Skysled für den Nikolaus

Der Weihnachtsmann würde Motorschlitten fahren. Und warum Porsche mit Turbienchen ins Honig-Business einsteigt.

                                                                                                                         Foto: freddebackman, pixabay

 

Wenn es den Weihnachtsmann wirklich gäbe, wäre er heute mit dem Motorschlitten unterwegs. Für den Elektroschlitten wäre es noch zu früh. Die Lieferungen des heiligen Mannes sind schwer, und seine weltumspannenden Wege sind weit, und die Winter sind kalt. Da ist ein Schneemobil mit dem guten alten Verbrenner immer noch erste Wahl. Keine Kälteprobleme, keine Speicherverluste, keine fehlenden Stromtankstellen irgendwo im 7. Himmel. Schon klar: Irgendwann würden auch der Nikolaus und sein Mitarbeiter Ruprecht auf den Elektroschlitten umsteigen, natürlich auf den Spezialschlitten von Tesla. Niemand bezweifelt das ernsthaft. Den hätte Elon Musk höchst persönlich entwickelt, er würde wahrscheinlich Skysled oder Miraclemaster heißen, und der Nikolaus und sein Ruprecht könnten damit bis zum Mars fliegen. Da würden sich die kleinen Marsmännchen und Marsmädchen freuen wie Bolle, schließlich haben sie lange genug auf die schönen Bescherungen aus Richtung Erde gewartet.

Motorschlitten, die mit Verbrennungsmotor, sind übrigens eine Erfindung, auf die die Elchzüchter in Lappland nicht mehr verzichten möchten, ganz zu schweigen von den Polarforschern in der Antarktis. Und Spaß kann man auch damit haben, wie unser Aufmacherbild beweist, aber das ist eine andere Geschichte.

Weil heute Nikolaustag und deshalb bald Weihnachten ist, erzählen wir lieber wieder einmal von den erfolgreichen Unternehmungen der Automobilindustrie, die Welt zu retten.

Porsche zum Beispiel meldet, dass seine Bienen fleißig waren. Die 1,5 Millionen Tierchen – aufgeteilt in 25 Bienenvölker und angesiedelt auf dem Offroad-Gelände des Werks Leipzig – haben im vergangenen Sommer nämlich rund 400 Kilogramm Honig gesammelt. Süße Geschichte. „Die Biene“, erinnert der Sportwagen-Hersteller, „ist stark gefährdet und gleichzeitig eines der wichtigsten Nutztiere in Deutschland“. Auf dem 132 Hektar großen Offroad-Parcours haben sie es gut. Keine Landwirtschaft, keine Pestizide, kein Stress. Nur Blüten und Pollen und sächsische Natur. Hase und Igel sagen sich dort gute Nacht, Vögel, Amphibien und Fledermäuse haben sich eingefunden, und auf den Weiden grasen Auerochsen und Exmoor-Ponys. Porsche wäre nicht Porsche, würde es seinen Honig nicht vermarkten. Der Stoff für den Frühstückstisch heißt Turbienchen und ist vermutlich sündhaft teuer.

Gerne würden wir noch ein wenig mehr in der Natur schwelgen, gerne auch mit einem Porsche Cayenne auf staubiger Piste, haben heute allerdings keine Zeit, schließlich ist Nikolaustag. Schnell mal vor die Tür und schauen, ob die Stiefel endlich mit allerlei Lebkuchen, Orangen und Mandelkern befüllt sind. Oder ob der Chef mit der roten Mütze und sein Zausel Ruprecht mal wieder im Weihnachtsverkehr fest stecken.

Hugo von Bitz