Monaco: Vandoorne vor Evans und Vergne

Formel E, 6. Saisonrennen: Stoffel Vandoorne gewinnt nach effizientestem Rennverlauf verdient vor Polesetter Mitch Evans und Jean-Éric Vergne.

Mit Spannung war das Formel-E-Rennen in Monaco erwartet worden. Einerseits, weil der traditionelle Stadtkurs das Highlight jeder Motorsportserie ist. Und andererseits, weil das Rennen im vergangenen Jahr von Überholmanövern geprägt und an Spannung kaum zu übertreffen war. Im Qualifying fährt Rom-Doppelsieger Mitch Evans auf die Poleposition und setzt die Zeichen für seinen dritten Sieg in Folge — bei den bisherigen vier Formel-E-Läufen in Monaco siegte stets der Polesetter.

Energiemanagement der Schlüssel zum Erfolg

Der Start des sechsten Saisonrennens verläuft ruhig. Wie üblich in der aktuellen Saison sortieren und orientieren sich die 22 Fahrer in der Anfangsphase. Die Rennaction folgt meist mit der ersten Aktivierung des Attack Modus. Die 3,337 Kilometer lange Strecke hat viel Grip, mehr als die elf Teams im Voraus erwartet hatten, die Rundenzeiten sind deshalb schneller und es werden mehr Runden als erwartet gefahren. Das Energiemanagement wird der Schlüssel zum Erfolg. Und genau das wird Mitch Evans bereits in der Anfangsphase zum Verhängnis. Der Jaguar-Pilot führt das Feld an und verbraucht mehr Energie als seine Verfolger Pascal Wehrlein, Jean-Éric Vergne und Stoffel Vandoorne.

Ein schwarzer Renntag für Porsche

Evans verliert seine Führungsposition durch die Aktivierung seines ersten Attack Modus an Porsche-Pilot Wehrlein, der kurze Zeit später mit technischen Problemen stehen bleibt. Nach der folgenden Full-Course-Yellow-Phase kann sich Mercedes-Pilot Vandoorne erstmals vorn absetzen. Kurz nach Wehrleins Ausfall kollidiert der zweite Porsche-Pilot André Lotterer mit Oliver Rowland und beendet das Rennen in der Mauer. „Rowland hat mich von der Strecke geschoben“, funkt Lotterer an sein Team in die Box. Für Porsche ist es ein schwarzer Renntag.

Die folgende Safety-Car-Phase schiebt das Feld erneut zusammen. Während Mitch Evans und Robin Frijns nach dem Restart ihren zweiten Attack Modus aktivieren, kann sich Vandoorne an der Spitze absetzen und behält die Führung bis ins Ziel. „Es ist eines der besonderen Rennen, das du als Fahrer gewinnen kannst“, sagt der Mercedes-Pilot nach seinem Sieg. „Ich bin schon die ganze Saison an der Spitze gefahren, hatte ein paar Polepositionen und konnte sie nicht in Siege umwandeln. Und an diesem Wochenende habe ich mich dafür entschieden, nicht auf die Poleposition, sondern zum Sieg zu fahren.“

Vandoorne vorn, Mercedes vorn

Vandoorne hat das taktisch geprägte Rennen durch einen cleveren und effizienten Rennverlauf gewonnen und führt nach seinem Sieg auch in der WM-Fahrerwertung. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Vergne (75 Punkte) und Evans (72 Punkte). In der Teamwertung stehen die Teams der drei Piloten in gleicher Reihenfolge auf den ersten drei Plätzen: Mercedes (120 Punkte) vor DS Techeetah (105 Punkte) und Jaguar (94 Punkte).

In zwei Wochen, am 14. und 15. Mai 2022, finden die nächsten beiden Formel-E-Rennen in Berlin statt – Berlin ist der einzige Austragungsort an dem bislang in jeder Formel-E-Saison mindestens ein Lauf stattgefunden hat.

 

Formel E Saison 2021/22
6. Rennen in Monaco (Monaco), 30. April 2022
Ergebnis
1. Stoffel Vandoorne, Mercedes-EQ Formula E Team 30 Runden
2. Mitch Evans, Jaguar TCS Racing +1,285 s
3. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH +3,293 s
4. Robin Frijns, Envision Racing +3,467 s
5. António Félix da Costa, DS TECHEETAH +3,952 s
6. Lucas di Grassi, ROKiT Venturi Racing +8,133 s
7. Nick Cassidy, Envision Racing +15,273 s
8. Sébastien Buemi, Nissan e.dams +17,773 s
9. Jake Dennis, Avalanche Andretti Formula E +17,820 s
10. Nyck de Vries, Mercedes-EQ Formula E Team +18,283 s
11. Alexander Sims, Mahindra Racing +19,350 s
12. Dan Ticktum, NIO 333 Formula E Team +19,756 s
13. Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport +22,894 s
14. Antonio Giovinazzi, DRAGON Penske Autosport +22,987 s
15. Oliver Turvey, NIO 333 Formula E Team +23,198 s
16. Oliver Askew, Avalanche Andretti Formula E +23,432 s
17. Maximilian Günther, Nissan e.dams +39,668 s

 

Rennen nicht beendet
Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing
Oliver Rowland, Mahindra Racing
André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team
Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team
Sam Bird, Jaguar TCS Racing

 

Pole Position

Mitch Evans, Jaguar TCS Racing,1:29,839 min

Schnellste Rennrunde

Robin Frijns, Envision Racing, 1:32,707 min

 

Fahrerwertung nach 6. Rennen
1. Stoffel Vandoorne, Mercedes-EQ Formula E Team 81 Punkte
2. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH 75 Punkte
3. Mitch Evans, Jaguar TCS Racing 72 Punkte
4. Robin Frijns, Envision Racing 71 Punkte
5. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing 49 Punkte
6. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team 43 Punkte
7. Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team 42 Punkte
8. Nyck de Vries, Mercedes-EQ Formula E Team 39 Punkte
9. Lucas di Grassi, ROKiT Venturi Racing 37 Punkte
10. António Félix da Costa, DS TECHEETAH 30 Punkte
11. Jake Dennis, Avalanche Andretti Formula E 28 Punkte
12. Sam Bird, Jaguar TCS Racing 22 Punkte
13. Nick Cassidy, Envision Racing 16 Punkte
14. Sébastien Buemi, Nissan e.dams 10 Punkte
15. Oliver Turvey, NIO 333 Formula E Team 6 Punkte
16. Oliver Rowland, Mahindra Racing 4 Punkte
17. Maximilian Günther, Nissan e.dams 2 Punkte
18. Oliver Askew, Avalanche Andretti Formula E 2 Punkte
19. Dan Ticktum, NIO 333 Formula E Team 1 Punkt
20. Alexander Sims, Mahindra Racing 0 Punkte
21. Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport 0 Punkte
22. Antonio Giovinazzi, DRAGON Penske Autosport 0 Punkte

 

Teamwertung nach 6. Rennen
1. Mercedes-EQ Formula E Team 120 Punkte
2. DS TECHEETAH 105 Punkte
3. Jaguar TCS Racing
94 Punkte
4. Envision Racing
87 Punkte
5. ROKiT Venturi Racing 86 Punkte
6. TAG Heuer Porsche Formula E Team 85 Punkte
7. Avalanche Andretti Formula E
30 Punkte
8. Nissan e.dams 12 Punkte
9. NIO 333 FE Team 7 Punkte
10. Mahindra Racing
4 Punkte
11. DRAGON Penske Autosport
0 Punkte

 

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P.

3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, 1 Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.

Redaktion