Formel E beendet elfte Saison mit Doubleheader in London. Oliver Rowland ist neuer Fahrer-Weltmeister, Porsche siegt in Team- und Hersteller-WM. Saison zwölf startet am 6. Dezember 2025 in São Paulo.
Die vollelektrische Rennserie hat am vergangenen Wochenende ihre elfte Saison in London beendet. Erneut starteten elf Teams bei den 16 Rennen in zehn Metropolen. Zwei wesentliche Neuheiten in der elften Saison waren die neuen Boliden und die Boxenstopps. Die Fahrer starteten in den neuen Boliden Gen3 Evo, die erstmals über einen temporären Allradantrieb verfügen: In den Qualifying-Duellen, bei den Rennstarts sowie während des Attack Mode darf ab sofort der Vorderradantrieb zugeschaltet werden. Damit verfügen die Fahrzeuge über einen temporären Allradantrieb mit einer Leistung von 350 kW (476 PS). Die Boliden können so in rund zwei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Im normalen Rennbetrieb stehen den Fahrern 300 kW (408 PS) zur Verfügung. Ebenfalls neu ist der Schnelllade-Boxenstopp, der bei ausgewählten Rennen obligatorisch auf dem Rennprogramm stand — mit einer Ladegeschwindigkeit von 600 kW laden die Boliden innerhalb von 34 Sekunden 10 Prozent der Batteriekapazität (3,85 kWh).
Fahrer-Weltmeister Rowland
Oliver Rowland sicherte sich bereits beim 14. Saisonlauf in Berlin mit einem vierten Platz die Fahrer-Weltmeisterschaft. „Ich kann es kaum glauben, mir fehlen die Worte. Es ist unglaublich“, sagt der Nissan-Pilot nach dem Rennen in Berlin. Rowland setzte sich beim dritten Saisonrennen in Jeddah (Saudi-Arabien) an die Spitze der Fahrermeisterschaft und verteidigte diese bis zum Saisonfinale. Nick Cassidy gewinnt die letzten drei Saisonrennen und sichert sich dadurch den Vize-Weltmeistertitel. „Ehrlich gesagt, ich liebe es Rennen hier zu fahren“, sagt Cassidy nach dem finalen Rennen in London. „Es ist mein letztes Rennen für das Team und ich hatte heute erneut das beste Auto.“ Cassidy verlässt sein Team Jaguar nach dieser Saison. Auf Platz drei beendet Vorjahres-Weltmeister Pascal Wehrlein die Saison.

Formel-E-Weltmeister Oliver Rowland
Rowland ist der zehnte Champion der Formel-E-Geschichte — acht der anderen neun Champions waren auch in der elften Saison am Start. Insgesamt bleibt die Formel E ausgeglichen, insgesamt siegten acht Fahrer bei den 16 Saisonrennen: Mitch Evans (São Paulo, Berlin 1), Oliver Rowland (Mexiko-Stadt, Jeddah 2, Monaco 1 und Tokio 2), Maximilian Günther (Jeddah 1 und Shanghai 1), Pascal Wehrlein (Miami), Sébastien Buemi (Monaco 2), Stoffel Vandoorne (Tokio 1), Nick Cassidy (Shanghai 2, Berlin 2, London 1 und 2) und Dan Ticktum (Jakarta).
Team- und Hersteller-Weltmeister Porsche
Wehrleins Team Porsche (Bild unten) feiert nicht nur die Team-, sondern auch die Hersteller-Weltmeisterschaft (die Ergebnisse der Teams, die mit einem identischen Antriebsstrang fahren). „Wir sind Weltmeister! Team- und Herstellertitel für Porsche, das ist einfach großartig. Das gesamte Team hat einen fantastischen Job gemacht – alle hier an der Strecke und auch im Werk“, sagt Porsche-Fahrer António Félix da Costa. Auf den Plätzen zwei und drei beenden Jaguar und Nissan sowohl die Team- als auch Hersteller-Weltmeisterschaft. Nissans dritter Platz in der Teamwertung ist besonders beeindruckend, wenn man die Punkteverteilung betrachtet: Weltmeister Rowland steuert 184 Punkte der insgesamt 207 Punkte bei.
Neue Saison: Start in São Paulo, Berlin im Mai mit Doubleheader
Am 6. Dezember 2025 startet die Formel E in ihre zwölfte Saison, 18 Rennen stehen im vorläufigen Saisonkalender — erneut startet die Saison in São Paulo und endet am 15. und 16. August mit einem Doubleheader in London. Dazwischen starten die Teams in Mexiko-Stadt, Miami, Jeddah, Madrid, Berlin, Monaco, Shanghai und Tokio. Zwei Austragungsorte stehen noch nicht fest, somit ist Madrid der bisher einzige neue Austragungsort und Berlin bleibt weiterhin die einzige Stadt, in der seit Beginn in jedem Jahr mindestens ein Formel-E-Rennen stattgefunden hat.
Zukunft Formel E
Bereits vor dem Saisonfinale wurde bestätigt, dass die Formel E bis 2048 die einzige vollelektrische Rennserie mit FIA-Weltmeisterstatus bleibt.
Die Formel-E-Macher haben bei der Gründung der vollelektrischen Rennserie ein neues Konzept entwickelt: Rennen auf temporären, engen Stadtkursen mit Boliden aus vielen Gleichteilen sowie begrenzte Testtage. Die vielen Gleichteile führen nicht nur zur Kostenreduktion, sondern auch zu Chancengleichheit — Spark Racing Technology baut das Einheits-Chassis, Williams Advanced Engineering liefert die Batterie, Hankook ist Reifenlieferant der Formel E. Die Teams entwickeln den Antriebsstrang und die Software, die ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist.
Formel-E-Saisonkalender 2025/26
06. Dezember 2025 | Rennen 1 | São Paulo, Brasilien |
10. Januar 2026 | Rennen 2 | Mexiko-Stadt, Mexiko |
31. Januar 2026 | Rennen 3 | Miami, USA |
13. & 14. Februar 2026 | Rennen 4 & 5 | Jeddah, Saudi-Arabien |
21. März 2026 | Rennen 6 | Madrid, Spanien |
02. & 03. Mai 2026 | Rennen 7 & 8 | Berlin, Deutschland |
16. & 17. Mai 2026 | Rennen 9 & 10 | Monaco, Monaco |
30. Mai 2026 | Rennen 11 | tbd |
20. Juni 2026 | Rennen 12 | tbd |
04. & 05. Juli 2026 | Rennen 13 & 14 | Shanghai, China |
25. & 26. Juli 2026 | Rennen 15 & 16 | Tokio, Japan |
15. & 16. August 2026 | Rennen 17 & 18 | London, Großbritannien |
Fahrer-Weltmeisterschaft
1. | Oliver Rowland, Nissan Formula E Team |
184 Punkte |
2. | Nick Cassidy, Jaguar TCS Racing | 153 Punkte |
3. | Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 145 Punkte |
4. | Taylor Barnard, NEOM McLaren Formula E | 112 Punkte |
5. | António Félix da Costa, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 111 Punkte |
6. | Jean-Éric Vergne, DS Penske | 99 Punkte |
7. | Jake Dennis, Andretti Formula E | 93 Punkte |
8. | Nyck de Vries, Mahindra Racing | 92 Punkte |
9. | Edoardo Mortara, Mahindra Racing | 88 Punkte |
10. | Maximilian Günther, DS Penske | 85 Punkte |
11. | Dan Ticktum, Cupra Kiro | 85 Punkte |
12. | Sébastien Buemi, Envision Racing | 84 Punkte |
13. | Mitch Evans, Jaguar TCS Racing | 74 Punkte |
14. | Stoffel Vandoorne, Maserati MSG Racing | 62 Punkte |
15. | Nico Müller, Andretti Formula E | 48 Punkte |
16. | Jake Hughes, Maserati MSG Racing | 40 Punkte |
17. | Lucas di Grassi, Lola Yamaha Abt Formula E Team | 32 Punkte |
18. | Sam Bird, NEOM McLaren Formula E | 31 Punkte |
19. | Robin Frijns, Envision Racing | 23 Punkte |
20. | Norman Nato, Nissan Formula E Team | 21 Punkte |
21. | Felipe Drugovich, Mahindra Racing | 6 Punkte |
22. | Sérgio Sette Câmara, Nissan Formula E Team | 2 Punkte |
23. | David Beckmann, Cupra Kiro | 1 Punkt |
24. | Zane Maloney, Lola Yamaha Abt Formula E Team | 0 Punkte |
Team-Weltmeisterschaft
1. | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 256 Punkte |
2. | Jaguar TCS Racing | 227 Punkte |
3. | Nissan Formula E Team | 207 Punkte |
4. | Mahindra Racing | 186 Punkte |
5. | DS Penske | 184 Punkte |
6. | NEOM McLaren Formula E | 143 Punkte |
7. | Andretti Formula E | 141 Punkte |
8. | Envision Racing | 107 Punkte |
9. | Maserati MSG Racing | 102 Punkte |
10. | Cupra Kiro | 86 Punkte |
11. | Lola Yamaha Abt Formula E Team | 32 Punkte |
Hersteller-Wertung
1. | Porsche | 383 Punkte |
2. | Jaguar | 350 Punkte |
3. | Nissan | 342 Punkte |
4. | Stellantis | 274 Punkte |
5. | Mahindra | 213 Punkte |
6. | Lola | 54 Punkte |
*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, 1 Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.