Nico Rosbergs Team RXR startet mit Sieg in die zweite Extreme-E-Saison. Das Rennwochenende ist geprägt von hartem Racing, Unfällen und einer wilden Aufholjagd.
Die Extreme E hat auch ihre zweite Saison in Saudi-Arabien begonnen. In Neom starteten erstmals zehn Teams in der vollelektrischen Offroad-Rennserie. Nach Regenfällen in der Nacht von Freitag auf Samstag hielt sich die Staubbildung in den Qualifying-Läufen in Grenzen. Und Lewis Hamiltons Team X44 setzt seine Qualifying-Siegesserie auch in der zweiten Saison fort — X44 hat bisher alle Qualifyings gewonnen.
Christine Giampaoli Zoncas brutaler Crash
Überschattet wird das Qualifying von Christine Giampaoli Zoncas Überschlag mit dem Veloce-Boliden, bei dem sich die Pilotin den Knöchel bricht. Veloce kann aufgrund des völlig zerstörten Autos nicht im zweiten Qualifyinglauf starten und muss deshalb mit der Extreme-E-Ersatzfahrerin Hedda Hosås am Sonntag im Crazy Race an den Start gehen. Hosås ist bereits die zweite Ersatzfahrerin, die an diesem Wochenende zum Einsatz kommt.
Der Rennsonntag beginnt mit den beiden Halbfinal-Läufen und dem Crazy Race. Insgesamt fünf Teams (die jeweils ersten beiden Teams der Halbfinale und der Sieger des Crazy Race) qualifizieren sich für das Finalrennen: X44, RXR, Chip Ganassi Racing, Acciona I Sainz XE Team und MacLaren XE. Bereits bei den ersten Läufen zeigt sich, dass auch in diesem Jahr die Staubbildung ein Schlüssel zum Erfolg ist.
Überschlag nach Blindflug
Carlos Sainz kann sich mit dem besten Start an die Spitze des Feldes setzten und verteidigt diese bis zum Fahrerwechsel. Rookie Tanner Foust wird die Sicht in seinem ersten Extreme-E-Finale zum Verhängnis, im Blindflug fährt der McLaren-Pilot ins Heck der vor ihm fahrenden RXR-Pilotin Mikaela Åhlin-Kottulinsky und überschlägt sich.
Restart mit vier Teams
Das Rennen wird unterbrochen und beim Restart fahren die vier verbleibenden Teams mit den zuvor herausgefahrenen Abständen auf die 6,9 Kilometer lange Strecke: Laia Sanz vor Cristina Gutiérrez, Johan Kristoffersson und Kyle LeDuc. RXR-Fahrer Kristofferson fährt mit vollem Risiko und auf einer völlig neuen Linie. So schafft er es, die bis dahin Führenden Laia Sanz auf den letzten Metern zu überholen. Nico Rosbergs Team und Titelverteidiger RXR knüpft mit einem neuen Fahrer-Duo an die erfolgreiche erste Saison an und startet mit einem Sieg in die zweite Extreme-E-Saison. „Das war unglaublich. Es kommt sehr selten vor, dass mich das Fahren eines Rennwagens in einen Rausch versetzt, aber das war der größte Adrenalinstoß, den ich seit vielen Jahren erlebt habe“, sagt Kristofferson direkt nach dem Zieleinlauf. „Das ist mein erster Sieg, natürlich fühlt es sich großartig an und um so besser, weil ich gerade erst ins Team gekommen bin“, sagt Kristofferson Teamkollegin Mikaela Åhlin-Kottulinsky. Aber auch die anderen Teams schauen zuversichtlich auf das erste Rennwochenende und die kommenden Rennen. „Wir haben heute gesehen, dass wir Rennen gewinnen können und das gibt uns Selbstvertrauen und Motivation“, sagt Laia Sanz.
Am 7. und 8. Mai 2022 findet das zweite Extreme-E-Saisonrennen in Italien (Sardinien) statt.
Extreme E Saison 2022
1. Rennen: Desert X Prix in Neom (Saudi-Arabien), 19.-20. Februar 2022
Kurs: 6,9 Kilometer
Qualifying
| 1. | Cristina Gutiérrez / Sébastien Loeb, X44 |
| 2. | Catie Munnings / Timmy Hansen, Genesys Andretti United Extreme E |
| 3. | Sara Price / Kyle LeDuc, Chip Ganassi Racing |
| 4. | Tamara Molinaro / Oliver Bennett, XITE Energy Team |
| 5. | Mikaela Åhlin-Kottulinsky / Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing |
| 6. | Laia Sanz / Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team |
| 7. | Jutta Kleinschmidt / Nasser Al-Attiyah, Abt Cupra XE |
| 8. | Molly Taylor / Kevin Hansen, JBXE |
| 9. | Emma Gilmore / Tanner Foust, McLaren XE |
| 10. | Christine Giampaoli Zonca / Lance Woolridge, Veloce Racing |
Die Extreme-E-Rennwochenenden bestehen aus zwei Qualifyings, in denen sich die Plätze 1, 4 und 5 für das Halbfinale 1 qualifizieren. Die zwei besten Teams aus dem Halbfinale 1 qualifizieren sich fürs Finale.
Die Teams auf den Plätzen 2, 3 und 6 des Qualifyings treten im Halbfinale 2 gegeneinander an. Die zwei besten Teams aus dem Halbfinale 2 qualifizieren sich fürs Finale.
Die letzten vier Qualifying-Plätze starten im Crazy Race. Das Sieger-Team qualifiziert sich fürs Finale.
Halbfinale 1
| 1. | Cristina Gutiérrez / Sébastien Loeb, X44 | 9:05,107 min |
| 2. | Mikaela Åhlin-Kottulinsky / Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing | +7,660 s |
| 3. | Tamara Molinaro / Oliver Bennett, XITE Energy Team | +17,590 s |
Halbfinale 2
| 1. | Sara Price / Kyle LeDuc, Chip Ganassi Racing | 9:12,337 min |
| 2. | Laia Sanz / Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team | +6,850 s |
| 3. | Catie Munnings / Timmy Hansen, Genesys Andretti United Extreme E | + 1 Runde |
Crazy Race
| 1. | Emma Gilmore / Tanner Foust, McLaren XE | 9:14,250 min |
| 2. | Jutta Kleinschmidt / Nasser Al-Attiyah, Abt Cupra XE | +2,642 s |
| 3. | Molly Taylor / Kevin Hansen, JBXE | +11,623 s |
| 4. | Hedda Hosås / Lance Woolridge, Veloce Racing | +3:39,676 min |
Finale
| 1. | Mikaela Åhlin-Kottulinsky / Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing | 27:08,453 min |
| 2. | Laia Sanz / Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team | +2,483 s |
| 3. | Cristina Gutiérrez / Sébastien Loeb, X44 | +5,807 s |
| 4. | Sara Price / Kyle LeDuc, Chip Ganassi Racing | +25,202 s |
| 5. | Emma Gilmore / Tanner Foust, McLaren XE | nicht im Ziel |
Teamwertung nach 1. Rennen
| 1. | Mikaela Åhlin-Kottulinsky / Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing | 30 Punkte |
| 2. | Laia Sanz / Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team | 18 Punkte |
| 3. | Cristina Gutiérrez / Sébastien Loeb, X44 | 15 Punkte |
| 4. | Sara Price / Kyle LeDuc, Chip Ganassi Racing | 12 Punkte |
| 5. | Emma Gilmore / Tanner Foust, McLaren XE | 10 Punkte |
| 6. | Tamara Molinaro / Oliver Bennett, XITE Energy Team | 8 Punkte |
| 7. | Catie Munnings / Timmy Hansen, Genesys Andretti United Extreme E | 6 Punkte |
| 8. | Jutta Kleinschmidt / Nasser Al-Attiyah, Abt Cupra XE | 4 Punkte |
| 9. | Molly Taylor / Kevin Hansen, JBXE | 2 Punkte |
| 10. | Christine Giampaoli Zonca / Lance Woolridge, Veloce Racing | 1 Punkt |
Punkteschlüssel: Finalrennen Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P.
Schnellster Sektor: 5 Punkte
