Formel E, 9. Saisonrennen in Puebla: Edoardo Mortara setzt sich mit seinem Sieg in Puebla an die Spitze der Fahrerwertung. Aggressives Rennen mit vielen Positionswechseln, Kontakten und sechs Ausfällen.
Der neunte Formel-E-Saisonlauf zeigt einmal mehr, dass die Sonntagsrennen bei Doubleheader-Events den deutlich aggressiveren Rennsport bieten. Das zweite Rennen im mexikanischen Puebla ist von vielen Positionswechseln und Kontakten geprägt. Wie bereits am Samstag starten Oliver Rowland und Pascal Wehrlein aus der ersten Startreihe, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Rowland startet gut und bleibt an Position eins, Edoardo Mortara geht an Wehrlein vorbei, im Mittelfeld kommt es zu ersten Berührungen.
Höhere Temperaturen, schnellere Strecke
Die 2,982 Kilometer lange Strecke ist am Sonntag wegen der höheren Temperatur deutlich schneller als am Vortag. Deutlich schneller aktivieren die Fahrer auch ihren ersten (und zweiten) Attack Mode. Rowland schert nach knapp sieben Rennminuten als erster Fahrer der Spitzengruppe aus, um die Zusatzleistung zu aktivieren. In Puebla verlieren die Piloten rund 3,3 Sekunden durch das Überfahren der Attack-Mode-Schleifen – bisheriger Spitzenwert in der Formel-E-Geschichte. Positionswechsel sind durch die Aktivierung also quasi vorprogrammiert.
Mortara, Venturi top
An der Spitze wechseln sich beim neunten Saisonlauf Rowland, Mortara und Wehrlein ab. Einen Großteil des Rennens sieht es aufgrund des Energiemanagements so aus, als ob Wehrlein einen Tag nach seiner Disqualifikation die beste Taktik verfolgt und damit zum Sieg fährt. Doch nach einem Fahrfehler des Deutschen setzt sich Venturi-Pilot Mortara ab, hat die Nase vorn und sichert sich vor 10.000 Zuschauern den Sieg. Nach Platz drei im Samstag-Rennen sichert sich der Schweizer an diesem Rennwochenende 40 Punkte und damit die Führung in der Fahrerwertung. „Das Auto war super konkurrenzfähig, die Strategie war super und wir haben heute keinen Fehler gemacht“, sagt der Schweizer Mortara nach dem Sieg.
Pascal Wehrlein überquert die Ziellinie als Zweiter, muss aber (wie beim ersten Puebla-E-Prix) um diesen Platz bangen, weil er nach Überqueren der Ziellinie erneut unter Beobachtung (under investigation) steht. „Wir haben ein starkes Wochenende gezeigt“, sagt Wehrlein. „Wir haben einen riesen Schritt nach vorne gemacht und ich freue mich auf die nächsten Rennen, weil ich weiß, wir sind da ganz vorne mit dabei.“
Podium für Cassidy und Virgin
Nick Cassidy feiert seinen ersten Podiumsplatz in der Formel E und komplettiert als Dritter das Podium in Mexiko. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Ich habe meinem Team mit dem Unfall gestern sehr viel Arbeit gemacht. Aber sie haben gestern Nacht eine großartige Arbeit geleistet und ich hatte heute quasi ein neues Auto“, sagt der Virgin-Pilot. „Mich mit einem dritten Platz bei ihnen zu revanchieren ist großartig.“
Kontaktsport Formel E
Im Mittelfeld gibt es viele Berührungen, zwischen den Fahrern und mit den extra für das Formel-E-Wochenende aufgebauten Mauern, die das Formel-E-Feeling auf die permanente Rennstrecke bringen. Formel E ist Kontaktsport, sechs Ausfälle sind das Ergebnis: Nyck de Vries, Norman Nato, Oliver Turvey, Alexander Sims, António Félix da Costa und Tom Blomqvist sehen das Ziel am Sonntag nicht.
WM-Wertung: Kopf-an-Kopf-Rennen bei Fahrern und Teams
Während das Rennwochenende für den Sieger Edoardo Mortara nahezu perfekt verläuft, verlässt Robin Frijns, der als Führender der Fahrerwertung nach Mexiko gereist ist, Puebla ohne Punkte. Mortara führt die Fahrerwertung mit 72 Punkten vor Frijns (62 Punkte) und den punktgleichen António Félix da Costa, René Rast und Mitch Evans (je 60 Punkte) an. Der Kampf um die Weltmeisterschaft ist eröffnet und wie üblich in der Formel E noch völlig offen. Die Teamwertung führt Mercedes mit 113 Punkten vor DS Techeetah (110 Punkte) und Jaguar (109 Punkte) an.
Am 10. und 11. Juli 2021 startet die Formel E ihren nächsten Doubleheader in New York City.
Formel E Saison 2020/21
9. Rennen in Puebla (Mexiko), 20. Juni 2021
Ergebnis
1. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | 32 Runden |
2. | Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team |
+2,296 s |
3. | Nick Cassidy, Envision Virgin Racing | +4,169 s |
4. | Oliver Rowland, Nissan e.dams |
+6,912 s |
5. | Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport | +9,986 s |
6. | Alex Lynn, Mahindra Racing |
+10,630 s |
7. | Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport |
+10,968 s |
8. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | +21,111 s |
9. | Mitch Evans, Jaguar Racing |
+21,261 s |
10. | René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler | +21,896 s |
11. | Robin Frijns, Envision Virgin Racing | +22,216 s |
12. | Sam Bird, Jaguar Racing |
+27,945 s |
13. | Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
+28,578 s |
14. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams |
+35,720 s |
15. | Joel Eriksson, DRAGON Penske Autosport |
+41,027 s |
16. | Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport | +41,029 s |
17. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team |
+46,250 s |
18. | Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler | +1:26,473 min |
Rennen nicht beendet
Tom Blomqvist, NIO 333 FE Team |
António Félix da Costa, DS TECHEETAH |
Alexander Sims, Mahindra Racing |
Oliver Turvey, NIO 333 FE Team |
Norman Nato, ROKiT Venturi Racing |
Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
Pole Position
Oliver Rowland, Nissan e.dams, 1:23,579 min
Schnellste Qualifyingrunde
Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport, 1:22,816 min
Schnellste Rennrunde
René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler, 1:25,370 min
Fahrerwertung nach 9. Rennen
1. | Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing | 72 Punkte |
2. | Robin Frijns, Envision Virgin Racing | 62 Punkte |
3. | António Félix da Costa, DS TECHEETAH | 60 Punkte |
4. | René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler | 60 Punkte |
5. | Mitch Evans, Jaguar Racing |
60 Punkte |
6. | Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
59 Punkte |
7. | Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
54 Punkte |
8. | Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team |
54 Punkte |
9. | Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport | 53 Punkte |
10. | Oliver Rowland, Nissan e.dams |
51 Punkte |
11. | Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH | 50 Punkte |
12. | Sam Bird, Jaguar Racing |
49 Punkte |
13. | Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler | 39 Punkte |
14. | Alexander Sims, Mahindra Racing |
36 Punkte |
15. | Nick Cassidy, Envision Virgin Racing | 34 Punkte |
16. | Alex Lynn, Mahindra Racing |
32 Punkte |
17. | Nico Müller, DRAGON Penske Autosport |
30 Punkte |
18. | Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport |
28 Punkte |
19. | André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team |
18 Punkte |
20. | Oliver Turvey, NIO 333 FE Team |
13 Punkte |
21. | Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport | 12 Punkte |
22. | Sébastien Buemi, Nissan e.dams |
11 Punkte |
23. | Norman Nato, ROKiT Venturi Racing |
11 Punkte |
24. | Tom Blomqvist, NIO 333 FE Team |
5 Punkte |
25. | Joel Eriksson, DRAGON Penske Autosport |
0 Punkte |
Teamwertung nach 9. Rennen
1. | Mercedes-Benz EQ Formula E Team |
113 Punkte |
2. | DS TECHEETAH | 110 Punkte |
3. | Jaguar Racing | 109 Punkte |
4. | Audi Sport ABT Schaeffler | 99 Punkte |
5. | Envision Virgin Racing | 96 Punkte |
6. | ROKiT Venturi Racing | 83 Punkte |
7. | BMW i Andretti Motorsport | 81 Punkte |
8. | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 72 Punkte |
9. | Mahindra Racing | 68 Punkte |
10. | Nissan e.dams |
62 Punkte |
11. | DRAGON Penske Autosport |
42 Punkte |
12. | NIO 333 FE Team |
18 Punkte |
*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P.
3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.