Mit dem Kia EV3 bietet der koreanische Hersteller jetzt ein vollelektrisches SUV in der stark umkämpften Kompaktklasse an. Logbuch TEST.
Optisch ist der 4,30 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,56 Meter hohe Kia EV3 sofort als kleiner Bruder des EV9 zu erkennen. Technisch lehnt sich der über die Vorderräder angetriebene Kompakte ebenfalls zum Teil an den großen Bruder an. Der Kia EV3 basiert wie der EV9 auf der Elektroplattform E-GMP und verfügt über die vierte Generation der Kia-Batterietechnologie. Die 800-Volt-Technologie bleibt allerdings den höher positionierten EV6 und EV9 vorbehalten.
Akkus, Verbrauch, Reichweiten
Dennoch halten sich die Werksangaben für die beiden angebotenen Akkus mit Kapazitäten von 58,3 beziehungsweise 81,4 kWh im Rahmen. Der 11-kW-Onboard-Lader erledigt das AC-Laden, Ladeleistungen von maximal 102 beziehungsweise 128 kW ziehen den Strom an der Express-Station in die Akkus – zehn auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten.
Das Leistungsangebot ist sehr ordentlich (150 kW/204 PS, 283 Nm Drehmoment), der kombinierte WLTP-Verbrauchswert von 14,9 kWh/100 km ist günstig. Das ermöglicht für die beiden Akkuvarianten maximale Datenblatt-Reichweiten: 436 beziehungsweise 605 Kilometer. Der von uns gefahrene EV3 war mit dem großen Akku ausgerüstet. Nach knapp 100 Kilometern, überwiegend auf kurvenreichen Landstraßen und durch Ortschaften sowie einem kleinen Autobahnanteil, zeigte der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 16,1 kWh/100 km an.
Variabler Gepäckraum, 460 bis 1.250 Ladevolumen
Raumangebot, Bedienung
Der Kia EV3 sprintet bei Bedarf in 7,5 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 170 km/h abgeriegelt, die Fahrwerksabstimmung ist tadellos, die Vordersitze sind bequem. Platz, Komfort und Beinfreiheit auch im Fond, 2,68 Meter Radstand sind üppig. Für das Gepäck stehen 460 Liter Volumen zur Verfügung, bei vorgeklappten Rücksitzlehnen (ein Drittel zu zwei Drittel geteilt) sind es 1.250 Liter. Und für die Ladekabel gibt es den 25 Liter großen Frunk.
30-Zoll-Panoramadissplay: berührungsempfindliche Tasten für Home, Map und Media unter dem Display, Walze für die Lautstärkeregelung, zweites Tastenfeld für die Klimaautomatik
Schaltwippen am Lenkrad geben unkomplizierten Zugriff aufs Rekuperationsgeschehen: drei Stufen, i-Pedal-Modus. Wie beim EV9 zieht sich ein 30-Zoll-Panoramadissplay über den Armaturenträger bis über die Mittelkonsole. Direkt unter dem Display sind berührungsempfindliche Tasten unter anderem für Home, Map und Media in eine Leiste eingebettet. Es gibt eine Walze, um die Lautstärke zu regeln, sowie ein weiteres Tastenfeld für die Klimaautomatik. Apple Car Play und Android Auto sind ebenso serienmäßig wie USB-C-Anschlüsse sowie die Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung.
Beim Design haben sich die Gestalter deutlich am großen EV9 orientiert. Die Front geht mit einem weichen Schwung in die vordere Haube über. Der wiederum haben die Designer oberhalb der fast quadratisch gezeichneten Radhäuser, die 19-Zoll-Rädern Platz bieten, scharfe Kanten verpasst. Die vertikalen Scheinwerfer liegen weit seitlich in den Oberflächen der Front und betonen so die Breite des Fahrzeugs. In Verbindung mit den bogenförmig gestalteten Tagfahrlichtern gibt das dem Gesicht des Kia EV3 einen markanten Ausdruck, der eben auch an den EV9 erinnert. Das gilt ebenso für die flächigen Flanken und das weit nach hinten gezogene und sanft abfallende Dach, das in einen mächtigen Spoiler übergeht. Das Heck spiegelt mit seiner Lichtsignatur ebenfalls die Kia-Design-DNA wieder. Zur guten Aerodynamik – cW 0,263 – tragen die versenkten Türgriffe sowie die in die C-Säulen integrierten Griffe der Fondtüren bei.
Ausstattung und Preise
Die Basisversion des Kia EV3 kostet 35.990 Euro. Dafür gibt es jede Menge Auto: Digitalcockpit, Navigation, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung, Parksensoren vorn und hinten, Batterievorheizsystem, Drei-Phasen-On-Board Charger, navigationsbasierter adaptiver Tempomat, Autobahn- und Geschwindigkeitsassistent, Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion, sieben Airbags.
Für den großen Akku und damit deutlich mehr Reichweite berechnet Kia 5.400 Euro Aufpreis.
Gute Aerodynamik, cW 0,263: Kia EV3 Fotos: Kia
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