Unterwegs mit der Stecker-Variante des Mittelklasse-SUV.
Kia erweitert mit dem Sportage Plug-in-Hybrid nicht nur sein Angebot an Stecker-Autos, sondern stellt damit auch das Top-Modell der gerade komplett überarbeiteten Baureihe vor. Der Antrieb besteht aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner mit 132 kW und einem 70 kW starken E-Motor. Systemleistung: 195 kW (265 PS), maximales Drehmoment 350 Newtonmeter. Übertragen wird die Antriebskraft über eine Sechsstufen-Automatik auf beide Achsen. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 ist laut Datenblatt in 8,2 Sekunden möglich, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 191km/h angegeben (rein elektrisch 140 km/h).
Die Lithium-Ionen-Polymer-Batterie ist zwischen den Achsen eingebaut. Die Ladekapazität von 13,8 kWh soll nach der WLTP-Norm eine rein elektrische Reichweite von 70 Kilometern (Stadtverkehr 78 Kilometer) möglich machen.
Gar nicht so übel: 55 elektrische Praxiskilometer
Mit dem serienmäßigen Ladekabel lässt sich die Batterie an einer Haushaltssteckdose (230V/10A) in etwa fünfeinhalb Stunden von zehn auf 100 Prozent laden. Deutlich schneller, nämlich in einer Stunde 45 Minuten, geht es dank einer maximalen Leistungsaufnahme von 7,2 kW an einem entsprechend leistungsfähigen Anschluss (400V/32A).
Wir waren bei kühlen Temperaturen und Dauerregen mit dem Kia Sportage Plug-in-Hybrid unterwegs. Dabei zeigte sich, dass die Angaben auf dem Datenblatt doch recht realitätsnah sind. Bei der rein elektrischen Fahrt haben wir 55 Kilometer geschafft, ehe die Kapazität der Batterie erschöpft war. Für die Verbrenner-Arbeit steht ein Testverbrauch von 6,9 Litern. Auch das ist bei einem hohen Anteil zügiger Passagen auf Landstraße und Autobahn ein sehr ordentlicher Wert, denn der Sportage mit den zwei Herzen ist ein ziemlich ausgewachsener Kraftwagen: 4,52 Meter lang, 1,87 Meter breit, 1,65 Meter hoch, gut 1,8 Tonnen schwer. Das Platzangebot ist gut, das Gepäckabteil fasst zwischen 540 und 1715 Liter. Die Rücksitzlehnen sind serienmäßig dreigeteilt (40:20:40) und neigungsverstellbar, die Anhängelast beträgt 1.350 Kilogramm.
Leise, kraftvoll, komfortabel
Das Antriebssystem arbeitet in jeder Phase erfreulich leise und kraftvoll, die Ausrichtung des Fahrwerks ist klar auf Komfort getrimmt. Doch der flotten Fahrt auch auf kurvenreicher Straße steht das keinesfalls entgegen. Der Sportage Plug-in-Hybrid bleibt jederzeit problemlos in der Spur und reagiert zudem relativ direkt auf die Lenkanweisungen.
Optisch gibt es außer der zweiten Versorgungsklappe für die elektrische Energie sowie der in der Front leicht versetzten Position des Radarsensors keine Unterschiede zu den anderen Vertretern der Baureihe. Innen punktet der Plug-in mit dem aus dem Kia EV6 bekannten gewölbten Panoramadisplay, das die beiden 31,2-cm-Bildschirme (12,3 Zoll) des serienmäßigen Navigationssystems und des optional erhältlichen volldigitalen Kombiinstruments nahtlos miteinander verbindet. Der Touchscreen ist für Fahrer und Beifahrer zugleich die zentrale Benutzerschnittstelle, die sich auf der umschaltbaren Multi-Mode-Bedienleiste unterhalb des Bildschirms bedienen lässt. Das serienmäßige Telematiksystem Kia Connect bietet unter anderem eine Cloud-basierte Online-Navigation sowie die Anzeige von Ladestationen (inklusive Details zu Verfügbarkeit und Kompatibilität) und Parkmöglichkeiten.
Nicht ganz billig
Zur Serienausstattung des Kia Sportage Plug-in Hybrid zählen unter anderem 19-Zoll-Aluräder, LED-Scheinwerfer und LED-Nebelleuchten, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn und hinten, beheizbares Lenkrad, Rückfahrkamera, Parksensoren vorn und hinten, Regensensor, elektronische Parkbremse und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Standard sind auch eine navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Stauassistent, Autobahnassistent, Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Querverkehrserkennung, aktiver Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent. Ganz billig ist der Sportage-Spaß allerdings nicht: Der Plug-in Hybrid steht mit mindestens 44.390 Euro in der Preisliste.
Fotos: Kia