Formel-E-Saisonfinale: Doppelsieg für Mercedes

Formel E beendet sechste Saison mit dem dritten Doubleheader in Berlin. Beim letzten Saisonrennen fährt Mercedes Doppelsieg ein. Vandoorne gewinnt das elfte Rennen und gleichzeitig den Vizetitel.  

Die Formel E hat ihre sechste Saison nach sechs Rennen in neun Tagen in Berlin beendet. Nachdem am Sonntag bereits der Fahrer- und Teamtitel an António Félix da Costa und sein Team DS Techeetah vergeben wurde, war der Kampf um die Vizemeisterschaft beim letzten Doubleheader in Berlin eröffnet. Beide Formel-E-Rennen am Mittwoch- und Donnerstagabend verlaufen trotz vieler Positionswechsel ruhig. Oliver Rowland und Stoffel Vandoorne siegen beide erstmals in der vollelektrischen Rennserie.

Die kommende Formel-E-Saison startet am 16. Januar 2021 in Santiago de Chile. Im Saisonkalender stehen 14 Rennen – auch Berlin wird wieder Austragungsort eines Formel-E-Laufs sein und bleibt damit der einzige Austragungsort in dem in jeder Formel-E-Saison ein Rennen stattgefunden hat.

 

11. Rennen in Berlin (Deutschland), 13. August 2020

Erstmals startet Stoffel Vandoorne (unser Aufmacherbild) von der Poleposition und hat so die besten Möglichkeiten auf die Vizemeisterschaft. Das Rennen verläuft trotz vieler Positionswechsel ruhig und ohne Spektakel. Wie nahe Freud und Leid in der Formel E beisammen liegen, zeigt heute der Ausfall von Vortagessieger Oliver Rowland.

An der Spitze setzt sich schnell das Trio Stoffel Vandoorne, Sébastien Buemi und Nyck de Vries vom restlichen Feld ab. Die Mercedes-Piloten Vandoorne und de Vries aktivieren im Gegensatz zum restlichen Feld früh mit ihrem zweiten Attack-Mode ihre Zusatzenergie und setzten Nissan-Pilot Buemi unter Druck ihrer Strategie zu folgen. Früh zeichnet sich ab, dass der bis dato Drittplatzierte de Vries das beste Energiemanagement betreibt, das nutzt der Niederländer in der Schlussphase, um den Schweizer Buemi zu überholen.

Mercedes ist der Gewinner des letzten Formel-E-Saisonrennens: erste Poleposition, Doppelsieg und Fahrer-Vizetitel. Beim Mercedes-Doppelsieg siegt Vandoorne vor de Fries und feiert so die Vizemeisterschaft mit 87 Punkten hinter Fahrer-Champion António Félix da Costa (156 Punkte) und hauchdünn vor Jean-Éric Vergne (86 Punkte) und Sébastien Buemi (84 Punkte). „Wir hatten ein perfektes Rennen. Die Saison auf eins und zwei zu beenden ist super“, sagt Vandoorne nach dem Sieg. „Und die Vizemeisterschaft ist ein schöner Bonus dazu.“

Auch in der Teamwertung verbessert sich Mercedes in der ersten Saison als Werksteam auf Platz drei (147 Punkte) hinter Team-Champion DS Techeetah (244 Punkte) und Nissan (167 Punkte).

 

10. Rennen in Berlin (Deutschland), 12. August 2020

Das vorletzte Formel-E-Rennen der sechsten Saison verläuft ruhig. Die Spannung des Rennens entsteht bereits vor dem Rennstart in der ersten Qualifying-Gruppe. Mit Sébastien Buemi, António Félix da Costa, Lucas di Grassi und Jean-Éric Vergne verpassen alle vier noch aktiven Formel-E-Champions das Qualifying, da sie die Startlinie zu spät überqueren. „Wenn man in Gruppe eins eine Chance haben will, muss man so spät wie möglich auf die Strecke gehen“, sagt Audi-Pilot di Grassi. „Die Autos vor mir fuhren so langsam, dass wir alle zu spät über die Linie kamen.“

Die vier Fahrer starten aufgrund der fehlenden Qualifikationsrunde vom Ende des Startfelds auf den Positionen 21 bis 24. In der Superpole messen sich René Rast, Alex Lynn, Robin Frijns, Oliver Rowland, Tom Blomqvist und Neel Jani. Rast, Lynn und Blomqvist sitzen in der aktuellem Saison längstens seit einer Woche im Formel-E-Cockpit, Jaguar-Ersatzfahrer Blomqvist fährt sogar bei seinem ersten Saisoneinsatz im Qualifying unter die Top sechs.

Oliver Rowland startet von der Poleposition und fährt einen klaren Start-Ziel-Sieg ein. Rowlands verbessert sich mit seinem ersten Formel-E-Sieg in der Fahrermeisterschaft auf Platz zwei. „Ich kann dem Team nicht genug danken. Das ist bisher der größte Erfolg meiner Karriere“, sagt Oliver Rowland. „Gegen all diese Top-Fahrer zu gewinnen ist großartig und ich hoffe, wir können auf diese starke Endphase der Saison aufbauen und mit diesem guten Momentum in die nächste Saison starten.“

Robin Frijns und René Rast komplettieren das Podium – DTM-Champion Rast fährt im fünften Rennen für Audi das erste Mal aufs Formel-E-Treppchen, nachdem er Porsche-Pilot André Lotterer in der letzten Runde überholt. „Mein Team hat mir gesagt, dass ich für die letzte Runde 0,5 Prozent mehr Energie zur Verfügung habe als André“, sagt Rast. „Ich habe gesehen, dass er Probleme hat und habe daraufhin voll attackiert.“ Mit hauchdünnen 0,373 Sekunden entscheidet Rast das Duell gegen Lotterer für sich, obwohl sich der Porsche-Fahrer vehement wehrt und es zu mehreren Berührungen kommt. „Etwas Rubbing war dabei“, sagt Rast. „Aber ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass das in der Formel E dazugehört. Ich freue mich riesig über mein erstes Podium in der Formel E.“

 

Formel E Saison 2019/20
10. Rennen in Berlin (Deutschland), 12. August 2020
Ergebnis
1. Oliver Rowland, Nissan e.dams
2. Robin Frijns, Envision Virgin Racing +1,903 s
3. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler +7,490 s
4. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team +7,863 s
5. Alex Lynn, Mahindra Racing +11,441 s
6. Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team +12,922 s
7. Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing +14,106 s
8. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing +17,134 s
9. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team +18,949 s
10. Sébastien Buemi, Nissan e.dams +19,731 s
11. Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport +23,331 s
12. Tom Blomqvist, Panasonic Jaguar Racing
+24,807 s
13. Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing +27,775 s
14. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team +28,723 s
15. Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon +31,132 s
16. Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing +31,524 s
17. Nico Müller, GEOX Dragon +34,140 s
18. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH +34,986 s
19. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team +44,377 s
20. Sam Bird, Envision Virgin Racing +46,591 s
21. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler +1:15,119 min
22. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport +32 Runden
Rennen nicht beendet
António Félix da Costa, DS TECHEETAH
Daniel Abt, NIO 333 FE Team
Schnellste Qualifying-Runde

René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler, 1:15,993 min

Pole Position

Oliver Rowland, Nissan e.dams, 1:15,955 min

Schnellste Runde

Oliver Rowland, Nissan e.dams, 1:17,886 min

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11. Rennen in Berlin (Deutschland), 13. August 2020
Ergebnis
1. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team
2. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team +1,340 s
3. Sébastien Buemi, Nissan e.dams +2,841 s
4. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler +3,580 s
5. Sam Bird, Envision Virgin Racing +8,710 s
6. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler +11,593 s
7. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH +12,895 s
8. Alex Lynn, Mahindra Racing +14,719 s
9. António Félix da Costa, DS TECHEETAH +15,304 s
10. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing +16,154 s
11. Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing +16,348 s
12. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport +17,798 s
13. Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport +22,229 s
14. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team +23,893 s
15. Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team +24,888 s
16. Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing +25,577 s
17. Tom Blomqvist, Panasonic Jaguar Racing +25,992 s
18. Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing +30,485 s
19. Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon +31,453 s
20. Daniel Abt, NIO 333 FE Team +38,071 s
21. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team +39,694 s
22. Nico Müller, GEOX Dragon +1:11,178 min 
Rennen nicht beendet
Robin Frijns, Envision Virgin Racing
Oliver Rowland, Nissan e.dams
Schnellste Qualifying-Runde

Sébastien Buemi, Nissan e.dams, 1:15,660 min

Pole Position

Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team, 1:15,468 min

Schnellste Runde

Sam Bird, Envision Virgin Racing, 1:17,562 min

Fahrer-Gesamtwertung Saison 2019/2020
1. António Félix da Costa, DS TECHEETAH 158 Punkte
2. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 87 Punkte
3. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH 86 Punkte
4. Sébastien Buemi, Nissan e.dams 84 Punkte
5. Oliver Rowland, Nissan e.dams 83 Punkte
6. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler 77 Punkte
7. Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing 71 Punkte
8. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team 71 Punkte
9. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport 69 Punkte
10. Sam Bird, Envision Virgin Racing 63 Punkte
11. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 60 Punkte
12. Robin Frijns, Envision Virgin Racing 58 Punkte
13. Alexander Sims, BMW i Andretti Motorsport 49 Punkte
14. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing 41 Punkte
15. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler 29 Punkte
16. Jérôme D’Ambrosio, Mahindra Racing 19 Punkte
17. Alex Lynn, Mahindra Racing 16 Punkte
18. Pascal Wehrlein, Mahindra Racing 14 Punkte
19. James Calado, Panasonic Jaguar Racing 10 Punkte
20. Neel Jani, TAG Heuer Porsche Formula E Team 8 Punkte
21. Daniel Abt, NIO 333 FE Team 8 Punkte
22. Felipe Massa, ROKiT Venturi Racing 3 Punkte
23. Brendon Hartley, GEOX Dragon 2 Punkte
24. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team 0 Punkte
25. Nico Müller, GEOX Dragon 0 Punkte
26. Tom Blomqvist, Panasonic Jaguar Racing 0 Punkte
27. Sérgio Sette Câmara, GEOX Dragon 0 Punkte
28. Qing Hua Ma, NIO 333 FE Team 0 Punkte

 

Team-Gesamtwertung Saison 2019/20
1. DS TECHEETAH 244 Punkte
2. Nissan e.dams 167 Punkte
3. Mercedes-Benz EQ Formula E Team 147 Punkte
4. Envision Virgin Racing 121 Punkte
5. BMW i Andretti Motorsport 118 Punkte
6. Audi Sport ABT Schaeffler 114 Punkte
7. Panasonic Jaguar Racing 81 Punkte
8. TAG Heuer Porsche Formula E Team 79 Punkte
9. Mahindra Racing 49 Punkte
10. ROKiT Venturi Racing 44 Punkte
11. GEOX Dragon 2 Punkte
12. NIO 333 FE Team 0 Punkte

 

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.

Redaktion