Opel hat sein neues Flaggschiff vorgestellt, der Grandland geht ab sofort als Vollelektriker und Hybrid an den Start. Wir waren mit dem neuen Grandland unterwegs. Fahrbericht.
Opel hat als erster deutscher Hersteller sein komplettes Produktportfolio elektrifiziert und hält weiterhin an seinem Ziel fest, ab 2038 klimaneutral zu sein und nur noch elektrisierte Fahrzeuge zu verkaufen. Grund hierfür ist sicherlich auch die Positionierung der Marke im großen Stellantis-Konzern. „Wir haben uns ganz klar committed CO2-neutral zu werden“, sagt Opel-Deutschland-Chef Patrick Dinger. „Das bedeutet nicht nur, dass wir unsere Produkte rein batterieelektrisch anbieten, sondern auch, dass wir unsere komplette Produktion nachhaltig betreiben.“
Das Auto. Als neuestes Opel-Modell geht der Grandland an den Start, ab sofort als Vollelektriker und Hybrid, ab kommendem Jahr auch als Plug-in-Hybrid. Den Opel Grandland Electric treiben 157 kW (213 PS) und 345 Nm an. Aktuell startet der Grandland als Fronttriebler, im kommenden Jahr folgt eine Allradversion.
Gebaut wird das 4,65 Meter lange SUV in Eisenach – Opel hat 130 Millionen Euro in die Modernisierung des Werks investiert, weitere Investitionen folgen für den Bau eines Solarparks, der die Fabrik mit Ökostrom versorgen soll. Auf ein und derselben Produktionslinie können jetzt alle drei Antriebsvarianten gefertigt werden, so kann individuell und schnell auf die Produktnachfrage eingegangen werden. Erstes Etappenziel: Im kommenden Jahr sollen mindestens 20 Prozent Vollelektriker vom Band laufen. „Der Grandland ist in Deutschland entwickelt und entworfen worden und wird auch in Deutschland gebaut“, sagt Opel-Deutschland-Chef Patrick Dinger. Und: „Der Grandland ist auch der erste Opel mit europäischen Batteriezellen.“ Die Automotive Cells Company (ACC) ist ein Joint Venture von Stellantis, Total Energies und Mercedes Benz und produziert in Europa Batteriezellen für batterielektrische Fahrzeuge. Die Batteriezellen des Grandland werden im ACC-Werk in Frankreich produziert, im Opel-Werk in Eisenach wird das Batteriepack montiert und eingebaut.
Auf der Internationalen Automobilausstellung in München hat Opel im vergangenen Jahr das Concept Car Experimental GT vorgestellt, im Grandland finden ein paar Details den Weg von der Studie in die Serie. Zum Beispiel die Designphilosophie „bold and pure 2.0“ und das Lichtkonzept. Das Thema Licht ist seit Jahren ein wichtiges Thema in Rüsselsheim, der Grandland ist der erste Opel mit beleuchtetem Emblem und Schriftzug und neu entwickeltem Intelli-Lux-HD-Licht. Die Scheinwerfer verfügen über mehr als 50.000 Pixel, Kameras erkennen vorausfahrende sowie entgegenkommende Verkehrsteilnehmer und schneiden diese schneller und präziser aus als die bisherigen Matrix-Licht-Technologien. Der vom Lichtstrahl ausgesparte Bereich wird schmaler als zuvor, während der Rest der Straße und des Umfeldes besser ausgeleuchtet bleibt. Das Lichtsystem soll so eine hellere und gleichmäßigere Lichtverteilung liefern, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Akku und Verbrauch. Wir waren mit dem vollelektrischen Grandland unterwegs, dessen Frontantrieb eine Leistung von 157 kW (213 PS) und 345 Nm bietet. Laut Datenblatt beschleunigt der 2,1 Tonnen schwere SUV in neun Sekunden von null auf 100 km/h. Bei 170 km/h riegelt der Motor ab. Opeltypisch stehen drei Fahrmodi zur Wahl: Eco, normal und Sport. Wie immer gilt: Leistung, Lenkung und Fahrwerk werden straffer, je höher der Fahrmodus ist. Ebenfalls gibt es drei Rekuperationsstufen, die über Schaltpaddel am Lenkrad angesteuert werden können – die Bedienung ist extrem praktisch und einfach. Im Fahrzeugboden des SUV liegt die 245 Millimeter hohe 400-Volt-Traktionsbatterie – wahlweise mit 73 kWh und bis zu 523 Kilometer Reichweite (nach WLTP) sowie 82 kWh und bis zu 582 Kilometer Reichweite (nach WLTP). Ab dem kommenden Jahr bietet Opel zwei weitere Varianten an: einen Allradantrieb mit Dual-Motor und einen 97-kWh-Akku, der bis zu 700 Kilometer Reichweite (nach WLTP) ermöglicht.
Reicht der Akku trotzdem nicht für die geplante Strecke, kann die Batterie mit einer Ladeleistung von 150 kW (73-kWh-Batterie) oder 160 kW (82-kWh-Batterie) an Schnelladesäulen geladen werden. Steht keine Schnellladesäule zur Verfügung, ist Geduld gefragt: Serienmäßig lädt der Opel Grandland dann mit einer maximalen Ladeleistung von 11 kW.
Das Raumangebot. „Go Grand“ lautet der Werbeslogan für den neuen Grandland. Auf die Außenmaße trifft das zu, der neue Grandland ist im Vergleich zu seinem Vorgängermodell in allen Bereichen gewachsen: 2,65 Meter lang, 1,94 Meter breit, 1,67 Meter hoch. Sowohl vorn als auch hinten finden alle fünf Passagiere bequem Platz. Opel setzt seit Jahren auf Ergonomie-Sitze, die serienmäßig an Bord sind. In der Sonderausstattung können optimierte Ergonomie-Exemplare bestellt werden, die den Autositz zum bequemen Sessel machen. Der Kofferraum fasst 550 Liter, der Ladeboden ist verstellbar und bietet optional zwei Ladeebenen. Legt man die Rückbank um, entsteht eine ebene Ladefläche mit 1.645 Litern.
Das Cockpit. Das Designteam setzt beim Opel Grandland auf klares, abgespecktes Design. Beim Außendesign wird ganz auf Chromelemente verzichtet, der Grandland-Schriftzug ist deshalb in die Karosserie eingeprägt. „Im Interieur reden wir von Pure Experience“, sagt Opel-Design-Manager Martin Schaufler. „Wir haben hier Detox betrieben und alle Dinge, die wir nicht zwangsläufig brauchen, weggelassen.“ Ergebnis ist ein übersichtliches Cockpit, der Infotainmentscreen in der Mittelkonsole wird durch einige klassische Knöpfe und Räder ergänzt, was die Bedienung einfach und intuitiv macht. Und auch die Bedienung des Touchscreens ist aufgrund der wenigen Ebenen einfach steuerbar.
Die Preise. Der Opel Grandland ist ab sofort bestellbar. Die vollelektrische Version mit der 73-kWh-Batterie startet bei 46.750 Euro, das Upgrade mit der 82-kWh-Batterie startet bei 51.950 Euro. Den günstigsten Einstieg in die Grandland-Welt bietet der 400-Volt-Hybrid-Verbrenner: ab 36.400 Euro. Das Batterie-Garantieversprechen ist großzügig: acht Jahre oder 160.000 Kilometer.
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