Formel E mit drittem Saisonlauf in Santiago de Chile. Alexander Sims reist als Führender der Fahrerwertung an, das Rookie-Team Mercedes führt die Teamwertung überraschenderweise an.
Am kommenden Samstag (19. Januar) gastiert die vollelektrische Rennserie Formel E das dritte Mal in der chilenischen Hauptstadt. Zum zweiten Mal findet das Rennen im Parque O’Higgins statt, allerdings wurde der Kurs wesentlich verändert. „Wir fahren zwar am gleichen Ort wie im Vorjahr, doch die Strecke in Santiago ist stark verändert worden – von einer neuen Asphaltdecke, um die Probleme des Vorjahres zu beheben, bis hin zu einem neuen Layout, um die neue Boxengasse zu integrieren“, sagt BMW-Teamchef Roger Griffiths.
Extreme Hitze, 50 Prozent Vollgasanteil
Der jetzt 2,287 Kilometer lange Kurs hat elf Kurven, einen Vollgasanteil von 50 Prozent und eine Top-Speed-Passage von circa 230 km/h vor der neunten Kurve. Im vergangenen Jahr war das Rennen in Santiago mit Luft- und Streckentemperaturen von 38 und 46 Grad Celsius das heißeste Rennen der Saison. Und auch auf der Strecke ging es heiß her: Viele Kollisionen führten schlussendlich zu acht Ausfällen, nicht einmal zwei Drittel der Fahrer erreichten bei Sam Birds Sieg das Ziel.
Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne (Bild oben) erinnert sich: „Im vergangenen Jahr war es dort extrem heiß und diesmal dürfte es genauso sein. Es ist eines der härtesten Rennen der Saison, gerade mit Blick auf den Umgang mit der Hitze. Dadurch werden die Fahrer, die Autos und die Batterien sehr stark belastet. Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende an unsere Leistung aus Diriyah anknüpfen können. Das war ein fantastisches Debüt für unser Team.“ Das Mercedes Benz EQ Formula E Team ist mit dem TAG Heuer Porsche Formula E Team eines der beiden Rookie-Teams der sechsten Saison. Trotzdem reist das Mercedes-Team nach einem sehr guten Start vor acht Wochen beim Doubleheader in Diriyah (Saudi-Arabien) mit den zwei dritten Plätzen von Vandoorne als Führender der Teamwertung nach Chile. „Unser Debüt in der Formel E hat dem Team einen enormen Motivationsschub verschafft“, sagt Mercedes-Teamchef Ian James. „Abgesehen von den beiden Podestplatzierungen haben wir bei unserer Performance ein gewisses Level an Konstanz unter Beweis gestellt. Gleichzeitig konnte man erkennen, was die Formel E auszeichnet: Die Rennen sind unvorhersehbar und das Qualifying-Format stellt eine eigene, ganz besondere Herausforderung dar.“
Schlüsselfaktor Qualifying
Das Qualifying und die daraus resultierende Startaufstellung sind in der Formel E Schlüsselfaktoren zum Erfolg. In vier Qualifying-Gruppen starten die Fahrer in Abhängigkeit ihrer Fahrerwertung-Platzierung. Vor allem die erste Qualifying-Gruppe, in der die besten sechs Fahrer starten, könnte in Santiago de Chile Schwierigkeiten wegen fehlenden Grips auf der Strecke haben. Alexander Sims, der nach seinen beiden Polepositions in Saudi-Arabien und seinem ersten Sieg als Führender der Fahrerwertung nach Chile reist, startet erstmals in der ersten Gruppe: „Natürlich fahre ich nicht nach Santiago und gehe davon aus, dass ich automatisch wieder die Poleposition und den Sieg einfahren werde, aber ich bin ehrgeizig genug, um mir einen weiteren Sieg als Ziel zu setzen“, sagt Sims, der neben Stoffel Vandoorne, Oliver Rowland und Edoardo Mortara einer der vier Fahrer ist, die in den ersten beiden Rennen Punkte gesammelt haben. Der BMW-Pilot führt die Fahrerwertung mit 35 Punkten vor Vandoorne (30 Punkte) und Sam Bird (26 Punkte) an.
Live bei Eurosport
Das dritte Formel-E-Saisonrennen startet am kommenden Samstag (19. Januar) um 16 Uhr Ortszeit (20 Uhr MEZ) und wird auf Eurosport und in der ARD-Mediathek übertragen.