Logbuch Cupra Tavascan

Unterwegs mit dem zweiten Vollelektriker der Seat-Marke Cupra. Fahrbericht.

Fast eineinhalb Jahre nach seiner Weltpremiere in Berlin kommt der Cupra Tavascan im Herbst 2024 in den Handel. Wir hatten schon jetzt die Möglichkeit, mit dem Auto auf Testfahrt zu gehen.

Wie seine technischen Konzernbrüder VW ID. 5 GTX  und Skoda Enyaq Coupé iV basiert der Tavascan auf dem modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns. Optisch hebt er sich aber deutlich ab, zeigt das extravagante Cupra-Gesicht. Es ist schon erstaunlich, wie nahe die Serienversion des Tavascan am spektakulären Design der Studie geblieben ist. In der tief nach unten gezogenen Frontschürze sind auf beiden Seiten große Lufteinlässe eingebettet. Darüber liegen die markanten Scheinwerfer in Dreiecksform. Die Spitzen gehen in einen schmalen Spalt unterhalb der Fronthaube über. Der wiederum haben die Designer zwei Sicken verpasst, zwischen denen an der Spitze das Cupra Logo ebenso leuchtet wie am Heck. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es ist illuminiert.

In der Seitenansicht des 4,64 Metern langen, 1,86 Meter breiten und 1,60 Meter hohen Tavascan fallen bei einem Radstand von 2,77 Metern auf Anhieb die extrem kurzen Überhänge auf. Eine nach hinten ansteigende und stark ausgeprägte Kante in den Flanken unterstreicht in Verbindung mit dem Coupédach den dynamischen Auftritt.

Optik extravagant, Haptik happig

So extravagant wie die Karosserie zeigt sich  auch der sehr geräumige Innenraum. Das gilt in erster Linie für die stylische Mittelkonsole, die wie ein schmales Rückgrat nach vorn strebt, sich dort in Flügelform nach beiden Seiten ausbreitet. Leider ist das in Carbonoptik gestaltete Material, das sich auch in den Türen findet, haptisch nicht gelungen. Hartplastik fasst sich halt nicht so schön an.

Hinter dem Lenkrad liegt das digitale Cockpit, rechts daneben der 15 Zoll große Infotainment-Bildschirm, der leicht zum Fahrer gedreht ist. Standardmäßig wird der Cupra Tavascan mit bequemen Sportschalensitzen ausgestattet. Hinter der elektrisch bedienbaren Heckklappe bietet der Kofferraum 540 Liter Volumen. Sind die asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen vorgeklappt, stehen etwa 1.500 Liter Stauraum bei allerdings nicht ebener Ladefläche zur Verfügung.

Doch mit dem Vorserienauto auf die Straße. Das macht Spaß. Harter Antritt, geschmeidige Beschleunigung und die Kurvenperformance eines Sportwagens zeichnen den Tavascan aus. Lenkung und Fahrwerk: sehr gut. 

Das macht Spaß

Für den Vortrieb sind zwei Leistungsstufen im Angebot. Der Basisantrieb liefert 210 kW (286 PS) an die Hinterachse, deutlich mehr Performance bietet der Tavascan VZ mit Allradantrieb: Heckmotor mit 210 kW (286 PS), Frontmotor mit 80 kW (109 PS), kombinierte Gesamtleistung 250 kW (340 PS), 545 Nm Drehmoment. 

Der 77-kWh-Batteriepack (netto) gibt der Basisversion Endurance eine WLTP-Reichweite von bis zu 568 Kilometern, der Allrad-Tavascan soll maximal 522 Kilometer schaffen.

Spanier aus China – oder umgekehrt

Gebaut wird das im spanischen Martorell entwickelte Auto im chinesischen Konzernwerk Anhui. Cupra plant einen Einstiegspreis von 56.200 Euro.

Fotos: Cupra

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Wolfgang Schaeffer