VW mit Ford

Die Branchenriesen Volkswagen und Ford bauen ihr Kooperationsmodell aus. Nach dem Schulterschluss im Nutzfahrzeugbereich will man jetzt Synergiepotenziale in den Zukunftsfeldern Elektromobilität und Autonomes Fahren heben.

VW-Chef Herbert Diess (links im Bild), Ford-Chef Jim Hackett (rechts) und Bryan Salesky von dem amerikanischen Softwarespezialisten Argo AI haben jetzt eine enge Kooperation der drei Unternehmen im Bereich Autonomes Fahren bestätigt. Die Zusammenarbeit soll das von Argo Al entwickelte Self-Driving System (SDS) parallel in Europa und in den USA marktreif machen. Die globale Präsenz beider Hersteller soll es Argo AI außerdem ermöglichen, die Technologie in weiteren Märkten einzusetzen.

Autonomes Fahren

Volkswagen und Ford wollen das SDS von Argo AI in eigenen Fahrzeugen unabhängig voneinander nutzen, um die jeweiligen Mobilitätsdienste der beiden Unternehmen auszubauen. SDS soll vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 ermöglichen und insbesondere Ridesharing und Lieferdiensten in Innenstädten neue Möglichkeiten durch vollautomatisierte Fahrzeuge eröffnen. Ford und Volkswagen werden im Gegenzug gleiche Anteile an Argo AI erhalten. Die Vereinbarung gilt vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden.

Elektromobilität

Ford will künftig zudem den Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns nutzen. Ab 2023 will das US-Unternehmen ein emissionsfreies Großserienfahrzeug auf MEB-Basis für den europäischen Markt anbieten. Ford plant zunächst für einen Zeitraum von sechs Jahren eine Größenordnung von 600.000 verkauften Fahrzeugen in Europa. Volkswagen hat eigenen Angaben zufolge seit 2016 umgerechnet rund sieben Milliarden US-Dollar in die Entwicklung seiner MEB-Architektur investiert. 

Transporter und Pickups

Bei der Zusammenarbeit bei leichten Nutzfahrzeugen sehen sich beide Unternehmen „im Plan“Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird Ford für beide Unternehmen mittelgroße Pickups für Kunden in Europa, Afrika, den Mittleren Osten, den asiatisch-pazifischen Raum und Südamerika entwickeln und produzieren. Diese sollen voraussichtlich 2022 auf den Schlüsselmärkten eingeführt werden. Darüber hinaus plant Ford ab 2022 für den europäischen Markt die Entwicklung und Produktion von größeren Transportern für beide Unternehmen, während Volkswagen dann für beide Partner einen City Van auf den europäischen Markt sowie ausgewählte Märkte weltweit bringen wird. Volkswagen und Ford gehen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach mittelgroßen Pickups und Nutzfahrzeugen in den nächsten fünf Jahren weiter steigen wird. Durch die enge Zusammenarbeit wollen beide Unternehmen neue Technologien und Innovationen schneller auf den Markt bringen und ihre Werke effizienter auslasten.

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Redaktion