Jean-Eric Vergne gewinnt seinen Heim-ePrix in Paris und baut seinen Vorsprung in der Fahrerweltmeisterschaft aus. Lucas di Grassi und Sam Bird fahren auf die Plätze zwei und drei.
„Es war das Rennen, das ich dieses Jahr gewinnen wollte, und es so gut mit der Polposition zu machen ist absolut unglaublich – ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte Techeetah-Pilot Jean-Eric Vergne nach seinem Sieg in Paris. Die französische Hauptstadt ist nicht nur Vergnes Heimatstadt, sondern auch Motorsport- und Formel-E-Geburtsstätte. 1894 startete in Paris das erste Autorennen nach Rouen, die Hauptstadt der Normandie. Und auch die ersten Überlegungen zu einer elektrische Rennserie fanden bei einem Abendessen zwischen Formel-E-Chef Alejandro Agag und FIA-Chef Jean Todt in Paris statt.
Die Schlussrunde zeigte erneut, wie wichtig das Energiemanagement in der Formel E ist. Der auf Platz zwei liegende Andre Lotterer (TECHEETAH) hatte zu wenig Energie und musste sich schlussendlich mit Platz sechs zufrieden geben: „Es ist das erste Mal, dass mir das passiert und es ist eine weitere Erfahrung, die ich mitnehme.“ Lotterer fuhr trotz Geschwindigkeitsverlusts auf der Ideallinie und kollidierte deshalb mit Sam Bird (DS Virgin Racing) kurz vor der Ziellinie. Bird fuhr auf drei Rädern auf Platz drei. „Ich finde, was wir heute von Lotterer gesehen haben, ist nicht korrekt“, sagte Bird nach dem Rennen. Die FIA-Rennkommissare sahen das ähnlich, bei seinem Heimrennen am 19. Mai in Berlin wird Lotterer in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten strafversetzt.
Platz zwei sicherte sich Titelverteidiger Lucas di Grassi, der sich nach einem schlechten Start in die Saison kontinuierlich im Fahrerklassement hocharbeitet: „Es ist mein 23. Podium in der Formel E. Ich bin super glücklich wieder auf dem Podium zu sein und in jedem Rennen Punkte zu sammeln, seit das Auto repariert wurde“, sagte di Grassi. „Wir müssen uns weiter nach oben bewegen und unser Heimrenen in ein paar Wochen für Audi gewinnen.“
Noch vier Rennen stehen auf dem diesjährigen Formel-E-Rennkalender. Der Kampf um die Meisterschaft ist also in vollem Gang. Der Paris-Sieger und momentan Führende Jean-Eric Vergne (147 Punkte) will davon aber noch nichts hören: „Ich denke im Moment noch nicht an den Titel, das ist noch zu weit weg. Ich denke von einem Rennen zum nächsten – in der Formel E kann alles passieren. Ich will nicht, dass das Team denkt, dass es sich zurücklehnen kann, und ich werde sie deshalb bis zum letzten Rennen hart pushen.“ Sam Bird (116 Punkte) baute seinen Vorsprung auf Felix Rosenqvist (Mahindra Racing, 86 Punkte) aus und liegt weiterhin auf Platz zwei im Fahrerklassement. In der Teamwertung führt Vergnes Team Techeetah (188 Punkte) weiterhin vor Birds Team DS Virgin Racing (133 Punkte). Das deutsche Herstellerteam Audi Sport ABT Schaeffler liegt nach den erfolgreichen letzten Wochen mit 114 Punkten auf Platz drei.
Am 19. Mai gastiert die Formel E zum dritte Mal auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof in Berlin. Insgesamt ist es das vierte Formel-E-Rennen in Berlin.
8. Rennen in Paris, 28. April 2018
1 – Jean-Eric Vergne, TECHEETAH
2 – Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, +4.882 s
3 – Sam Bird, DS Virgin Racing, +8.897 s
4 – Marco Engel, Venturi Formula E Team, +9.287 s
5 – Sébastien Buemi, Renault e.dams, +10.194 s
6 – Andre Lotterer, TECHEETAH, +10.855 s
7 – Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler, +13.918 s
8 – Felix Rosenqvist, Mahindra Racing, +15.271 s
9 – Oliver Turvey, NIO Formula E Team, +19.557 s
10 – Jose Maria Lopez, Dragon Racing, + 20.989 s
11 – Nick Heidfeld, Mahindra Racing, +21.698 s
12 – Jerome D’Ambrosio, Dragon Racing, +26.723 s
13 – Edoardo Mortara, Venturi Formula E Team, +29.937 s
14 – Alex Lynn, DS Virgin Racing, +43.112 s
15 – Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing, +43.989 s
16 – Nico Prost, Renault e.dams, +1 Runde
17 – Ma Qing Hua, NIO Formula E Team, +3 Runden
Rennen nicht beendet:
Nelson Piquet Jr., Panasonic Jaguar Racing, 32 Runden
Tom Blomqvist, MS&AD Andretti Formula E, 32 Runden
Antonio Felix da Costa, MS&AD Andretti Formula E, 2 Runden
Pole Position
Jean-Eric Vergne, TECHEETAH, 1:01.114 min
Schnellste Runde
Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, 1:02.367, Runde 34
Fahrerwertung nach 8 Läufen
1 – Jean-Eric Vergne, TECHEETAH – 147 Punkte
2 – Sam Bird, DS Virgin Racing – 116 Punkte
3 – Felix Rosenqvist, Mahindra Racing – 86 Punkte
4 – Sébastien Buemi, Renault e.dams – 70 Punkte
5 – Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler – 58 Punkte
6 – Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler – 56 Punkte
Teamwertung nach 8 Läufen
1 – TECHEETAH – 188 Punkte
2 – DS Virgin Racing – 133 Punkte
3 – Audi Sport ABT Schaeffler – 114 Punkte
4 – Mahindra Racing – 107 Punkte
5 – Panasonic Jaguar Racing – 88 Punkte
6 – Renault e.dams – 77 Punkte
7 – Venturi Formula E Team – 52 Punkte
8 – NIO Formula E Team – 35 Punkte
9 – Dragon Racing – 26 Punkte
10 – MS&AD Andretti Formula E – 20 Punkte
*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. Jeweils 2 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position und die schnellste Rennrunde.
Formel E 2017/18