Logbuch Dacia Spring

Unterwegs mit dem Stadtstromer. Fahrbericht.

Design punktet. Dacia  hat dem Spring deshalb das neue Gesicht der Marke verpasst. Der Wagen wirkt nun etwas robuster, bietet eine Spur mehr SUV-Charakter. Veränderungen gibt es zudem im Innenraum. Das Armaturenbrett wurden neu gestaltet.  Serienmäßig ist immer ein individuell gestaltbares, digitales Sieben-Zoll-Display integriert. Die höheren Ausstattungsversionen haben zusätzlich ein Zehn-Zoll-Multimedia-Display in der Mitte des Instrumententrägers. Zwar haben die Designer im Passagierabteil auch einige Farbtupfer gesetzt – die können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei der Materialauswahl jeder mögliche Cent gespart wurde. Hartplastik beherrscht Armaturenbrett und die Innenseiten der Türen.

Die Sitze sind ordentlich gepolstert, die Flächen aber sehr kurz, so dass die Oberschenkel nur wenig Auflage haben. Hinten geht es bei einem Auto, das 3,70 Meter kurz, inklusive Spiegel 1,77 Meter schmal und 1,52 Meter hoch ist, naturgemäß eng zu. Und auch die Türausschnitte sind eher klein geraten. Da kann der Kopf schon mal am oberen Rand anstoßen, wenn’s beim Ein- und Aussteigen zu schnell gehen soll.

Eine ordentliche Größe  hat mit 308 Litern der Laderaum. Wird die hintere, einteilige Lehne vorgeklappt, wächst der Stauraum auf 1.004 Liter. Die Ladekante hinter der weit öffnenden Heckklappe hat eine Höhe von 72 Zentimetern. Und es gibt einen Frunk. Unter der vorderen Haube liegt ein Fach mit einem Volumen von 35 Litern. Das ist ebenso praktisch wie eine Vielzahl von Ablagefächern im Passagierabteil.

Die beiden Ausstattungslinien Essential und Expression sind mit einem Multimedia-System ausgerüstet, das Medieninformationen und Telefonanrufe auf der digitalen Instrumententafel anzeigt. Das System bietet zwei Lautsprecher, eine Bluetooth-Verbindung und einen USB-Anschluss. Die Topversion Extreme bringt serienmäßig ein Navigationssystem und den Zehn-Zoll-Touchscreen sowie die Verbindungsmöglichkeit mit Apple CarPlay und Android Auto.

Der Spring ist definitiv ein Wagen für die Stadt. Die 188 Kilogramm leichte Lithium-Ionen-Batterie speichert 26,8 kWh Fahrstrom, damit ist laut Datenblatt im Stadtverkehr eine Reichweite von etwa 300 Kilometern möglich. Mit  33 kW (45 PS) und 48 kW (65 PS) stehen zwei Leistungsstufen zur Wahl. Die WLTP-Verbrauchswerte liegen bei 14,1 und 13,2 kWh. Wir waren mit der leistungsstärkeren Variante unterwegs und sind tatsächlich ziemlich nahe an den WLTP-Verbrauchwert herangekommen.

Geladen werden kann der Dacia Spring an der Haushaltssteckdose. 13,5 Stunden braucht es dann für die volle Ladung. Das dafür benötigte Schuko-Ladekabel kostet übrigens 250 Euro Aufpreis. An einer Wallbox lädt der Spring mit 3,7 kW in 8,5 Stunden für 100 Prozent Fahrstrom. Optional bietet Dacia eine DC-Schnelllademöglichkeit für 30 kW an. 600 Euro Aufpreis. Von Null auf 80 Prozent muss dann eine knappe Stunde gerechnet werden.

Wie gesagt, der Spring ist ein Stadtwagen. Dazu passt das Fahrverhalten. In der Stadt zeigt sich der Kleine, der entweder auf 14 oder 15 Zoll Rädern rollt,  mit einem Wendekreis von 9,5 Metern extrem wendig und auch durchaus flott im Antritt. Anders sieht es aus auf der Landstraße aus. Da werden die Schwächen des Fahrwerks und auch der Lenkung deutlich. Unebenheiten der Straße kommen ziemlich ungefiltert im Innenraum an. Schweller müssen in Schrittgeschwindigkeit genommen werden, sonst poltert des gewaltig. Wenn Kurven mit Tempo 70 angefahren werden, schwankt die Karosserie und der nur 984 Kilogramm leichte Wagen schiebt über die Vorderräder. Zudem ist die Lenkung trotz technischer Verbesserungen im Vergleich zur bisherigen Ausführung des Spring noch immer indirekt. Am Lenkrad muss schon weit gedreht werden, um eine Reaktion zu spüren.

Seit der Markteinführung 2021  haben sich mehr als 150.000 Käufer für den Dacia Spring entschieden. Die meisten Zuspruch findet die Extreme-Variante, die mit 19.900 Euro in der Preisliste steht. Den Basis-Spring gibt es für 16.900 Euro.

Fotos: Dacia

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Wolfgang Schaeffer