Logbuch Opel Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid

Unterwegs im ersten elektrifizierten Astra Kombi. Fahrbericht.

Knapp ein halbes Jahr nach der Limousine hat Opel auch die sechsten Generation des Astra Sports Tourer vorgestellt. Der Astra, der 1991 die Nachfolge des Kadett angetreten hat, ist weiterhin eines der ganz wichtigen Opel-Modelle. In den vergangenen 86 Jahren wurden rund 25 Millionen Astra und Kadett verkauft – davon 5,8 Millionen Kombi.

Zwei Drittel Kombi-Kunden

In Deutschland entscheiden sich rund zwei Drittel der Astra-Käufer für den Sports Tourer, den es ab Spätsommer erstmals auch als Plug-in-Hybrid gibt. Ende des Jahres folgt dann eine weitere Plug-in-Hybrid-Leistungsvariante und ab 2023 gibt es den ersten vollelektrischen Astra. „Es passiert sehr viel Gutes bei Opel. Auch in Zukunft“, sagt der neue Opel-Chef Florian Huettl. „Ein wichtiger Treiber in unserer Wachstumsstrategie ist die Elektrifizierung.“ Opels Gesamtanteil im europäischen Elektro-Markt liegt bereits über dem allgemeinen Marktanteil. Ein Viertel aller Corsa– und Mokka-Kunden entscheiden sich bereits für einen vollelektrische Versions. Bis 2024 will Opel die gesamte Pkw- und Nutzfahrzeug-Produktpalette elektrifiziert haben. „Das ist ein konsequenter Weg, den wir beschreiten. Und auf diesem Weg ist der neue Astra Sports Tourer ein wichtiger Meilenstein, weil wir im wichtigen C-Segment mit einem Plug-in-Hybrid antreten können“, sagt Huettl.

12,4-kWh-Akku

Die Systemleistung des neuen Astra Sports Tourer von 133 kW (180 PS) setzt sich beim Plug-in-Hybrid aus dem 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 110 kW (150 PS) und dem Elektromotor mit 81 kW (110 PS) zusammen. Die im Fahrzeugboden liegende 12,4-kWh-Lithium-Ionen-Batterie speichert die elektrische Energie, mit der eine elektrische WLTP-Reichweite von 60 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h möglich sind.

Wie die Schrägheck-Limousine überzeugt auch der Sports Tourer auf der Straße. Das Fahrgefühl mit dem verbesserten Fahrwerk und der direkten Lenkung ist sportlich. Fährt man elektrisch, wird die Geschwindigkeit im Tacho blau angezeigt. Im Laufe des Jahres ergänzt ein zweiter Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 165 kW (225 PS) und einem maximalen Drehmoment von ebenfalls 360 Newtonmeter das Angebot. Auch hier wird die Kraft über eine 8-Stufen-Automatik auf die Vorderachse geschickt.

Etwas kürzerer Lademeister

Die sechste Astra Sports Tourer-Generation ist wegen der kürzeren Front sechs Zentimeter kompakter als ihr Vorgänger (Maße: 4,64 x 1,86 x 1,48 Meter). Der Radstand ist trotzdem um sieben Zentimeter auf 2,73 Meter gewachsen und bietet ein großzügigen Innenraum.

Beim Design folgt Opel der bekannten Strategie: Opel-Vizor und Opel-Gesicht. Von vorn gleichen sich die beiden Karosserievarianten, die Heckpartie mit dem steilen Abschluss macht den Sports Tourer zum Kombi. „Das ganze Design folgt auch konsequent den Vorgaben der Funktionalität“, sagt Opel-Produkt-Marketing-Leiter Peter Seitz. Ein Beispiel ist das Kennzeichen, das beim Kombi in die Heckklappe gerückt wurde. Dadurch ist die Heckschürze tiefer, die Ladehöhe auf 60 Zentimeter reduziert und der Ladeausschnitt vergrößert. 519 Liter Kofferraumvolumen sprechen für sich. Unter dem Laderaum ist Platz für das Ladekabel, und beim Umklappen der Rücksitze ergibt sich eine lange Ladefläche: 1,85 Meter. Nicht umsonst sprechen die Opel-Leute vom Lademeister. Logische Konsequenz: Die im Vergleich zur Limousine knapp 27 Zentimeter Zusatzlänge wurden komplett dem Kofferraum zugeschrieben.

Die Astra-Auftragsbücher sind voll. Wer jetzt einen Plug-in-Hybrid bestellt, muss definitiv bis 2023 auf die Auslieferung warten. Opel sichert seinen Kunden den E-Hersteller-Bonus weiterhin zu und hofft auf eine Umstellung der Umweltprämie vom Zulassungs- auf das Bestelldatum. Nach den Werksferien rollen die ersten Astra Sports Tourer vom Band in Rüsselsheim. 40.200 Euro kostet der Einstieg in die erste elektrifizierte Astra-Kombi-Welt. 

Franziska Weber