Formel E gastiert am Samstag erstmals in Indonesien: neue Stadt, neuer Kurs. Stoffel Vandoorne und Mercedes reisen als WM-Führende zum neunten Saisonrennen.
Am Samstag, 4. Juni 2022, startet die Formel E in Jakarta in die zweite Saisonhälfte der achten vollelektrischen Saison. Erstmals findet ein Rennen in der indonesischen Hauptstadt statt, der 2,37 Kilometer lange Kurs ist für alle 22 Fahrer Neuland. „Weil Jakarta eine neue Stadt und eine neue Strecke ist, haben wir keine Daten aus der Vergangenheit und alle Teams starten mit den gleichen Voraussetzungen ins Wochenende“, sagt Venturi-Teamchef Jérôme D’Ambrosio. Mercedes-Teamchef Ian James ergänzt: „Es kommt vor allem auf die Anpassungsfähigkeit an. Wir werden unser Bestes geben, um zu denjenigen zu gehören, die am schnellsten lernen und das Gelernte dann auch umsetzen können.“
Klassischerweise findet in Jakarta nur ein Rennen statt. Training, Qualifying und Rennen finden, wie üblich in der Formel E, an einem Tag statt. Teams und Fahrer müssen sich innerhalb kürzester Zeit auf die neue Strecke einstellen. „Ich finde es immer sehr reizvoll, auf eine neue Strecke zu kommen. Vor allem die ersten Runden sind super spannend. Den Grip der Strecke zu spüren und die Balance des Autos, das fasziniert mich“, sagt Porsche-Pilot Pascal Wehrlein.
2,37 Kilometer, 18 Kurven
Der Jakarta International E-Prix Circuit liegt im Stadtbezirk Ancol vor der Jakarta Bay und ist kein typischer Stadtkurs. Obwohl er größtenteils von Mauern gesäumt ist, ähnelt er eher einer permanenten Rennstrecke. Der neu gebaute Kurs ist nur 2,37 Kilometer lang, weist aber 18 Kurven auf. Die Start-Ziel-Gerade ist eine der längsten in der Formel E. Neben der hohen Luftfeuchtigkeit müssen sich Teams und Fahrer auf Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius einstellen. Das Regenrisiko ist um diese Jahreszeit sehr hoch. Speziell am Nachmittag ist mit schweren Regenschauern und Gewittern zu rechnen.
„Mit neun Links- und neun Rechtskurven ist Jakarta eine Strecke mit relativ hohen seitlichen Belastungen, was bedeutet, dass in jeder Runde viel Energie auf die Reifen übertragen wird. Deshalb wird es wichtig sein, die Reifentemperaturen und den Reifenverschleiß zu managen, vor allem wegen der begrenzten Reifenanzahl“, sagt Venturi-Chef-Renningenieur Jérémy Colançon. Der Kurs des neunten Saisonrennen bietet viele Überholmöglichkeiten. Es wird also erneut spannend in der Formel E. Das Qualifying ist deshalb einmal mehr ein ausschlaggebender Punkt. André Lotterer ist der konstanteste Qualifyer der aktuellen Saison: der Porsche-Pilot ist der einzige Fahrer, der sich in allen acht Rennen für die Qualifying-K.o.-Phasen qualifiziert hat.
Vergne bislang immer in den Punkten
Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne (111 Punkte) reist als WM-Führender vor Edoardo Mortara (99 Punkte) und Jean-Éric Vergne (95 Punkte) nach Indonesien. Vergne ist der einzige Fahrer, der in allen Saisonrennen in die Punkte gefahren ist, der DS-Techeetah-Pilot stand vier Mal auf dem Podest, hat allerdings noch keines der acht Saisonrennen gewonnen. Insgesamt gibt es bisher fünf unterschiedliche Sieger: Nyck de Vries, Edoardo Mortara, Pascal Wehrlein, Mitch Evans und Stoffel Vandoorne. De Vries, Mortara und Evans siegten bereits je zwei Mal in der aktuellen Saison. In der Teamwertung führt Mercedes (176 Punkte) vor Venturi (148 Punkte) und DS Techeetah (137 Punkte).
Das Rennen startet am Samstag um 10 Uhr (MEZ), dauert 45 Minuten plus eine Rennrunde und wird auf ProSieben übertragen.
Fahrerwertung nach 8. Rennen
1. | Stoffel Vandoorne, Mercedes-EQ Formula E Team | 111 Punkte |
2. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | 99 Punkte |
3. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | 95 Punkte |
4. | Mitch Evans, Jaguar TCS Racing | 83 Punkte |
5. | Robin Frijns, Envision Racing | 81 Punkte |
6. | Nyck de Vries, Mercedes-EQ Formula E Team | 65 Punkte |
7. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 59 Punkte |
8. | Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team | 51 Punkte |
9. | Lucas di Grassi, ROKiT Venturi Racing | 49 Punkte |
10. | António Félix da Costa, DS TECHEETAH | 42 Punkte |
11. | Jake Dennis, Avalanche Andretti Formula E | 28 Punkte |
12. | Sam Bird, Jaguar TCS Racing | 28 Punkte |
13. | Nick Cassidy, Envision Racing | 16 Punkte |
14. | Oliver Rowland, Mahindra Racing | 10 Punkte |
15. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams | 10 Punkte |
16. | Oliver Turvey, NIO 333 Formula E Team | 6 Punkte |
17. | Maximilian Günther, Nissan e.dams | 2 Punkte |
18. | Alexander Sims, Mahindra Racing | 2 Punkte |
19. | Oliver Askew, Avalanche Andretti Formula E | 2 Punkte |
20. | Dan Ticktum, NIO 333 Formula E Team | 1 Punkt |
21. | Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport | 0 Punkte |
22. | Antonio Giovinazzi, DRAGON Penske Autosport | 0 Punkte |
Teamwertung nach 8. Rennen
1. | Mercedes-EQ Formula E Team | 176 Punkte |
2. | ROKiT Venturi Racing | 148 Punkte |
3. | DS TECHEETAH | 137 Punkte |
4. | Jaguar TCS Racing | 111 Punkte |
5. | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 110 Punkte |
6. | Envision Racing | 97 Punkte |
7. | Avalanche Andretti Formula E | 30 Punkte |
8. | Mahindra Racing | 12 Punkte |
9. | Nissan e.dams | 12 Punkte |
10. | NIO 333 FE Team | 7 Punkte |
11. | DRAGON Penske Autosport | 0 Punkte |
*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P. 3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, 1 Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.