Formel E startet in Diriyah mit zwei Nachtrennen in 8. Saison. Elf Teams und 22 Fahrer fahren um die zweite Formel-E-Weltmeisterschaft. Neues Reglement und mehr Leistung sorgen für Spannung.
Am Freitag und Samstag startet die Formel E mit zwei Nachtrennen in Diriyah (Saudi-Arabien) in ihre achte Saison. Es ist gleichzeitig die zweite Saison, in der die elf Teams und 22 Fahrer um den FIA-Weltmeisterschaftstitel fahren. „Ich blicke dem ersten Rennwochenende der Saison mit Spannung entgegen“, sagt der amtierende Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries. „Natürlich ist es ein schönes Gefühl, als amtierende Champions in das Wochenende zu gehen. Andererseits ist es ein neues Jahr, eine neue Saison und das bedeutet, dass alles von vorne beginnt – für jeden, nicht nur für uns. Allem voran bin ich aber heiß darauf, wieder Rennen zu fahren.“
Teams und Fahrer
22 Fahrer und elf Teams fahren um die Weltmeisterschaft, ein Team weniger als in der vergangenen Saison. Nach dem Ausstieg von Audi und BMW hat nur der bisherige BMW-Partner Andretti den BMW-Startplatz übernommen, Audis Startplatz bleibt in dieser Saison unbesetzt. Mit DS Techeetah, Envison Racing, Titelverteidiger Mercedes, Jaguar und Porsche setzten fünf Teams auf ihre bewährten Fahrer-Duos. Die anderen sechs Teams starten mit je einem bewährten und einem neuen Fahrer in die achte Saison. Drei Rookies starten in ihre erste Formel-E-Saison: Oliver Askew (Andretti), Antonio Giovinazzi (Dragon) und Dan Tiktum (Nio). Und mit Sébastien Buemi, António Félix da Costa, Nyck de Vries, Lucas di Grassi und Jean-Éric Vergne starten fünf der insgesamt sechs Formel-E-Champions in die achte Saison — nur der Champion der allerersten Formel E Saison, Nelson Piquet Jr., fehlt.
Neu im Kalender: Jakarta, Vancouver, Seoul
Insgesamt stehen 16 Rennen in zehn Städten im Saisonkalender der vollelektrischen Rennserie: sechs Doubleheader und vier Einzelrennen. Mit Jakarta (Indonesien), Vancouver (Kanada) und Seoul (Südkorea) stehen auch drei neue Austragungsorte im diesjährigen Saisonkalender. Und, wie in bisher in jeder Saison, macht die Formel E auch 2022 einen Stop in Berlin. Am 14. und 15. Mai findet auf dem Tempelhofer Feld ein Doubleheader-Event statt.
Mehr Leistung
Neben den neuen Strecken gibt es auch Änderungen im Reglement. Den Piloten stehen im Rennen 220 kW und damit zehn Prozent mehr Leistung als in der vergangenen Saison zur Verfügung. Im Attack-Modus liegt die Leistung der Gen2-Boliden sogar bei 250 kW. „Die Autos erhalten in dieser Saison einen Leistungsschub, was dem Wettbewerb noch mehr Geschwindigkeit und Spektakel verleiht“, sagt Nissan-Motorsport-Chef Tommaso Volpe. „Das ist toll für die Fans, aber es bedeutet natürlich auch, dass wir die Fahrzeugabstimmung an die höhere Leistung anpassen und gleichzeitig die Batterietemperaturen im Auge behalten müssen.“
Neu ist auch das Qualifying-Format. Ab dieser Saison treten die Fahrer nach einer Gruppenphase in Kopf-an-Kopf-Duellen (Viertel-, Halbfinale und Finale) gegeneinander an. Die Verantwortlichen erhoffen sich so ein faireres Qualifying, nachdem die bestplatziertesten Fahrer in den vergangenen Saisons kaum Chancen auf die Poleposition hatten.
Und auch die Renndauer von 45 Minuten plus einer Runde wird angepasst. Im Falle von Safety-Car- oder „Full Course Yellow“-Phasen kann diese um bis zu 10 Minuten verlängert werden. Für jede Minute während einer SC- oder FCY-Phase werden 45 Sekunden zur Rennzeit hinzugefügt — Rennunterbrechungen nach der 40. Rennminute werden nicht berücksichtigt. „Die Regeländerungen werden sich sicherlich positiv auswirken und dafür sorgen, dass der Wettbewerb noch fairer und dadurch auch interessanter wird“, sagt Porsche-Pilot Pascal Wehrlein.
Das Rennen in Diriyah
Die ersten beiden Saisonrennen finden wie in den vergangenen Jahren im saudi-arabischen Diriyah statt. Start ist jeweils um 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ).
Der im Vergleich zum Vorjahr quasi unveränderte 2,495 Kilometer lange Kurs mit 21 Kurven führt durch alte Festungsanlagen und vorbei an traditionellen Lehmbauten. Eine der Schlüsselstellen der anspruchsvollen und sehr flüssigen Strecke ist der Abschnitt mit den Kurven 16 und 17 direkt vor der langen Geraden, an deren Ende sich beim Anbremsen der Kurve 18 die beste Überholmöglichkeit bietet. Entscheidend für eine schnelle Rundenzeit sind auch die Kurven 1 und 19. „Die ersten beiden Sektoren sind schnell und flüssig mit mehreren miteinander verbundenen Hochgeschwindigkeitskurven, während der letzte Sektor längere Geraden und ein großes Bremsereignis in der in Kurve 18/19-Schikane aufweist“, sagt Jaguar-Rennsport-Leiter Phil Charles. „Da es sich um ein Nachtrennen handelt, wird auch der Temperaturabfall zwischen dem Qualifying und dem Rennen eine Rolle spielen.“
Die ersten beiden Formel-E-Saisonrennen werden am Freitag und Samstag jeweils ab 17:30 Uhr (MEZ) auf Eurosport und ProSieben übertragen.
Saisonkalender 2022
28.01.2022 | Diriyah (Saudi-Arabien) |
29.01.2022 | Diriyah (Saudi-Arabien) |
12.02.2022 | Mexiko Stadt (Mexiko) |
09.04.2022 | Rom (Italien) |
10.04.2022 | Rom (Italien) |
30.04.2022 | Monaco (Monaco) |
14.05.2022 | Berlin (Deutschland) |
15.05.2022 | Berlin (Deutschland) |
04.06.2022 | Jakarta (Indonesien) |
02.07.2022 | Vancouver (Kanada) |
16.07.2022 | New York City (USA) |
17.07.2022 | New York City (USA) |
30.07.2022 | London (Großbritannien) |
31.07.2022 | London (Großbritannien) |
13.08.2022 | Seoul (Südkorea) |
14.08.2022 | Seoul (Südkorea) |