Unterwegs mit dem ersten Modell der Hyundai Submarke Ioniq. Fahrbericht.
In den vergangenen 31 Jahren hat sich Hyundai in Deutschland vom Marktstart weg zum drittgrößten Importeur entwickelt. Mit 7,9 Prozent Marktanteil im Elektrofahrzeug-Segment liegt das koreanische Unternehmen ebenfalls auf Platz drei hinter VW und Tesla. „In den Zukunftsthemen sind wir besonders stark“, sagt Hyundai-Deutschland-Chef Jürgen Keller.
Deutschland zweitgrößter Markt
2021 feierte das erste Model der elektrischen Hyundai-Submarke Ioniq, der Ioniq 5, seinen Marktstart. Der Ioniq 5 ist auch das erste Modell, das auf der neu entwickelten Elektro-Plattform E-GMP (Electric Global Modular Platform) steht. Seitdem wurden in Ulsan (Korea) 109.300 Ioniq 5 gebaut. Deutschland ist mit bislang 19.200 verkauften Fahrzeugen nach dem Heimatmarkt Korea (40.900 Fahrzeuge) der zweitgrößte Absatzmarkt.
Im Herbst startet das Modelljahr 2023 mit größerem Akku (77,4 kWh) und mehr Leistung (Heckantrieb: 229 PS/168 kW, Allradantrieb: 325 PS/239 kW). „Der Ioniq 5 ist ein Gamechanger und Start in eine neue Ära“, sagt Hyundai Deutschland Marketing- und Presse-Direktorin Christina Herzog. Und: „E-GMP ist die Plattform der Zukunft für unsere Produktpalette.“ Im kommenden Jahr feiert der Ioniq 6 seine Premiere in Deutschland.
Wir waren mit der (noch) aktuellen Heckantrieb-Topversion des Ioniq 5 (160 kW/217 PS und 72,6 kWh Akku) unterwegs.
18,0 kWh/100 km: Das ist sparsam
Einer der größten Kritikpunkt an Elektroautos ist die fehlende Reichweite, weil die damit verbundenen Ladestopps die Langstreckenfahrten unnötig verlängern. Der Ioniq 5 widerlegt dieses Argument überzeugend. Zum einen ist das zwei Tonnen schwere Auto sehr sparsam. Auf über 1000 Testkilometern erfuhren wir einen Durchschnittsverbrauch von 18,0 kWh/100 km – hauptsächlich auf der Autobahn, auf der Landstraße und nur zu einem geringen Anteil in der Stadt. Das ermöglicht Reichweiten von circa 380 Kilometern mit einer Batterieladung. Und zum anderen lädt die 72,6-kWh-Batterie an Schnellladestationen dank der 800-Volt-Technologie in vergleichsweise sportlichen 18 Minuten auf 80 Prozent Ladevolumen.
Bedienung einfach und intuitiv
Zurück auf der Straße stehen 217 PS (160 kW), 350 Nm und eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h zur Verfügung. Der Ioniq 5 mit Heckantrieb bietet ein komfortables Fahrwerk, eine verbindliche Lenkung und gute Bremsen. Vier unterschiedliche Fahrmodi (Snow, Eco, Normal und Sport) können über den Mode-Knopf am Lenkrad angewählt werden – je nach Wahl wird der Antritt und die Lenkung direkter, die Geschwindigkeitsanzeige ändert ihre Farbe von grün (Eco) über blau (Normal) zu rot (Sport). Über Schaltwippen am Lenkrad kann auch die Rekuperationsstärke gewählt werden, auch hier stehen vier Stufen bis hin zum One-Pedal-Drive zur Wahl. Großer Pluspunkt: Alle verfügbaren Fahrassistenzsysteme können einfach und bequem über Tasten am Lenkrad ein- und ausgeschaltet werden. Und auch die restliche Bedienung des digitalen Armaturenbretts ist einfach und intuitiv. Zusätzlich zur üblichen Touch-Bedienung sind Radiolautstärke und Lüftung über herkömmliche Bedienelementen möglich.
Der Innenraum des 4,64 Meter langen Ioniq 5 ist extrem großzügig und komfortabel. Auch im Fond sitzt man bequem, die Rückbank ist wie die Vordersitze verstellbar – Länge, Höhe und Rückenlehne. „Das Fahrzeug ist aus dem Innenraum gestaltet“, sagt Hyundai-Sprecherin Herzog. Sind alle fünf Sitzplätze belegt bietet die Limousine mit dem Kombiheck ein Kofferraumvolumen von 527 Liter, legt man die Rückbank um, kann man 1587 Liter Ladegut hineinpacken. Ablageflächen in allen Türen und in der Mittelkonsole ergänzen den Stauraum. Die Ladekante ist mit 75 Zentimetern recht hoch, die Ladekabel finden unter der Kofferraumabdeckung Platz.
Sparsam, bequem und komfortabel – der Ioniq 5 zeigt, wieviel Spaß ein Elektroauto machen kann.