London 1: Dennis vor de Vries und Lynn

Formel E, 12. Saisonrennen in London: Rookie Jake Dennis siegt bei seinem Heimrennen in London und verbessert sich in der Fahrerwertung auf Platz zwei.

In London feiert die Formel E eine Premiere: Erstmals fahren die 24 Piloten auf einem Kurs, der partiell auch durch eine Messehalle führt.

Am heutigen Renntag haben die 24 Piloten Glück, die Strecke ist bis zum Rennstart trocken – im Gegensatz zu den beiden Trainings und dem Qualifying am Vormittag. Gestartet wird in der Messehalle im Osten der britischen Hauptstadt, Polesetter Alex Lynn behauptet seine Position und setzt sich zusammen mit dem Zweitplatzierten BMW-Pilot Jake Dennis an der Spitze ab.

Sims und Bird scheiden früh aus

Zur ersten Kollision auf dem engen Stadtkurs kommt es bereits nach wenigen Fahrsekunden bei der Ausfahrt aus der Halle. Ausgangspunkt ist eine Berührung von Nyck de Vries und Alexander Sims, die etliche Kontakte im Feld zur Folge hat. Für Sims ist das Rennen nach der Kollision bereits beendet und auch der Meisterschaftsführende Sam Bird muss sein Auto in der Box abstellen.

Weniger Energie, verschärfter Attack Mode

Weil der 2,252 Kilometer lange London-Kurs recht langsam und dadurch das Energiemanagement im Vergleich zu den anderen Formel-E-Strecken keine große Rolle spielt, haben die Organisatoren den möglichen Energieverbrauch von 52 auf 48 kWh gedrosselt. Außerdem müssen die Piloten den Attack Mode zwei Mal im Rennen aktivieren, der beim heutigen Rennen jeweils acht Minuten Zusatzpower gewährleistet. Zum Vergleich: bei den bisherigen Rennen aktivierten die Fahrer den Attack Mode jeweils für vier Minuten. Diese beiden Maßnahmen sollten das Energiemanagement auch heute in den Fokus rücken.

Dennis souverän

An der Spitze setzten sich schnell die beiden Briten Lynn und Dennis ab. Formel-E-Rookie Dennis teilt seiner Box aber bereits nach knapp 20 Minuten Rennzeit mit: „Ich fühle mich schneller als Lynn.“ Nachdem er die Führung nach Lynns zweiter Attack-Mode-Aktivierung übernommen hat, bestätigt er die Aussage, setzt sich ab und feiert souverän seinen zweiten Saisonsieg. „Nach einem so starken Qualifying jetzt den Sieg zu holen, ist einfach sensationell“, sagt der BMW-Pilot nach dem Sieg. „Ich bin einfach überglücklich. Es war ein Mega-Job vom ganzen Team.“ Polesetter Alex Lynn muss den zweiten Platz an Nyck de Vries abgegeben und beendet das Rennen auf dem dritten Rang. „Ich habe den Fanboost heute sehr gut genutzt, um mir den zweiten Platz zu sichern. Alex Lynn war in dem Moment des Überholens sehr nett, denn ich glaube, er dachte, dass wir an diesem Punkt des Rennens etwas stärker waren“, sagt der Zweitplatzierte de Vries.

Fahrerwertung: nur 21 Punkte bis Platz 13

Mit seinem Sieg springt Dennis in der Fahrerwertung von Rang zwölf auf den zweiten Platz. Die Karten sind wieder neu gemischt, weil quasi kein Fahrer, der vor dem Rennen auf den vorderen Plätzen lag, gepunktet hat. Vor den verbleibenden drei Formel-E-Rennen liegt das Feld noch enger beieinander. Sam Bird führt die Fahrerwertung trotz seines Ausfalls mit 81 Punkten vor Jake Dennis (79 Punkte) und António Félix da Costa (78 Punkte) an. 21 Punkte trennen die ersten 13 Piloten – bei maximal 30 Punkten pro Rennen ein Katzensprung. Und auch in der Teamwertung bleibt es spannend, die ersten sechs Teams trennen 16 Punkte: DS Techeetah und Virgin führen die Wertung mit 146 Punkten vor Jaguar (141 Punkte), Mercedes (135 Punkte), BMW (133 Punkte) und Audi (130 Punkte) an.

Bereits morgen um 15 Uhr (MESZ) steht der nächste Formel-E-Lauf auf dem Programm. Sat.1 überträgt das Rennen aus London bevor die vollelektrische Rennserie am 14. und 15. August in Berlin gastiert – in der deutschen Hauptstadt können pro Renntag 5500 Zuschauer das Saisonfinale live miterleben.

 

Formel E Saison 2020/21
12. Rennen in London (Großbritannien), 24. Juli 2021
Ergebnis
1. Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport
2. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team +5,341 s
3. Alex Lynn, Mahindra Racing +6,946 s
4. Sébastien Buemi, Nissan e.dams +8,008 s
5. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team +10,699 s
6. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler +11,427 s
7. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler +12,233 s
8. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team +17,381 s
9. António Félix da Costa, DS TECHEETAH +18,457 s
10. Oliver Rowland, Nissan e.dams +28,185 s
11. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing +30,724 s
12. Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team +38,240 s
13. Nick Cassidy, Envision Virgin Racing +43,475 s
14. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH +48,025 s
15. Robin Frijns, Envision Virgin Racing +51,037 s
16. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport +55,105 s
17. Mitch Evans, Jaguar Racing +57,579 s
18. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team +58,624 s
19. Joel Eriksson, DRAGON Penske Autosport +59,945 s
20. Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport +1:00,436 min

 

Rennen nicht beendet
Norman Nato, ROKiT Venturi Racing
Tom Blomqvist, NIO 333 FE Team
Alexander Sims, Mahindra Racing
Sam Bird, Jaguar Racing

 

Pole Position

Alex Lynn, Mahindra Racing, 1:23,245 min

Schnellste Qualifyingrunde

André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team, 1:23,900 min

Schnellste Rennrunde

René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler, 1:22,539 min

 

Fahrerwertung nach 12. Rennen
1. Sam Bird, Jaguar Racing 81 Punkte*
2. Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport 79 Punkte
3. António Félix da Costa, DS TECHEETAH 78 Punkte
4. Nyck de Vries, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 77 Punkte
5. Robin Frijns, Envision Virgin Racing 76 Punkte
6. Edoardo Mortara, ROKiT Venturi Racing 72 Punkte
7. Nick Cassidy, Envision Virgin Racing 70 Punkte
8. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler 70 Punkte
9. Jean-Éric Vergne, DS TECHEETAH 68 Punkte
10. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler 60 Punkte
11. Mitch Evans, Jaguar Racing 60 Punkte
12. Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formula E Team 60 Punkte
13. Oliver Rowland, Nissan e.dams 60 Punkte
14. Stoffel Vandoorne, Mercedes-Benz EQ Formula E Team 58 Punkte
15. Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport 54 Punkte
16. Alex Lynn, Mahindra Racing 52 Punkte
17. Alexander Sims, Mahindra Racing 44 Punkte
18. André Lotterer, TAG Heuer Porsche Formula E Team 43 Punkte
19. Sébastien Buemi, Nissan e.dams 32 Punkte
20. Nico Müller, DRAGON Penske Autosport 30 Punkte
21. Norman Nato, ROKiT Venturi Racing 17 Punkte
22. Oliver Turvey, NIO 333 FE Team 13 Punkte
23. Sérgio Sette Câmara, DRAGON Penske Autosport 12 Punkte
24. Tom Blomqvist, NIO 333 FE Team 5 Punkte
25. Joel Ericsson, DRAGON Penske Autosport 0 Punkte

 

Teamwertung nach 12. Rennen
1. DS TECHEETAH 146 Punkte*
2. Envision Virgin Racing 146 Punkte
3. Jaguar Racing 141 Punkte
4. Mercedes-Benz EQ Formula E Team 135 Punkte
5. BMW i Andretti Motorsport 133 Punkte
6. Audi Sport ABT Schaeffler 130 Punkte
7. TAG Heuer Porsche Formula E Team 103 Punkte
8. Mahindra Racing 96 Punkte
9. Nissan e.dams 92 Punkte
10. ROKiT Venturi Racing 89 Punkte
11. DRAGON Penske Autosport 42 Punkte
12. NIO 333 FE Team 18 Punkte

 

*Punkteschlüssel Plätze 1 bis 10: 25 P. / 18 P. / 15 P. / 12 P. / 10 P. / 8 P. / 6 P. / 4 P. / 2 P. / 1 P.

3 Zusatzpunkte gibt es für die Pole Position, jeweils 1 Zusatzpunkt für die schnellste Qualifyingzeit und die schnellste Rennrunde.

Redaktion