Extreme E Saisonfinale

Rosbergs Team RXR ist erster Extreme-E-Champion. Lewis Hamiltons Team X44 nach perfektem Wochenende auf Rang zwei vor Jensen Buttons Team JBXE auf Rang drei.

Am vergangenen Wochenende hat die Extreme E ihre Debutsaison beendet. Das fünfte Rennen der vollelektrischen Offroad-Serie fand auf dem Truppenübungsplatz in Bovington in Dorset (Großbritannien) statt.

Lewis Hamiltons Team X44 beendete die Saison mit einem perfekten Wochenende — das Fahrerduo Cristina Gutiérrez und Sébastien Loeb fuhr mit den Siegen in beiden Qualifyings und im Finalrennen sowie dem schnellsten Rennsektor die Maximalpunktzahl ein. „Es war eine herausfordernde Meisterschaft für uns, aber dieses Wochenende war bisher das beste“, sagte Loeb. Und seine Teamkollegin Gutiérrez ergänzte: „Ich bin so glücklich — endlich haben wir einen X-Prix gewonnen.“

Es war der erste Sieg für Hamiltons Team, das alle fünf Qualifyings der Saison für sich entscheiden konnte. Im Finalrennen am Sonntag starteten fünf Teams auf die vom Regen verschlammte Piste. X44-Pilotin Gutiérrez setzte sich an die Spitze und auch ihr Kollege Loeb gab diesen Platz nicht mehr ab. Auf den Plätzen zwei bis vier kam es in den ersten beiden Runden zu Positionswechseln, RXR-Fahrerin Molly Taylor fiel von Platz zwei auf vier, nachdem sie erst von JBXE-Pilotin Mikaela Åhlin-Kottulinsky und danach von Andretti-Pilotin Catie Munnings überholt wurde. Auf Position fünf folgte Acciona-Sainz XE-Team-Pilotin Laia Sanz. Nach dem obligatorischen Fahrerwechsel änderte sich an den Platzierungen nichts mehr, X44 siegte beim fünften Extreme-E-Rennen vor Jensen Buttons Team JBXE und Andretti.

Die Macher der Extreme E hatten das Rennformat in Dorset erneut angepasst, die Läufe dauerten wegen der kurzen Streckenlänge von nur 3,8 Kilometern jeweils drei Runden. Die Teamkollegen wechselten nach zwei Runden das Fahrzeug und erstmals legten die Veranstalter auch fest, wann die Frauen und wann die Männer hinterm Lenkrad sitzen — bei den bisherigen vier Läufen war das den Teams überlassen gewesen.

Rosbergs Team RXR erster Extreme-E-Champion

Beim Jurassic X Prix wurde auch der erste Extreme-E-Champion gekürt. Nico Rosbergs Team RXR reichte der vierte Platz für die Meisterschaft. Dreimal siegte Rosbergs Team in der Debutsaison und sicherte sich durch diese Siege den Titel vor dem punktgleichen Team X44. Und auch Rang drei der Gesamtwertung belegt mit JBXE ein Team eines Formel-1-Weltmeisters. 119 Punkte sammelte Jensen Buttons Truppe — Button saß als einziger Formel-1-Weltmeister selbst bei einem Rennen hinter dem Steuer des Odyssey 21.

Rückblick und Vorschau

Neun Teams und insgesamt 22 Fahrerinnen und Fahrer starteten in der ersten Extreme-E-Saison. Fünf Rennen auf drei Kontinenten standen auf dem Programm. Erfolgreichstes Team war Extreme-E-Champion RXR mit drei Siegen und fünf Finalstarts. Auch die punktgleichen Zweitplatzierten X44 starteten bei jedem Finale, siegten aber erstmals beim finalen Rennen, ein Sieg ging an die Andretti-Mannschaft. JBXE kann die meisten Podestplätze verbuchen, vier an der Zahl. Die Qualifyingwertung gewinnt X44 souverän mit fünf Siegen.

Nach der ersten Saison geht die Extreme E in eine kurze Winterpause bevor die vollelektrischen Offroad-Rennserie von Alejandro Agag am 19. bis 20. Februar 2022 in Saudi-Arabien in ihre zweite Saison startet. Die bisherige Saison hat gezeigt, dass die Extreme-E-Macher stetig am Format arbeiten — das Rennformat wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Letzte Änderung war die Erhöhung der Rundenanzahl von zwei auf drei und die Festlegung der Fahrerreihenfolge. 

Erneut stehen nur fünf Rennen im Saisonkalender, der allerdings noch sehr provisorisch ist, weil bei drei der fünf Rennen noch unterschiedliche Austragungsorte zur Wahl stehen. Für eine Meisterschaft ist das recht wenig. Die Veranstalter erklären die Anzahl der Rennen mit der Tatsache, dass das gesamte Fahrerlage (inklusive der Extreme-E-Boliden) mit dem Frachtschiff St. Helena von Austragungsort zu Austragungsort geschifft wird. Klimaschutz ist eines der Themen der jungen Rennserie. Wie das zusammengeht? An jedem Austragungsort weist die Rennserie auf ein Klimaproblem hin. Auf Fans und Motorsport-Tourismus verzichtet die Serie bewusst.  Und trotzdem geht es bei Motorsport hauptsächlich darum, Rennen zu gewinnen. „Wir sind zu Extreme E gekommen, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und die Nachhaltigkeit zu fördern, aber auch als Rennteam, und deshalb wollen wir gewinnen“, sagt RXR-Teamchef Nico Rosberg nach dem Gewinn der Extreme-E-Meisterschaft.

Unser Aufmacherbild: Meister-Mannschaft Rosberg X Racing mit Johan Kristoffersson, Molly Taylor, Teamchef Nico Rosberg (von links).

 

Extreme E Saison 2021

5. Rennen: Jurassic X Prix in Dorset (Großbritannien), 18.-19. Dezember 2021

Kurs: 3,8 km

Finale
1. Cristina Gutiérrez/Sébastien Loeb, X44 9:20,609 min
2. Mikaela Åhlin-Kottulinsky/Kevin Hansen, JBXE +3,613 s
3. Catie Munnings/Timmy Hansen, Andretti United Extreme E +9,735 s
4. Molly Taylor/Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing +15,798 s
5. Laia Sanz/Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team +31,101 s

 

Qualifying
Qualifying 1 Qualifying 2 Gesamt
1. Cristina Gutiérrez/Sébastien Loeb, X44 9 Punkte 9 Punkte 18 Punkte
2. Molly Taylor/Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing 8 Punkte 6 Punkte 14 Punkte
3. Laia Sanz/Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team 7 Punkte 7 Punkte 14 Punkte
4. Jutta Kleinschmidt/Mattias Ekström, Abt Cupra XE 6 Punkte 4 Punkte 10 Punkte
5. Mikaela Åhlin-Kottulinsky/Kevin Hansen, JBXE 2 Punkt 8 Punkte 10 Punkte
6. Jamie Chadwick/Lance Woolridge, Veloce Racing 5 Punkte 5 Punkte 10 Punkte
7. Catie Munnings/Timmy Hansen, Andretti United Extreme E 4 Punkte 2 Punkte 6 Punkte
8. Sara Price/Kyle LeDuc, Segi TV Chip Ganassi Racing 3 Punkte 1 Punkt 4 Punkte
9. Christine Giampaoli Zonca/Oliver Bennett, Hispano Suiza Xite Energy Team 1 Punkte 3 Punkte 4 Punkte

Die Extreme-E-Rennwochenenden bestehen aus zwei Qualifyings, in denen sich die Plätze 1, 5 und 6 für das Halbfinale 1 qualifizieren. Die zwei besten Teams aus dem Halbfinale 1 qualifizieren sich fürs Finale.

Die Teams auf den Plätzen 2, 3 und 4 des Qualifyings treten im Halbfinale 2 gegeneinander an. Die zwei besten Teams aus dem Halbfinale 2 qualifizieren sich fürs Finale.

Die letzten drei Qualifying-Plätze starten im Crazy Race. Das Sieger-Team qualifiziert sich fürs Finale.

Meisterschafts-Punkte werden bereits im Qualifying vergeben.

Halbfinale 1
1. Cristina Gutiérrez/Sébastien Loeb, X44 9:23,480 min
2. Mikaela Åhlin-Kottulinsky/Kevin Hansen, JBXE +0,404 s
3. Jamie Chadwick/Lance Woolridge, Veloce Racing +4,950 s
Halbfinale 2
1. Molly Taylor/Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing 6:24,588 min
2. Laia Sanz/Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team +6,249 s
3. Jutta Kleinschmidt/Mattias Ekström, Abt Cupra XE +2:04,648 min
Crazy Race
1. Catie Munnings/Timmy Hansen, Andretti United Extreme E 9:12,855 min
2. Sara Price/Kyle LeDuc, Segi TV Chip Ganassi Racing +0,461 s
3. Christine Giampaoli Zonca/Oliver Bennett, Hispano Suiza Xite Energy Team +1:33,016 min

Teamwertung nach 5. Rennen

1. Molly Taylor/Johan Kristoffersson, Rosberg X Racing 155 Punkte
2. Cristina Gutiérrez/Sébastien Loeb, X44 155 Punkte
3. Mikaela Åhlin-Kottulinsky/Kevin Hansen, JBXE 119 Punkte
4. Catie Munnings/Timmy Hansen, Andretti United Extreme E 117 Punkte
5. Jutta Kleinschmidt/Mattias Ekström, Abt Cupra XE 100 Punkte
6. Laia Sanz/Carlos Sainz, Acciona I Sainz XE Team 100 Punkte
7. Jamie Chadwick/Lance Woolridge, Veloce Racing 77 Punkte
8. Sara Price/Kyle LeDuc, Segi TV Chip Ganassi Racing 74 Punkte
9. Christine Giampaoli Zonca/Oliver Bennett, Hispano Suiza Xite Energy Team 63 Punkte

 

Punkteschlüssel: Qualifying 1 und 2, Plätze 1 bis 10 : 9 P. /8 P. /7 P. /6 P. /5 P. /4 P./3 P./2 P. /1 P.

Finalrennen Plätze 1 bis 10: 25 P. / 19 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P.

Schnellster Sektor: 5 Punkte

Redaktion