António Félix da Costa neuer Formel-E-Champion, sein Team DS Techeetah gewinnt die Teamwertung. Maximilian Günther und Jean-Éric Vergne gewinnen die Rennen drei und vier in Berlin. Wie beim ersten Doubleheader in der deutschen Hauptstadt verläuft das erste Rennen spannend, das zweite sehr ruhig.
Am vergangenen Wochenende fanden die Formel-E-Rennen acht und neun in Berlin statt — als insgesamt zweiter von drei Doubleheadern in der deutschen Hauptstadt. Die vollelektrische Rennserie beendet ihre Saison mit sechs Rennen auf drei verschiedenen Kursen auf dem stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof coronabedingt ohne Zuschauer und mit ausgearbeitetem Hygienekonzept.
Maximilian Günther gewinnt das erste der beiden Rennen, die auf dem bekannten Berlin-E-Prix-Kurs stattfinden und vertagt den Titelkampf so um einen Tag. Beim drittletzten Rennen der 6. Formel-E-Saison hat sich António Félix da Costa, der bisher überragende Mann in Berlin, den Fahrertitel gesichert. „Ich bin sprachlos“, sagt der Formel-E-Champion der 6. Saison nach dem Gewinn der Meisterschaft. „Ich habe in meinem Leben einige wichtige Rennen gewonnen, aber nie eine FIA Meisterschaft. Und diese Serie hat 24 Fahrer, die ganz oben stehen können. Es ist also unglaublich hier zu gewinnen.“
Da Costa ist der fünfte Formel-E-Champion und folgt auf seinen Teamkollegen Jean-Éric Vergne, mit dem er außerdem den diesjährigen Teamtitel gewonnen hat — DS Techeetah hat damit sowohl den letztjährigen Team- als auch Fahrertitel verteidigt.
In den vergangenen Jahren wurde der Formel-E-Titel immer am letzten Rennwochenende vergeben, 156 Punkte und damit 76 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Vergne zeigen die Dominanz da Costas in der aktuellen Saison.
„Das ist ein historischer Moment für DS Techeetah. Nachdem wir im vergangenen Jahr beide Titel gewonnen haben, haben wir in einem hart umkämpften Wettbewerb erneut den Team- und Fahrer-Titel gewonnen“, sagt DS-Performance-Director Xavier Mestelan Pinon.
Nach vier Rennen in fünf Tagen können sich die zwölf Teams und 24 Fahrer jetzt etwas erholen, bevor die Saison am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche mit den letzten beiden Rennen abgeschlossen wird.
9. Rennen in Berlin (Deutschland), 9. August 2020
Jean-Éric Vergne sichert sich erneut die Poleposition und verbessert den Poleposition-Rekord von Techeetah auf fünf – drei Mal startete sein Teamkollege António Félix da Costa von Platz eins, zwei Mal der Franzose Vergne.
Das neunte Saisonrennen startet übersichtlich, nach dem Start reihen sich die Formel-E-Boliden in der Startreihenfolge hintereinander ein. Insgesamt verläuft das Rennen ruhig. Obwohl es einige Positionswechsel gibt, ist der Auffahrunfall von Vortagessieger Maximilian Günther in der ersten Runde der einzige Unfall. Günther scheidet aus und kassiert eine Strafe: Beim nächsten Rennen wird er in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt.
An der Spitze wechseln sich die DS-Techeetah-Teamkollegen ab, schlussendlich lässt der neue Champion da Costa seinen Teamkollegen Vergne ziehen, der mit dem Sieg auf Platz zwei der Fahrerwertung rückt. Auf Platz drei beendet Nissan-Pilot Sébastien Buemi das vierte Rennen in Berlin. Mit den Plätzen eins und zwei sichert sich DS Techeetah außerdem den Teamtitel der sechsten Formel-E-Saison.
8. Rennen in Berlin (Deutschland), 8. August 2020
Am Samstag startet das 24-köpfige Fahrerfeld zum dritten Mal in Berlin – es ist der achte Saisonlauf der aktuellen Formel-E-Saison. Der amtierende Champion Jean-Éric Vergne sichert seinem Team Techeetah die vierte Poleposition (drei Mal António Félix da Costa, ein Mal Vergne) in Folge, und damit einen neuen Formel-E-Rekord. Vergnes Teamkollege und Meisterschaftskandidat da Costa startet von Platz acht und kann sich mit Platz vier die Meisterschaft nicht vorzeitig sichern. „Heute ging es darum, Punkte zu sammeln und das haben wir gemacht“, sagt der Führende der Meisterschaft. „Der Plan für morgen ist ein sauberes Rennen zu fahren, das ist alles worauf ich mich konzentriere.“
Das 8. Saisonrennen ist vom Start weg spannend und von Zweikämpfen und damit verbundenen Positionswechseln geprägt. Zu Beginn setzt sich der Führende Vergne ab und seine Verfolger kämpfen um die Plätze zwei bis vier. Nach circa 15 Minuten führt das Safety Car das Feld an und neutralisiert so die bis dahin ausgefahrenen Abstände. Die Kollission von Sérgio Camaro, James Calado und Neel Jani ist Grund für die neunminütige Safety-Car-Phase. Alle drei Fahrer sehen das Ziel deshalb nicht – genau wie René Rast und Stoffel Vandoorne.
„Das Auto hat sich heute gut angefühlt. Deshalb ist das Ausscheiden natürlich schade. Ich konnte am Anfang Druck auf die vor mir liegende Konkurrenz machen und mich verbessern. Dann gab es vor mir eine Karambolage, rechts und links drehten sich Autos. Leider ist eines davon dann genau vor mir stehen geblieben. Das habe ich dann erwischt“, fasst Porsche-Pilot Neel Jani sein Rennen zusammen.
Beim Restart glänzen Vergne und Günther und setzten sich etwas vom restlichen Feld ab. Im folgenden Rennverlauf ist die Aktivierung des Attack Modes der Schlüssel zum Erfolg und Ausgangspunkt vieler Zweikämpfe. An der Spitze spitzt sich erst ein Zweikampf zwischen Vergne und Günther zu, bevor Robin Frijns aufholt und Günther in der 42. Minute an Vergne vorbei zieht. Frijns folgt dem Deutschen kurz darauf und die beiden kämpfen bis zur Ziellinie um Platz eins.
Im knappsten Finish der Formel-E-Geschichte sicher sich Maximilian Günther in der deutschen Hauptstadt schlussendlich seinen zweiten Sieg mit einem Vorsprung von 0,128 Sekunden vor Robin Frijns.
„Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich freue mich wahnsinnig für mich und das gesamte Team, hier in Berlin mein Heimrennen gewonnen zu haben. Es war bis zum Schluss ein unglaublich intensives Rennen“, sagt Sieger Maximilian Günther. „Ich hatte geplant, meinen Angriff auf Jean-Éric Vergne spät zu setzen, aber dann kam Robin Frijns mit etwas mehr Energie noch einmal sehr nah an mich heran. Ich musste alles geben, um dem Druck standzuhalten und ihn in der letzten Runde nicht mehr vorbeiziehen zu lassen.“
Der Niederländer Frijns steht das erste Mal in dieser Saison auf dem Podium, Jean-Éric Vergne komplettiert als dritter das Podium. „Ich weiß nicht, was passiert ist, aber wir müssen das Energiemanagement nach dem Attack Modus untersuchen, da ich am Ende des Rennens ziemlich damit zu kämpfen hatte“, sagt der drittplatzierte Vergne.
Formel E Saison 2019/20
8. Rennen in Berlin (Deutschland), 8. August 2020
Ergebnis
1. | Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport | |
2. | Robin Frijns, Envision Virgin Racing | +0,128 s |
3. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | +2,569 s |
4. | António Félix da Costa, DS TECHEETAH | +2,743 s |
5. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team | +3,136 s |
6. | Oliver Rowland, Nissan e.dams | +5,547 s |
7. | Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing | 7,893+ s |
8. | Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler | +12,672 s |
9. | Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing | +13,511 s |
10. | Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport | +19,248 s |
11. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams | +20,240 s |
12. | Sam Bird, Envision Virgin Racing | +20,733 s |
13. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | +20,944 s |
14. | Daniel Abt, NIO 333 FE Team | +21,948 s |
15. | Oliver Turvey, NIO 333 FE Team | +22,774 s |
16. | Alex Lynn, Mahindra Racing | +23,181 s |
17. | Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team | +31,520 s |
18. | Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing | +36,549 s |
Rennen nicht beendet
René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler |
Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
James Calado, Panasonic Jaguar Racing |
Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon |
Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team |
Schnellste Qualifying-Runde
Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH, 1:06,597 min
Pole Position
Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH, 1:06,277 min
Schnellste Runde
Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing, 1:08,350 min
9. Rennen in Berlin (Deutschland), 9. August 2020
Ergebnis
1. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | |
2. | António Félix da Costa, DS TECHEETAH | +0,497 s |
3. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams | +1,392 s |
4. | Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team | +3,791 s |
5. | Oliver Rowland, Nissan e.dams | +5,018 s |
6. | Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler | +9,805 s |
7. | Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing | +14,814 s |
8. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team | +15,755 s |
9. | Alex Lynn, Mahindra Racing | +21,001 s |
10. | Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing | +22,809 s |
11. | Sam Bird, Envision Virgin Racing | +22,911 s |
12. | Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team | +23,388 s |
13. | Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport | +23,575 s |
14. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | +23,889 s |
15. | Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing | +23,914 s |
16. | René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler | +24,381 s |
17. | James Calado, Panasonic Jaguar Racing | +26,600 s |
18. | Daniel Abt, NIO 333 FE Team | +29,121 s |
19. | Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team | +29,527 s |
20. | Nico Müller, GEOX Dragon | +34,431 s |
21. | Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon | +36,315 s |
22. | Oliver Turvey, NIO 333 FE Team | +1:91,473 min |
Rennen nicht beendet
Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport | Runde 1 |
Robin Frijns, Envision Virgin Racing | nicht gestartet |
Schnellste Qualifying-Runde
Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH, 1:06,484 min
Pole Position
Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH, 1:06,107 min
Schnellste Runde
António Félix da Costa, DS TECHEETAH, 1:08,577 min, Runde
Fahrerwertung nach 9. Rennen
1. | António Félix da Costa, DS TECHEETAH | 156 Punkte |
2. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | 80 Punkte |
3. | Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport | 69 Punkte |
4. | Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler | 69 Punkte |
5. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams | 67 Punkte |
6. | Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing | 65 Punkte |
7. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 59 Punkte |
8. | Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team | 57 Punkte |
9. | Oliver Rowland, Nissan e.dams | 54 Punkte |
10. | Sam Bird, Envision Virgin Racing | 52 Punkte |
11. | Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport | 49 Punkte |
12. | Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team | 42 Punkte |
13. | Robin Frijns, Envision Virgin Racing | 40 Punkte |
14. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | 36 Punkte |
15. | Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing | 19 Punkte |
16. | Pascal Wehrlein, Mahindra Racing | 14 Punkte |
17. | James Calado, Panasonic Jaguar Racing | 10 Punkte |
18. | Daniel Abt, NIO 333 FE Team | 8 Punkte |
19. | Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing | 3 Punkte |
20. | Alex Lynn, Mahindra Racing | 2 Punkte |
21. | Brendon Hartley, GEOX Dragon | 2 Punkte |
22. | René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler | 1 Punkt |
23. | Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 0 Punkte |
24. | Oliver Turvey, NIO 333 FE Team | 0 Punkte |
25 | Nico Müller, GEOX Dragon | 0 Punkte |
26 | Qing Hua Ma, NIO 333 FE Team | 0 Punkte |
27 | Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon | 0 Punkte |
Teamwertung nach 9. Rennen
1. | DS TECHEETAH | 236 Punkte |
2. | Nissan e.dams | 121 Punkte |
3. | BMW i Andretti Motorsport | 118 Punkte |
4. | Mercedes-Benz EQ Formula E Team | 99 Punkte |
5. | Envision Virgin Racing | 92 Punkte |
6. | Audi Sport ABT Schaeffler | 78 Punkte |
7. | Panasonic Jaguar Racing | 75 Punkte |
8. | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 59 Punkte |
9. | ROKiT Venturi Racing | 39 Punkte |
10. | Mahindra Racing | 35 Punkte |
11. | GEOX Dragon | 2 Punkte |
12. | NIO 333 FE Team | 0 Punkte |
*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.