Nachrichten von der Steckdose

Strom für den Akku ist ein zentrales Thema der Elektromobilität. Die Autohersteller arbeiten an dem Problem und bieten eigene Produkte an. Überblick.

Elektropionier Tesla erkannte das Problem früh und gab die Antwort mit einem Infrastrukturprojekt der Extraklasse: Ladeparks entlang der Autobahnen, zunächst exklusiv für die Marken-Kundschaft, mittlerweile via Tesla-App auch für Konkurrenzprodukte. Mehr als 60.000 Supercharger mit Ladeleistungen von bis zu 250 kW gibt es weltweit, Deutschland steht mit rund 150 Standorten unter Tesla-Strom. Das ist eine reife Leistung, zumal an den Ladeparks teilweise dutzende Säulen auf Strom-Zapfer warten. Sporadische Stopps im Supercharger-Land zeigen: Das Stromangebot ist bei Tesla größer als die Nachfrage.

Infrastruktur im Überfluss: Tesla-Ladepark an der Autobahn A81 bei Böblingen

Für den VW-Konzern steht die Konzernmarke Elli unter Strom. Elli tritt in Europa als Netzwerkaggregator auf und bietet Kunden und Kundinnen mit einer App und einer Ladekarte Zugang zu mehr als aktuell 850.000 öffentlichen Ladepunkten. Europaweit. Im Angebot sind vier Ladetarife. Elli erschließt die Ladenetze vieler verschiedener Anbieter. Elli-Sprecherin Julia Pirlich listet folgende Leistungen:

  • „Elli Ladetarife: bedarfsgerechtes Pricing, geclustert in vier transparente Tarife, inklusive Roaming und bereit für Plug & Charge sowie Schnellladen mit IONITY.
  • Im Premium Tarif nutzen unserer Kund*innen die zuverlässigsten und schnellsten Ladesäulen mit dem besten Service (u.a. Restaurants) im Selected Partner Network zum vergünstigten Festpreis (aktuell inklusive Aral pulse, Audi charging hub, Ewiva and Zunder).
  • Elli stellt seine Mobility Services auch den Volkswagen Konzernmarken zur Verfügung.
  • Zudem nutzt auch SIXT die Mobility Services und damit das aggregierte Ladenetzwerk von Elli.“

Konzernmarke Audi (unser Aufmacherbild) ergänzt das Elli-Angebot mit der „Grundgebührbefreiung im Tarif pro im ersten Jahr für alle Audi Kunden mit einem vollelektrischen Neuwagen“.

Die Konzernmarke Porsche bietet zudem den Porsche Charging Service an. Am westlichen Stadtrand Stuttgarts wurde jetzt eine weitere Porsche Charging Lounge in Betrieb genommen. Der neue Standort befindet sich unweit des Autobahndreiecks Leonberg, das die Autobahnen A8 und A81 verbindet. Die Schnellladestation in Leonberg ist die sechste exklusive Stromtankstelle der Marke. Weitere Charging Lounges gibt es in Bingen am Rhein, in Estenfeld bei Würzburg, in Koblach (Österreich), Ingolstadt sowie Hamburg. Auf dem Gelände in Leonberg stehen insgesamt sechs DC-Schnellladesäulen mit bis zu 400 kW Ladeleistung zur Verfügung. Die Ladelounges bieten neben Sitzgelegenheiten, WLAN, Erfrischungsgetränke und Snacks, einen Kaffeeautomaten sowie einen Sanitärraum. Beheizt und klimatisiert werden die Charging Lounges mit Wärmepumpen, einen Teil des benötigten Stroms liefert die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Ein digitales Gebäudemanagement optimiert den Stromverbrauch und dimmt beispielsweise die Beleuchtung, wenn keine Gäste vor Ort sind. Um Zugang zu den Ladestationen sowie in den Lounge-Bereich zu erhalten, ist eine Porsche-ID erforderlich. Ist das Nummernschild mit der Porsche-ID verknüpft, öffnet sich die Schranke mit Hilfe der Kennzeichen-Erkennung automatisch.

Nur für Porsche-Elektriker: Charging Lounges mit bis zu 400 kW Ladeleistung

KIA aus Korea hat den „Zugang zu einem der größten Ladenetzwerke in Europa mit nur einem Vertrag“ im Programm. Das sind „derzeit rund 925.000 Ladepunkte in 27 europäischen Ländern, darunter mehr als 170.000 alleine in Deutschland“, meldet die Presseabteilung in Frankfurt. Hinzu kommen „volle Preistransparenz“ und „attraktive Konditionen“ sowie „besondere Vergünstigungen“ beim Kauf eines neuen Kia-Vollelektrikers.

Volle Ladung auch bei Polestar. In Kooperation mit Plugsurfing bietet die Geely-Marke ein Lade-Abo mit Zugang zu 900.000 Ladepunkten in Europa. Und: „Mit dem Abo bieten wir vergünstigte Tarife an mehr als 62.000 Ladepunkten und 30 Prozent Ersparnis im Vergleich zu den Standardpreisen an den Ladepunkten von IONITY, Allego, Fastned, TotalEnergies, Aral Pulse und Shell in Deutschland“, teilt die Polestar-Pressestelle mit. Außerdem: Polestar Charge ermöglicht „auch den Zugang zu Tesla Superchargern“.

Volvo, gewissermaßen die große Schwester von Polestar, organisiert den Volvo Public Charging Service in Zusammenarbeit mit Digital Charging Solutions (DCS). Im und am Netz sind rund 800.000 Ladestationen in Europa. Volvo-Sprecherin Eva Bernpaintner: „Im Angebot sind der Large- und der Small-Tarif.“ Und: „Der Lade- und Zahlvorgang kann dabei auch über die Volvo Cars App erfolgen.“

MB CHARGE schließlich heißt bei Mercedes-Benz das neue Dach für digitale Ladelösungen. Ein sogenanntes „umfassendes Ladeökosystem“ soll Kunden ein nahtlos vernetztes und bequemes Ladeerlebnis bieten, heißt es in einer Unternehmensmitteilung – „unterwegs, zu Hause und bei der Arbeit“. Bestehende Mercedes me Charge Verträge werden automatisch auf den gleichen Tarif in MB.CHARGE Public umgestellt, heißt es in der Mitteilung weiter: „Aktuelle Mercedes me Charge RFID-Ladekarten bleiben gültig und funktionsfähig.“ Das Mercedes-Ladenetzwerk kann den Angaben zufolge weltweit „über 2,3 Millionen Ladepunkten von mehr als 1.600 Ladestationsbetreibern“ nutzen. In Europa können die Kunden zwischen drei Tarifen wählen (S, M, L). Die Tarife M und L bieten unabhängig vom Betreiber der jeweiligen Ladestation Festpreise.

Fotos: motorfuture, Audi, Porsche

 

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Oskar Weber