Unterwegs mit dem rumänischen Elektrobestseller. Fahrbericht.
Elektroautos sind zu groß und zu teuer. Diesen Vorurteil widerlegt Dacia mit dem Spring. Den Kleinwagen für die Stadt gibt es jetzt mit mehr Leistung und einer markanteren Optik.
Der Spring ist seit Herbst 2021 auf dem Markt. Der Basiselektriker (unser Aufmacherbild) bietet 33 kW (45 PS) Leistung und ist ein Bestseller: 100.000 Aufträge stehen in den Orderbüchern, allein der deutsche Markt meldet 18.500 Auslieferungen. Das ist gut für die rumänische Renault-Tochter, aber es kommt noch besser: 75 Prozent der verkauften Autos gehen an Privatkunden, werden also entlang des Listenpreises ordentlich bezahlt. Das ist im aktuellen Automarkt ein extrem hoher Wert.
Outdoor-Optik, 48 kW
Jetzt erweitert die Renault Dacia das Spring-Angebot um eine leistungsstärkere Version mit 48 kW (65 PS), die ausschließlich in der Outdoor-Optik-Variante Extreme angeboten wird (Bilder unten). Muster im Stil einer topografischen Karte an den Vordertüren sowie auf den unteren Schutzleisten zählen ebenso dazu wie kupferfarbene Akzente an der Dachreling, den Außenspiegelgehäusen, den Radnaben, dem Dacia-Logo auf der Heckklappe und unterhalb der Scheinwerfer.
Im Interieur setzt sich die Landkartengrafik auf den Türschwellern und den Gummifußmatten fort. Kupferfarbene Elemente an den Türinnenverkleidungen vorn, den Lüftungsdüsen, der zentralen Bedieneinheit und den Ziernähten an den Sitzen nehmen die optischen Akzente des Exterieurs auf.
Der neue neuen 48-kW-Elektromotor verbraucht im WLTP-Zyklus 14,5 kWh/100 km. Das sind 0,6 kWh mehr als beim etwas schwächer gespulten Spring, und weil Dacia in beiden Versionen die identische Lithium-Ionen-Batterie mit einer Nennkapazität von 26,8 kWh einsetzt, leidet die Reichweite ein bisschen: 220 Kilometer sollen es im Idealfall sein, im Stadtverkehr mit niedrigen Geschwindigkeiten und häufiger Rekuperation können es sogar 305 Kilometer sein.
Wie aus dem Bilderbuch
Das passt, denn der Spring ist ein Stadtwägelchen wie aus dem Bilderbuch: 3,73 Meter kurz, 1,77 Meter schmal (inklusive Außenspiegel), 9,50 Meter Wendekreis, 290 Liter Kofferraum, umklappbare Rückbanklehne, 255 Kilogramm Zuladung, Gesamtgewicht etwas mehr als 1000 Kilogramm.
Wer den kleinen Dacia zu Hause mit frischem Strom versorgen will, braucht etwas Geduld. An der mit zehn Ampere abgesicherten 230-Volt-Steckdose und einer Ladeleistung von dann 2,3 kW benötigen die Akkus etwa 13,5 Stunden für die volle Ladung, an der Wallbox (3,7 kW, 16 A) geht es etwas schneller: 8,5 Stunden. Vergleichsweise zügig zapft der Spring am Schnelllader, aber 30 kW Ladeleistung (800 Euro Aufpreis) sind ein bescheidenes Kraftwerk. 80 Prozent Füllstand gibt es in einer knappen Stunde, das reicht dann für etwas mehr als 180 Kilometer.
Der Spring 45 steht mit Preisen ab 22.750 Euro in der Liste, der Extreme 65 startet bei 24.550 Euro. Ganz schön teuer? Nein, es ist ein Elektroauto. Und die Serienausstattung ist üppig: Multimediasystem mit Navigation und Sieben-Zoll-Touchscreen, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Tempomat und Klimaanlage.
Foos: Dacia
