Formel E startet in Diriyah (Saudi-Arabien) mit Doubleheader in die siebte Saison. Erstmals mit Status FIA-Weltmeisterschaft.
Nach sechs Monaten Rennpause startet die Formel E am Freitag und Samstag mit einem Doubleheader in ihre siebte Saison. „Auf diesen Moment haben wir lange warten müssen. Seit dem Saisonfinale in Berlin ist einige Zeit vergangen“, sagt Mercedes-Pilot Nyck de Vries. „Umso mehr freuen wir uns jetzt darauf, endlich wieder auf die Strecke zu gehen und Rennen zu fahren.“ Wegen der Corona-Pandemie kommuniziert die Formel E ihren Saisonkalender der siebten Saison in Blöcken. Bisher sind acht Rennen terminiert: Diriyah (26./27. Februar), Rom (10. April), Valencia (24. April), Monaco (8. Mai), Marrakesch (22. Mai) und Santiago de Chile (5.-6. Juni). Die Formel E versucht den im Juni angekündigten Saisonkalender so gut wie möglich einzuhalten und in möglichst vielen Städten Rennen zu fahren.
Wie in der vergangenen Saison starten zwölf Teams mit 24 Fahrern — drei Teams setzten auf ihr bekanntes Fahrerduo (Mercedes, Nissan und Techeetah), acht Teams gehen mit einem neuen Fahrer an den Start (Audi, BMW, Dragon, Envision Virgin, Jaguar, Nio, Porsche und Venturi) und Mahindra startet mit zwei neuen Fahrern. Drei Rookies starten in ihre erste Formel-E-Saison: Nick Cassidy (Envision Virgin Racing), Jake Dennis (BMW) und Norman Nato (Venturi). Favoriten gibt es in der vollelektrischen Rennserie quasi nicht, das Fahrerfeld ist dicht beieinander, die Rennen sind deshalb so spannend. In der vergangenen Saison gab es in zwölf Rennen acht verschiedene Sieger. Den Fahrer- und Team-Titel sicherten sich am Ende António Félix da Costa und sein Team DS Techeetah.
In der neuen Saison, die erstmals den Status einer FIA-Weltmeisterschaft trägt, setzen neun Teams auf einen komplett neu entwickelten Antriebsstrang, drei Teams (Nissan, Dragon und Techeetah) wechseln ihren Antriebsstrang erst im Laufe der Saison und starten mit dem Vorjahres-Material. Audi ist bei der neuen Motor-Generator-Einheit (MGU) entwicklungstechnisch am weitesten gegangen und startet mit einem einstufigen elektrischen Antriebsstrang mit Innenrotor, Außenmagneten, einem hocheffizienten Kühlsystem und sechs elektrischen Phasen. Formel-E-Projektleiter Tristan Summerscale bezeichnete das Vorhaben als eines der „herausforderndsten und intensivsten Projekte, die Audi Sport je durchgeführt hat.“ Als Kundenteam wird auch Envision Virgin Racing von dem neuen Antrieb profitieren.
Das Rennen in Diriyah
Ein Novum beim Saisonstart: im saudi-arabischen Diriyah finden die ersten beiden Nachtrennen der vollelektrischen Rennserie statt, die Rennen starten um 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ). „Ich fahre sehr gerne in der Nacht. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Pascal Wehrlein, der ab dieser Saison im Porsche-Cockpit sitzt. „Alles kommt einem viel schneller vor. Die Strecke wird hell erleuchtet sein. Trotzdem musst du dich als Fahrer sehr konzentrieren, weil dein Sichtfeld kleiner ist und du deine Referenzpunkte schlechter erkennst.“
Der Diriyah E-Prix findet auf einem 2,494 Kilometer langen Stadtkurs mit 21 Kurven statt, vorbei an alten Festungsanlagen und traditionellen Lehmbauten. Die Strecke wurde komplett neu asphaltiert, was zu einem höheren Gripplevel führt, außerdem wurde das Layout vor dem Start etwas modifiziert: Die Kurven neun und zehn sind deutlich schneller, die Kurven 18 und 19 etwas enger. „In den ersten 14 Kurven geht es nur links, rechts, bergauf, bergab, schnell, langsam. Als Fahrer hast du gar keine Zeit, auf die Energie zu achten. Erst nach Kurve 14 kannst du mal aufs Lenkrad schauen“, sagt Wehrleins Teamkollege André Lotterer. „Die Schwierigkeit ist, dein Auto so einzustellen, dass es in verschiedenen Situationen gut funktioniert. Es ist auch nicht einfach, einen guten Rhythmus zu finden. Und falls der Wüstenwind Sand auf die Strecke weht, kann es sehr rutschig sein.“
Die ersten beiden Formel-E-Saisonrennen werden am Freitag ab 17:30 Uhr (MEZ) auf ProSieben Maxx und am Samstag ab 17 Uhr (MEZ) auf Sat.1 übertragen.
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