Spaß hoch drei

Warum E-Autos Spaß machen. Zum Beispiel Polestar am Bilster Berg.

Elektroautos sind nicht nur eine vernünftige Wahl, sondern machen auch noch richtig Spaß. Polestar zeigt am Bilster Berg, wie es geht.

Polestar ist eine noch junge Elektroautomarke, die auf eine Rennsport-Historie zurückblickt und sich weiterhin auf diese Performance-DNA bezieht. Entstanden aus der Volvo-Performance-Abteilung und dem Rennteam Polestar Racing hat sich Polestar 2017 eigenständig gemacht und baut seit der Produktion des ersten Serienmodells Polestar 2 ausschließlich Elektrofahrzeuge. Die Mission ist, „fortschrittliche und leistungsorientierte Fahrzeuge zu bauen“, sagt Polestar-Pressesprecher Sebastian Liese. Und: „Performance ist bei uns mehr als Leistung, sondern auch Intelligenz.“

Polestar hat sich die sportliche E-Nische neben der Geely-Konzernschwester Volvo ausgesucht. Alle Polestar-Modelle (2, 3, 4 und 5) sind optional mit einem Performance-Paket bestellbar, dann kommt der Elektrowagen mit sportlicherem Fahrwerk, Brembo-Bremsen, speziell abgestimmten Dämpfern und 22-Zoll-Performance-Rädern. „Wir wollen ein klares Bekenntnis machen“, sagt Polestar-Fahrwerksentwickler Joakim Rydholm.

Die Bedingungen auf der Rennstrecke am Bilster Berg sind wegen Regens schwierig, für Ryndhom kein Hindernis, eher ein Glücksfall: „Ein Polestar muss bei allen Bedingungen funktionieren.“ Soll heißen: Ob gemütliche Sonntagsfahrt, Autobahn oder im Gelände, die Leistung und das Fahrgefühl muss für alle Einsatzzwecke passen. „Schwedische Ruhe trifft auf Rennsportpräzision — Power in Balance“, heißt es bei Polestar.

Spaß hoch drei: Rundstrecke, Handling-Parcours, Offroad-Strecke

Bei den Testfahrten auf dem Gelände der Rennstrecke Bilster Berg sind alle drei aktuell erhältlichen Polestar-Modelle am Start: Polestar 2, Polestar 3 und Polestar 4, jeweils mit Performance-Paket. Getestet wird auf der 4,2 Kilometer langen Rennstrecke, einem Handling-Parcours und auf der Offroad-Strecke — der Polestar 3 entpuppt sich hie als Alleskönner, die Modelle 2 und 4 überzeugen auf der Rennstrecke und beim Handling Parcours.

Polestar-Fahrwerksentwickler Joakim Rydholm

Polestar-Fahrwerksentwickler Joakim Rydholm

Rennstrecken-Performance

Das aus dem Stand verfügbare volle Drehmoment gibt dem Elektroauto seine einzigartige Leistungscharakteristik. Beim Polestar 2 Longe Range Dual Motor mit Performance-Paket stehen 350 kW (476 PS) und 740 Nm direkt zur Verfügung. Die direkte Beschleunigung aus den Kurven bringt so den Fahrspaß.

Der Polestar 2 mit Performance-Paket kommt mit einem Straßen- und Rennstrecken-Stoßdämpfer mit Doppelströmungsventil und manuell verstellbaren Dämpfern. Warum? „Polestar will der Performance-Hersteller im Elektro-Segment sein“, sagt Rydholm. Und: „Wir brauchen den besten Stoßdämpfer im Markt, denn die Stoßdämpfer sind sehr wichtig für die Performance.“ Mehr als sechs Wochen hat sein Team getestet, um die optimale Einstellung der Stoßdämpfer zu erreichen. Danach folgten weitere Monate, um die Fahrwerksfedern abzustimmen. Das Ergebnis: „Der Polestar 2 nutzt den Grip und gleitet durch die Kurven“, sagt Rydholm.

Polestar 2, 3 und 4 auf der Rundstrecke am Bilster Berg

Handling-Parcours

Den Polestar 4 Long Range Dual Motor treiben zwei 200-kW-Permanentmagnetmotoren an den beiden Achsen an. Das bedeutet 400 kW (544 PS) Leistung und 686 Nm Drehmoment. Die Energie kommt aus der 100-kWh-Traktionsbatterie, die im Wagenboden liegt. Das bringt einen niedrigen Schwerpunkt, der zu mehr Traktion und einem besserem Kurvenverhalten führt.

Die Praxis belegt es. Der 4,84 Meter lange Polestar 4 lässt sich auf dem Slalomparcours leichtfüßig durch die Pylonen dirigieren, und bei der Vollbremsung zeigt sich, dass das Fahrzeug sicher in der Spur bleibt — selbst beim Ausweichmanöver während der Vollbremsung bricht der Wagen nicht aus.

Polestar 4 Long Range Dual Motor

Polestar 4 Long Range Dual Motor

Offroad-Fahrvergnügen 

Der Polestar 3 ist ein klassisches SUV: 4,90 Meter lang, 2,12 Meter breit, 1,61 Meter hoch und knapp 2,7 Tonnen schwer (Long Range Dual Motor mit Performance Paket). Trotz hohem Gewicht hat auch das SUV die vorangegangenen Stationen gut gemeistert, der Batterie im Wagenboden und dem Torque Vectoring sei Dank.

Die letzte Station gehört einzig und allein dem SUV.

Die Offroad-Strecke ist steil, eng, nass und sicherlich werden die allerwenigsten Polestar 3 jemals ähnliches Gebiet betreten. Die Bodenfreiheit kann um 5 Zentimeter auf 25 Zentimeter erhöht werden (ab Tempo 40 km/h senkt sich der Wagen wieder ab), um so geländetauglich zu sein. Bei steilen Bergauf-Passagen verbessern die Kameras die Sicht auf die Umgebung, ABS und Torque Vectoring – also die gezielte Zuordnung des Antriebsmoments an die einzelnen Räder – halten das Fahrzeug in der Spur.

Die Geländetauglichkeit ist erstaunlich, im Fahrzeug spürt man das Geländeprofil kaum, die Hinterräder drehen trotz nassem Untergrund und normaler Bereifung nicht durch, geben dem Fahrzeug den Halt und der Control Mode kontrolliert das Fahrzeug bergab partiell selbstständig. Und ein weiterer Vorteil des Elektroautos: Wasser ist kein großes Problem, denn die Elektromotoren sind geschlossen, es kann kein Wasser angesogen werden und der fehlende Auspuff kann ebenfalls kein Wasser in den Motor drücken.

Was zu beweisen war: Man kommt mit dem Polestar 3 nicht nur rein ins schwere Gelände, man kommt auch wieder raus.

Polestar Long Range Dual Motor mit Performance Paket

Polestar 3 Long Range Dual Motor mit Performance Paket

 

Fotos: Polestar

 

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Franziska Weber