It’s coming home

Formel E startet am kommenden Wochenende in London. Zweitletzter Doubleheader der Saison. Titelkampf offen wie nie.

Vier Saisonrennen an zwei Rennwochenenden stehen noch auf dem aktuellen Formel-E-Kalender. Die vollelektrische Rennserie, die ihren Sitz in London hat, kehrt am kommenden Wochenende nach fünf Jahren in die britische Hauptstadt zurück.

Ein bisschen Hallensport

Der neue 2,252 Kilometer lange Kurs liegt im Osten der Metropole und verläuft entlang der Themse und durch das Exhibition Centre London. Eine Novum für die Formel E: Ein Kursteil führt durch eine Ausstellungshalle und ist überdacht — vor allem bei Regen würde der Wechsel von der nassen zur trockenen Strecke zu spannendem Racing führen. „Der Kurs in London ist definitiv anders als alles, was wir bisher kennen – aber das macht die Formel E ja aus“, sagt Audi-Teamchef Allan McNish. „Es ist eine neue Herausforderung für alle Ingenieure und Fahrer. Wir bereiten uns intensiv vor, um so perfekt aussortiert wie möglich ins erste Training zu gehen. Trotzdem bleibt es ein Wochenende mit vielen Unbekannten.“

Die zwölf Teams erwartet ein enger und langsamer Kurs, der wenig Überholmöglichkeiten bietet, das Qualifying wird einmal mehr ein, wenn nicht der Schlüssel zum Erfolg sein. Auslaufzonen gibt es quasi nicht, Fahrfehler werden also direkt bestraft.

Fahrerwertung, Teamwertung: offen wie nie

In der siebten Formel-E-Saison fahren die 24 Piloten erstmals um die FIA-Weltmeisterschaft und sowohl die Fahrer- als auch die Teamwertung sind nach elf Saisonrennen offen wie nie. Die ersten 15 Fahrer trennen lediglich 27 Punkte, maximale Ausbeute pro Renntag sind 30 Punkte. Erst beim letzten Rennen in New York City hat Sam Bird gezeigt, dass mit einem Sieg ein Sprung von Rang 13 auf eins in der WM-Wertung möglich ist. Und auch in der Teamwertung liegen zwischen dem führenden Team Envision Virgin Racing (146 Punkte) und Mercedes auf dem fünften Platz nur 33 Punkte.

„Ich kann die abschließenden vier Saisonrennen kaum noch erwarten“ sagt Mercedes-Teamchef Ian James. „Wir haben nochmals vier Chancen, um wieder dorthin zu kommen, wo wir in dieser Meisterschaft sein wollen und ich bin zuversichtlich, dass wir jede dieser Gelegenheiten bestmöglich nutzen werden.“ Mercedes konnte nach einem starken Saisonstarts und drei Siegen in den vergangenen vier Rennen nur ein Mal in Puebla punkten. „Hinter uns liegt eine relativ harte Phase der Saison, entsprechend ist es ein guter Zeitpunkt, um uns zurückzumelden und wieder eine gute Punkteausbeute einzufahren“, sagt Mercedes-Pilot Nyck de Vries, der bereits zwei Saisonrennen gewonnen hat, allerdings auch bei sieben Rennen entweder das Ziel nicht erreicht hat oder keine Punkte sammeln konnte. Der einzige Fahrer, der bisher alle Rennen beendet hat, ist Virgin-Pilot Robin Frijns, sechs Mal ist er in die Punkteränge gefahren und liegt mit 76 Punkten punktgleich mit António Félix da Costa auf dem zweiten Platz der Fahrerwertung.

Sat1 überträgt live

Das Rennwochenende in London verspricht spannenden Sport. Die Rennen dauern wie immer 45 Minuten plus eine Rennrunde und starten am Samstag um 16 Uhr (MESZ) und am Sonntag um 15 Uhr (MESZ). Sat1 überträgt beide Formel-E-Läufe.

 

Aktueller Stand Fahrerwertung (11 Rennen absolviert)
1. Sam Bird, Jaguar Racing 81 Punkte*
2. António Félix da Costa, DS TECHEETAH 76 Punkte
3. Robin Frijns, Envision Virgin Racing 76 Punkte
4. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing 72 Punkte
5. Nick Cassidy, Envision Virgin Racing 70 Punkte
6. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH 68 Punkte
7. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler 61 Punkte
8. Mitch Evans, Jaguar Racing 60 Punkte
9. Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team 60 Punkte
10. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 59 Punkte
11. Oliver Rowland, Nissan e.dams 59 Punkte
12. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler 54 Punkte
13. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 54 Punkte
14. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport 54 Punkte
15. Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport 54 Punkte
16. Alexander Sims, Mahindra Racing 44 Punkte
17. Alex Lynn, Mahindra Racing 34 Punkte
18. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team 32 Punkte
19. Nico Müller, DRAGON Penske Autosport 30 Punkte
20. Sébastien Buemi, Nissan e.dams 20 Punkte
21. Norman Nato, ROKiT Venturi Racing 17 Punkte
22. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team 13 Punkte
23. Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport 12 Punkte
24. Tom Blomqvist, NIO 333 FE Team 5 Punkte
25. Joel Eriksson, DRAGON Penske Autosport 0 Punkte

 

Aktueller Stand Teamwertung (11 Rennen absolviert)
1. Envision Virgin Racing 146 Punkte*
2. DS TECHEETAH 144 Punkte
3. Jaguar Racing 141 Punkte
4. Audi Sport ABT Schaeffler 115 Punkte
5. Mercedes-Benz EQ Formula E Team 113 Punkte
6. BMW i Andretti Motorsport 108 Punkte
7. TAG Heuer Porsche Formula E Team 92 Punkte
8. ROKiT Venturi Racing 89 Punkte
9. Nissan e.dams  79 Punkte
10. Mahindra Racing 78 Punkte
11. DRAGON Penske Autosport 42 Punkte
12. NIO 333 FE Team 18 Punkte

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P.

3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.

Franziska Weber