Bird startet mit Sieg in die sechste Formel-E-Saison

Sam Bird siegt beim Formel-E-Saisonauftakt in Diriyah. Erfolgreiches Debütrennen für Porsche und Mercedes mit den Plätzen zwei und drei.

Auf dem 2,49 Kilometer langen Kurs in Diriyah (Saudi-Arabien) starteten erstmals in der Formel-E-Geschichte zwölf Teams. Mercedes und Porsche sind die Neueinsteiger der sechsten Saison. Während Mercedes auf die Erfahrungen des Werkteams HWA Racelab aus dem vergangenen Jahr zurückgreifen kann, startet Porsche von null in die vollelektrische Serie.

Das erste Saisonrennen verläuft zu Beginn übersichtlich, das Feld ist dicht beieinander. Das Fahrertrio Alexander Sims (BMW i Andretti Motorsports), Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries (beide Mercedes-Benz EQ Formula E Team) führen das Feld der 23 Fahrer die ersten 30 Minuten an. Rookie Nico Müller kann wegen eines Unfallschadens aus dem Qualifying nicht an den Start gehen. Nach sechs Minuten scheidet der frühere Champion Sébastien Buemi wegen fehlendem Wasserdruck aus. Nach 28 Minuten steuert der amtierende Champion Jean-Éric Vergne seinen Formel-E-Boliden aufgrund eines Vorderachsdefekts in die Box und gibt auf. Nur zwei Minuten später kommt es zum ersten Führungswechsel der sechsten Saison. Vandoorne setzt sich vor Bird und Sims an die Spitze. Fünf Minuten später erfolgt der zweite Führungswechsel, Bird, der von Platz sechs gestartet ist, überholt Vandoorne und verteidigt den ersten Platz bis ins Ziel. „Es ist ein toller Start in die Saison. Ich liebe dieses Auto“, sagt Bird im Ziel.

Knapp sieben Minuten vor dem Rennende aktiviert Mercedes-Pilot Vandoorne seinen zweiten Attackmodus und rutscht durch das Verlassen der Ideallinie auf Rang drei hinter André Lotterer. Etwa zeitgleich verbremst sich Daniel Abt und landet in der Mauer – das Safety Car bekommt seinen ersten Einsatz in Saison Nummer sechs während der Audi e-tron FE06 geborgen wird. Sam Bird funkt in die Box: „Das Auto kann niemals in der verbleibenden Zeit von der Strecke geborgen werden.“ Bird hat unrecht, knappe 1:30 Minuten vor Schluss ist die Strecke wieder frei. An der Reihenfolge ändert sich nichts. Envision-Virgin-Racing-Fahrer Sam Bird siegt vor Porsche-Pilot Lotterer und Mercedes-Pilot Vandoorne.

Mercedes und Porsche beenden ihr Debütrennen auf dem Podium. „Erstes Rennen, erstes Podium: Das ist eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams“, sagt der Drittplatzierte Vandoorne. „Hinter uns liegt eine ereignisreiche Saisonvorbereitung, in der es nicht einfach war, alles auf den Punkt hinzubekommen. Jetzt mit einem Podestplatz in die Saison zu starten, ist fantastisch für uns alle.“ Nach der Poleposition ist der Rennverlauf für Alexander Sims enttäuschend: „Wenn du von der Poleposition startest, hoffst du natürlich auf mehr als Platz acht. In der Anfangsphase lief es eigentlich noch ganz gut, aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich zu viel Energie einsetzen muss, um meine Verfolger auf Distanz zu halten. Offenbar hatten wir auf die Distanz nicht ganz den Speed unserer Konkurrenten.“

In der Meisterschaft liegt nach dem ersten Saisonlauf Envision Virgin Racing mit 36 Punkten vor den Rookies Mercedes-Benz EQ Formula E Team (23 Punkte) und TAG Heuer Porsche Formula E Team (18 Punkte). Bereits morgen findet der zweite Formel-E-Saisonlauf auf der gleichen Strecke statt. Das Rennen startet um 13 Uhr (MEZ) und wird auf Eurosport und in der ZDF-Mediathek übertragen.

 

Formel E Saison 2019/20
1. Rennen in Diriyah (Saudi-Arabien), 22. November 2019
Ergebnis
1. Sam Bird Envision Virgin Racing 34 Runden
2. André Lotterer TAG Heuer Porsche Formula E Team +1,319 s
3. Stoffel Vandoorne Mercedes-Benz EQ Formula E Team +1,672 s
4. Oliver Rowland Nissan e.dams +1,944 s
5. Robin Frijns Envision Virgin Racing +3,983 s
6. Nyck de Vries Mercedes-Benz EQ Formula E Team +4,560 s
7. Edoardo Mortara ROKiT Venturi Racing +5,122 s
8. Alexander Sims BMW i Andretti Motorsport +5,715 s
9. Jérôme D’Ambrosio Mahindra Racing +6,628 s
10. Mitch Evans Panasonic Jaguar Racing +7,048 s
11. Pascal Wehrlein Mahindra Racing +7,460 s
12. Felipe Massa ROKiT Venturi Racing +8,166 s
13. Lucas di Grassi Audi Sport ABT Schaeffler +8,404 s
14. António Félix da Costa DS TECHEETAH +8,853 s
15. Oliver Turvey NIO 333 +10,172 s
16. James Calado Panasonic Jaguar Racing +11,572 s
17. Neel Jani TAG Heuer Porsche Formula E Team +15,429 s
18. Maximilian Günther BMW i Andretti Motorsport +25,662 s
19. Brendon Hartley GEOX Dragon +42,219 s
20. Ma Qing Hua NIO 333 +1 Runde

 

Rennen nicht beendet
Daniel Abt Audi Sport ABT Schaeffler Runde 29
Jean-Éric Vergne DS TECHEETAH Runde 21
Sébastien Buemi Nissan e.dams Runde 3
Nico Müller GEOX Dragon nicht gestartet

 

Pole Position
Alexander Sims BMW i Andretti Motorsport 1:14,563 min
Schnellste Runde
Daniel Abt Audi Sport ABT Schaeffler  1:13,742 min Runde 22
Schnellste Runde in Top 10
Mitch Evans Panasonic Jaguar Racing 1:13,947 min Runde 22
Fahrerwertung nach einem Rennen
1. Sam Bird Envision Virgin Racing 26 Punkte
2. André Lotterer TAG Heuer Porsche Formula E Team 18 Punkte
3. Stoffel Vandoorne Mercedes-Benz EQ Formula E Team 15 Punkte
4. Oliver Rowland Nissan e.dams 12 Punkte
5. Robin Frijns Envision Virgin Racing 10 Punkte
6. Nyck de Vries Mercedes-Benz EQ Formula E Team 8 Punkte
7. Alexander Sims BMW i Andretti Motorsport 7 Punkte
8. Edoardo Mortara ROKiT Venturi Racing 6 Punkte
9. Jérôme D’Ambrosio Mahindra Racing 2 Punkte
9. Mitch Evans Mahindra Racing 2 Punkte

 

Teamwertung nach einem Rennen
1. Envision Virgin Racing 36 Punkte
2. Mercedes-Benz EQ Formula E Team 23 Punkte
3. TAG Heuer Porsche Formula E Team 18 Punkte
4. Nissan e.dams 12 Punkte
5. BMW i Andretti Motorsport 7 Punkte
6. ROKiT Venturi Racing 6 Punkte
7. Mahindra Racing 2 Punkte
8. Panasonic Jaguar Racing 2 Punkte
9. Audi Sport ABT Schaeffler 0 Punkte
10. DS TECHEETAH 0 Punkte
11. GEOX Dragon 0 Punkte
12. NIO 333 0 Punkte

 

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkt gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.

Redaktion