Der Puffer-SUV

Das Buch der Technik schlägt immer wieder interessante Kapitel auf. Der Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander zum Beispiel ist ein Auto, das in der Garage nicht nur herumsteht, sondern bei Bedarf mit der Haustechnik kommuniziert.

Die so genannten Hidden Champions sind die wahren Helden des Alltags. Die Meister, die nur scheinbar im Verborgenen wirken, prägen ganze Branchen. Sie ziehen den Wagen der Konjunktur, und ohne die Leisen hätten die Lauten keine Kapelle, mit der sie Musik machen können. Hidden Champions gibt es nicht nur in der Wirtschaft. Man findet sie in jeder Fußballmannschaft, in jedem Kirchenchor, bei jedem Schulfest.

Hidden Champions gibt es auch auf dem Automobilmarkt. Autos, hinter denen keine Marketing-Millionen stehen – und die dennoch beinahe zu gut sind, um wahr zu sein. Jedenfalls gemessen an ihren Preisschildern.

Die Plug-in-Hybrid-Version des Mitsubishi Outlander ist ein solches Auto. Mitsubishi? Ist ein gewaltiger Mischkonzern aus Japan, eines der größten Unternehmen der Welt. Outlander? Ist ein SUV der 4,70-Meter-Klasse. Geräumig, bezahlbar, auf Wunsch mit Allradantrieb. Plug-in-Hybrid? Macht aus dem braven Outlander einen High-Tech-Cruiser mit Elektroantrieb für die Kurzstrecke (60 kW/82 PS, 52 Kilometer Reichweite) und mit konventionellem Verbrenner für die große Fahrt (2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, 89 kW/121 PS).

Das funktioniert prächtig und ist nicht zuletzt deshalb eine Empfehlung wert, weil der Allrad-Outlander mit spitzem Bleistift kalkuliert ist. Für knapp 40.000 Euro gibt es hier einen Raumgleiter mit Captain-Future-Potential, denn der Plug-in-Hybrid-Outlander fährt nicht nur elektrisch, er holt sich den Strom für die Pendelstrecke auch aus der heimischen Steckdose. Und damit nicht genug: Die Fahrbatterie (Kapazität 12,0 kWh) steht innovativer Haustechnik auch als Pufferspeicher zur Verfügung. Solarstrom vom Photo-Voltaik-Dach kann so direkt ins Auto geleitet werden – und von dort auch wieder abgezogen werden, wenn man den Abend lieber zuhause verbringt und neben dem laufenden Fernseher einen Kuchen backt und die Wäsche wäscht.

Das sind im Wortsinne spannende Geschichten für Technikfreaks. Aber es sind auf Verbraucherseite ja eh immer die Avantgardisten, die an den neuen Rädern drehen.

In Deutschland verbucht der Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander übrigens so etwas wie einen Achtungserfolg: Im laufenden Jahr 2017 (Januar bis November) wurden 2100 Exemplare neu zugelassen

 

Oskar Weber