Der Polestar 3 ist jetzt auch in Deutschland auf dem Markt. Wir waren mit dem zweiten Serienmodell der Elektromarke unterwegs. Fahrbericht.
Das Auto. Der Polestar 3 ist wie alle Serienautos der Marke ein Elektromodell. Erstmals wird ein Polestar-Modell auf zwei Kontinenten produziert – in den Volvo-Werken in Chendung (China) und in Ridgeville (South Carolina, USA) teilt sich der 3 die Plattform SPA2 mit dem EX90 der Konzernschwester Volvo.
Aktuell stehen zwei Allradvarianten zur Wahl: Der Long Range Dual Motor mit 360 kW (489 PS) und der Long Range Dual Motor Performance mit 380 kW (517 PS). Im kommenden Jahr folgt eine Heckantrieb-Variante mit 220 kW (299 PS).
Akku und Verbrauch. Wir waren mit dem leistungsstärksten Polestar 3 unterwegs. Der Long Range Dual Motor mit Performance-Paket bietet bei einer Maximalleistung von 380 kW (517 PS) ein Drehmoment von sage und schreibe 910 Nm. Hinzu kommt eine Leistungsoptimierung der Luftfederung. Dank des fulminanten Schubs ist die Beschleunigung elektroautotypisch sehr gut, laut Datenblatt beschleunigt das SUV in 4,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Bei 210 km/h riegelt das System ab. Den Strom liefert bei allen Varianten eine 400-Volt-Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 111 kWh. Maximale Reichweite laut Datenblatt 561 Kilometer bei einem WLTP-Verbrauch von 22,1 bis 23,0 kWh – unser Testverbrauch auf überwiegend Landstraße und Ortsdurchfahrten liegt mit 22,1 kWh/100 km exakt am unteren Wert der Verbrauchsangabe. Im Sinne der Energieeffizienz steht für den hinteren Elektromotor eine Entkopplungsfunktion zur Verfügung, unter bestimmten Umständen läuft der Wagen also nur mit dem vorderen Elektromotor. Außerdem hat der Fahrer je nach Temperament und Laune die Wahl zwischen den beiden Fahrmodi Reichweite und Performance.
Reicht der Akku trotzdem nicht für die geplante Strecke, kann die aus 17 Modulen bestehende Batterie mit einer Ladeleistung von 250 kW an Schnelladesäulen innerhalb von 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden. Steht keine Schnellladesäule zur Verfügung, ist Geduld gefragt: Serienmäßig lädt der Polestar 3 dann mit einer maximalen Ladeleistung von 11 kW.
Das Raumangebot. Der Polestar 3 ist mit 4,90 Meter Länge und 2,12 Meter Breite ein wuchtiges Auto, was sich allerdings nicht im Fahrgefühl niederschlägt. Hinterm Steuer fühlt sich der 2,5 Tonnen schwere Wagen handlich und agil an. Im Innenraum zeigt sich dann die Größe des SUV. Sowohl Fahrer und Beifahrer, aber auch bis zu drei Passagiere im Fond haben ausreichend Platz. Der Kofferraum fasst 597 Liter, klappt man die Rücksitze um, entsteht auf einer ebenen Ladefläche ein Fassungsvolumen von 1.411 Liter. Praktisch ist der bei Polestar übliche Frunk in der Front, in dem zum Beispiel das Ladekabel Platz findet.
Das Cockpit. Das Innendesign ist clean, das wichtigste Instrument ist das vertikale Touchscreen in der Mittelkonsole. Alle Fahrassistenzsysteme und das Infotainment werden hier gesteuert. Im Stand ist die Bedienung einfach – vor allem, wenn man das System bereits aus anderen Polestar-Modellen kennt. Kleines Manko: Auch im Polestar 3 müssen die Rückspiegel über das Touchscreen in Zusammenspiel mit am Lenkrad angebrachten Touchpads eingestellt werden. Ebenfalls über die Knöpfe am Lenkrad können die Positionen des Lenkrads und des Head-up-Displays eingestellt werden.
Die Preise. Der Polestar 3 geht als Premium-SUV an den Start. Das zeigt sich bei den Preisen, die in Deutschland bei 78.590 Euro (Single Motor) starten. Die Allradversion kostet 85.590 Euro und die Allradversion mit Performance-Paket startet bei 92.190 Euro. Bis zum 15. November 2024 profitieren Polestar-Kunden von den Launch Weeks und 4.000 Euro Rabatt. Das Batterie-Garantieversprechen ist großzügig: acht Jahre oder 160.000 Kilometer.
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