Jean-Éric Vergne, Chef in Bern

Dritter Saisonsieg für Vergne in Bern. Turbulentes Rennen mit Neustart nach Kollision in Kurve eins. Massa tobt. Mitch Evans und Sebastien Buemi auf den Plätzen zwei und drei. Vergne baut Führung in der Fahrerwertung aus.

Der elfte Lauf der fünften Formel-E-Saison startete turbulent. In der ersten Schikane kollidierten mehrere Fahrzeuge und blockierten die Strecke. Auslöser der Kollision waren Pascal Wehrlein und Maximilian Günther. Jerôme D’Ambrosio und Robin Frijns konnten nicht ausweichen, für den Niederländer Frijns war das Rennen beendet bevor es richtig begonnen hatte. Die rote Flagge unterbrach das Rennen direkt nach dem Start. Die noch fahrtüchtigen Formel-E-Boliden durften in der Rennpause repariert werden. Die Rennleitung entschied nach einer 35-minütigen Pause, den Re-Start mit den 21 noch intakten Fahrzeugen in der ursprünglichen Grid-Reihenfolge durchzuführen.

Massa ist sauer

Das sorgte vor allem bei den Fahrern, die sich in Runde eins verbessert hatten für Unmut. „Ich bin sehr enttäuscht davon, was in der ersten Kurve passiert ist. Wir starten, wir kämpfen um die Plätze, wir fahren in die erste Kurve und wenn man dann einen Unfall hat, dann ist das Teil des Rennens“, sagt Felipe Massa. „Wenn man den Unfall umgeht – was auf diesem Kurs sehr schwierig ist – und du plötzlich vierter bist, aber dann auf die Startposition zurückgestuft wirst, dann frage ich mich, warum wir den Start machen, wenn er nicht zum Rennen zählt. Ich bin sehr enttäuscht von der Entscheidung – diese Entscheidung wurde nicht im besten Interesse des Sports getroffen.“

Der Kurs in der Schweizer Hauptstadt war schwierig. „Es ist nicht nur die Steigung, die verrückt ist – es ist die Veränderung des Asphalts, der Sturz der Straße – Dinge, denen man normalerweise in keiner anderen Rennserie begegnet“, sagte Sam Bird vor dem Rennen.

Vergne souverän

Jean-Éric Verne baut mit einem Start-Ziel-Sieg seine Führung in der Fahrerwertung aus. Der Franzose ist der erste Fahrer, der aus der ersten Qualifying-Gruppe auf die Polposition fuhr. Außerdem gewann der DS-Techeetah-Pilot die Voestalpine-Europawertung. „Das Team hat so gut gearbeitet und das Rennen hätte nicht besser laufen können“, sagt Vergne. In Bezug auf seine Meisterschaftsführung sagt der Bern-Sieger: „In der Formel E ist nichts komfortabel und alles kann sich schnell ändern. Es ist ein guter Vorsprung – es ist ein größerer Vorsprung als der, den ich letztes Jahr hatte – aber ich denke nicht zu viel darüber (die Meisterschaft, Anm. der Red.) nach.“

Vergne führt die Fahrerwertung nach elf von 13 Rennen mit 130 Punkten vor Lucas di Grassi (98 Punkte) und Mitch Evans (87 Punkte) an. Evans beendete das Rennen in Bern auf Platz zwei: „Es fühlt sich großartig an erneut für Jaguar Panasonic Racing auf dem Podium zu stehen, aber ich habe das Gefühl, dass ich heute die Geschwingkeit hatte, um ganz oben zu stehen“, sagt Evans. „Es ist ein großer Abstand zu Jean-Éric in der Fahrerwertung, aber in New York ist alles möglich und ich werde voll fokussiert sein, jede Möglichkeit zu nutzen.“

Saisonfinale mit Doubleheader am zweiten Juli-Wochenende in New York City

Am 13. und 14. Juli endet die fünfte Formel-E-Saison mit zwei Rennen in New York City. Vergne und sein Team DS Techeetah reisen als Führende in die US-Metropole. „Es war für uns ein ziemlich frustrierendes Wochenende, vor allem in Hinblick auf den Titelkampf bei den Fahrern und bei den Teams“, sagt Audi-Teamchef Allan McNish. „Wir haben in New York noch zwei Rennen. Jeder weiß, dass wir nie aufgeben.“ Audi liegt in der Teamwertung mit 173 Punkten auf Rang zwei vor dem Audi-Kundenteam Evasion Racing (150 Punkte). Bereits in der vergangenen Saison reiste Audi als Zweitplatzierter hinter Techeetah nach New York und holte sich dort den Team-Titel. Es bleibt spannend in der Formel E.

 

Formel E Saison 2018/19
11. Rennen in Bern, 22. Juni 2019
Ergebnis

1 – Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH
2 – Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing, +0,160 s
3 – Sébastien Buemi, Nissan e.dams, +0,720 s

4 – Sam Bird, Envision Virgin Racing, +2,996 s
5 – Maximilian Günther, GEOX Dragon, +4,625 s

6 – Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler, +6,930 s
7 – Alex Lynn, Panasonic Jaguar Racing, +9,972 s
8 – Felipe Massa, Venturi Formula E Team, +12,310 s
9 – Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, +13,073 s
10 – Stoffel Vandoorne, HWA Racelab, +13,386 s
11 – Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport, +14,714 s
12 – Antonio Felix da Costa, BMW i Andretti Motorsport, +18,917 s
13 – Jerome D’Ambrosio, Mahindra Racing, +21,872 s
14 – Andre Lotterer, DS TECHEETAH, +23,106 s
15 – Tom Dillmann, NIO Formula E Team, +40,084 s
16 – Oliver Turvey, NIO Formula E Team, +46,622 s
17 – Garry Paffett, HWA Racelab, +1:22.512 min

Rennen nicht beendet

Oliver Rowland, Nissan e.dams, Runde 21
Pascal Wehrlein, Mahindra Racing, Runde 11
Edoardo Mortara, Venturi Formula E Team, Runde 5
Robin Frijns, Envision Virgn Racing , Runde 1

Disqualifiziert

Jose Maria Lopez, GEOX Dragon

Pole Position

Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH, 1:18.813 min

Schnellste Runde

Antonio Felix da Costa, BMW i Andretti Motorsport, 1:21.240 min, Runde 27

 

Fahrerwertung nach elf Rennen

1 – Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH – 130 Punkte
2 – Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler – 98 Punkte
3 – Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing – 87 Punkte

4 – Andre Lotterer, DS TECHEETAH – 86 Punkte
5 – Antonio Felix da Costa, BMW i Andretti Motorsport  – 82 Punkte

6 – Robin Frijns, Envision Virgn Racing – 81 Punkte
7 – Sébastien Buemi, Nissan e.dams – 76 Punkte
8 – Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler – 75 Punkte
9 – Sam Bird, Envision Virgin Racing – 69 Punkte
10 – Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing – 65 Punkte
11 – Oliver Rowland, Nissan e.dams – 63 Punkte
12 – Edoardo Mortara, Venturi Formula E Team – 52 Punkte
12 – Pascal Wehrlein, Mahindra Racing – 52 Punkte
14 – Felipe Massa, Venturi Formula E Team – 36 Punkte
15 – Stoffel Vandoorne, HWA Racelab – 31 Punkte
16 – Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport – 24 Punkte
17 – Maximilian Günther, GEOX Dragon – 20 Punkte
18 – Alex Lynn, Panasonic Jaguar Racing – 10 Punkt
19 – Garry Paffett, HWA Racelab – 8 Punkte
20 – Oliver Turvey, NIO Formula E Team – 6 Punkte
21 – Jose Maria Lopez, GEOX Dragon – 3 Punkte
22 – Nelson Piquet Jr., Panasonic Jaguar Racing – 1 Punkt
23 – Tom Dillmann, NIO Formula E Team – 0 Punkte
23 – Felipe Nasr, GEOX Dragon – 0 Punkte
23 – Felix Rosenqvist, Mahindra Racing – 0 Punke

 

Teamwertung nach elf Rennen

1 – DS TECHEETAH – 216 Punkte 
2 – Audi Sport ABT Schaeffler – 173 Punkte
3 – Envision Virgin Racing  – 150 Punkte

4 – Nissan e.dams  – 139 Punkte
5 – Mahindra Racing – 117 Punkte

6 – BMW i Andretti Motorsport – 106 Punkte
7 – Panasonic Jaguar Racing – 98 Punkte 
8 – Venturi Formula E Team – 88 Punkte
9 – HWA Racelab – 39 Punkte
10 – GEOX Dragon – 23 Punkte
11 – NIO Formula E Team – 6 Punkte

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkt gibt es für die Pole Position und 1 Zusatzpunkt die schnellste Rennrunde.

Franziska Weber