro-Renault mit dem großen Namen (unser Aufmacherbild) bringt 3,92 Meter auf die Straße. Der Kurze zieht den Strom aus einer 52-kWh-Batterie, die im Idealfall für 400 Kilometer Reichweite gut ist. Für Kurzstrecken-Kunden soll später eine preisgünstigere 40-kWh-Variante nachgeschoben werden. Die Mehrlenker-Hinterachse bringt Komfort und Fahrspaß, der virtuelle Beifahrer Reno ist für die Abteilung Information und Unterhaltung zuständig. Markteinführung im Lauf des Jahres, Preisidee um die 25.000 Euro.

Außerdem neu bei Renault: Markteinführung des Scenic E-Tech im zweiten Quartal und mit der Weltpremiere des Renault 4 auf dem Pariser Salon im Herbst wird die Renaissance einer weiteren Modell-Legende angekündigt.

Opel Frontera

Auch der Name Frontera kehrt 2024 zurück auf die Automobilbühne. Opel bringt das neue SUV-Modell vom Start weg auch als Batterieelektriker und verspricht einen attraktiven Preis. 

Mit dem Grandland Electric baut Opel im laufenden Jahr sein Elektrogeschäft aus.

Porsche Macan

Der Porsche Macan startet in diesen Tagen mit der zweiten Modellgeneration in die Märkte – ausschließlich als Allrad-Vollelektriker. Zum Start gibt es zwei Leistungsvarianten mit 300 kW und 470 kW und enormen Drehmomentwerten: 650 Nm und 1.130 Nm. 100 kWh Batteriekapazität sollen für Reichweiten um die 600 Kilometer gut sein, die Ladeleistung an der Express-Steckdose beträgt bis zu 270 kW. Im Idealfall gibt es die 80-Prozent-Akkuladung in 21 Minuten. Der neue Macan (Bild unten) ist ein 4,78-Meter-SUV mit Gepäckabteilen im Heck und unter der Fronthaube, die Bordprogramme hören auf den Zuruf „Hey Porsche“. Die Preise? Das Porsche-Rechnungswesen tüftelt noch.

Alfa Romeo

Mailand kündigt den Alfa Milano an. Präsentation Mitte April, Marktstart Herbst 2024.

DS

Vorstellung des vollelektrischen DS 4 Anfang April, Marktstart im Herbst 2024. Ebenfalls neu bei DS: ein Mittelklasse-Vollelektriker auf der Stellantis-Konzern-Medium-Plattform mit 700 Kilometern Reichweite. Vorstellung Ende Juni, Marktstart im Winter 2024. Der Modellname ist noch offen.

Audi

Die Volkswagen-Konzernmarke präsentiert Ende des ersten Quartals mit dem Q6 e-tron das erste Audi-Modell auf Basis der Premium Platform Electric (PPE). Im Sommer folgt dann mit der Vorstellung des A6 e-tron das erste Flachboden-Fahrzeug auf PPE-Basis.

BMW und Mini

Für das erste Halbjahr 2024 sind die folgenden Marktstarts geplant: BMW i5 Touring, iX2, iX1 20e (neue Motorvariante) sowie Mini Cooper SE, Countryman SE und Aceman.

Cupra

Die Seat Performance- und Elektromarke stellt für das laufende Jahr den vollelektrische Tavascan in den Fokus, der in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll.

GWM Ora

Die Great Wall Motor-Marke Ora annonciert für Mitte des Jahres den vollelektrischen 07, eine sportliche Limousine im D-Segment. 

Peugeot

Volles Programm bei der Stellantis-Marke: In diesen Tagen kommt der neue Peugeot E-308 SW zu den Händlern, im Frühjahr folgt der E-3008. Für den Spätsommer 2024 wird der E-5008 angekündigt und im Herbst soll der E-408 präsentiert werden.

Toyota

Weltpremiere eines B-Segment-Vollelektrikers vermutlich Ende 2024. Modellname und technische Details noch offen.

Mercedes-Benz

Mercedes elektrifiziert den Kultkasten G-Klasse. Rahmendaten des EQG: vier E-Motoren, 700 kW Leistung, drei Tonnen Leergewicht, Beschleunigung auf Tempo 100 in unter fünf Sekunden. Für Leute, die Spannung lieben: Der Stromkasten soll flache Furten und Pfützen passieren können. Marktstart Ende des Jahres zu grob geschätzten Preisen ab 200.000 Euro.

Dacia

Die Renault-Konzernmarke bringt 2024 den neuen Spring. Markteinführung in Deutschland im Sommer.

VW

Bei Volkswagen steht 2024 der ID.7 Tourer auf der Neuerscheinungsliste, also die Kombivariante des ID.7. Weltpremiere Mitte Februar.

Volvo

Volvo startet mit der Auslieferung des EX30 ins neue Jahr, im Sommer sollen der EX90 (Bild unten) und im Herbst der EX30 Cross Country folgen. Ebenfalls für den Herbst ist die Weltpremiere des vollelektrischem S90-Nachfolgers geplant. Der Modellname ist noch geheim, aber wer auf ES90 tippt, liegt womöglich nicht ganz falsch.   

Fotos: Hersteller

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