Neue Wege führen durch Rom

Formel E mit zweitem Saison-Doubleheader in Rom. Neue Strecke in der italienischen Hauptstadt.

Eine Woche nach Ostern kehrt die Formel E zum dritten Mal in die heilige Stadt zurück. Am 10. und 11. April finden zwei Rennen in der italienischen Hauptstadt statt. Die Formel-E-Macher haben den aktuellen Saisonkalender aufgrund der anhaltenden Pandemie und den daraus resultierenden eingeschränkten Reisemöglichkeiten erneut angepasst, auch in Valencia werden am 24. und 25. April zwei Rennen gefahren. „In Anbetracht der aktuellen Situation und der unvorhersehbaren Entwicklung der Pandemie in der zweiten Saisonhälfte ist für uns und die Serie jedes gefahrene Rennen wichtig“, sagt Porsche-Formel-E-Einsatzleiter Amiel Lindesay. 

Die bisherigen Rom-Sieger Sam Bird (4. Saison) und Mitch Evans (5. Saison) sind seit dieser Saison Teamkollegen, ihr Team Jaguar freut sich auf die Rückkehr nach Rom: „Nachdem wir beim Rom E-Prix 2019 unseren ersten Formel-E-Sieg gefeiert haben, hat das Rennen einen speziellen Platz in den Herzen des Teams und wir versuchen das positive Momentum aufrecht zu erhalten“, sagt Jaguar-Teamchef James Barclay. Für Jaguar war es 2019 nicht nur der erste Sieg in der vollelektrischen Rennserie, sondern der erste Motorsport-Sieg seit 1991.

Neue Strecke

Die 24 Fahrer starten in der italienischen Hauptstadt auf einer neuen Strecke, die mit 3385 Metern die zweitlängste Formel-E-Strecke der siebenjährigen Geschichte ist. „Die neue Strecke hat mit der alten nicht mehr viel Ähnlichkeit“, sagt Porsche-Pilot André Lotterer. „Deshalb ist es zum Glück kein großer Nachteil, dass unser Team in Rom noch nie gefahren ist.“

Die neue Strecke ist technisch anspruchsvoll und ein typischer enger Stadtkurs mit vielen 90-Grad-Kurven und kurzen Geraden. Wegen der relativ großen Höhenunterschiede gibt es Bergauf- und Bergabpassagen. „Der neue Kurs ist sehr technisch und extrem lang. Das wird für uns alle eine neue Herausforderung sein“, sagt BMW-Pilot Jake Dennis.

De Vries vor Bird, Jaguar vor Mercedes

Nach bisher zwei gefahrenen Saisonrennen führt Mercedes-Pilot Nyck de Vries nach seinem ersten Formel-E-Sieg die Fahrerwertung mit 32 Punkten vor Sam Bird (25 Punkte) und Robin Frijns (22 Punkte) an. Bird hat mit seinem Sieg im zweiten Diriyah-Rennen seinen Rekord ausgebaut und ist weiterhin der einzige Fahrer, der in jeder Formel-E-Saison mindestens ein Rennen gewonnen hat. Sein neues Team Jaguar führt auch deshalb die Teamwertung mit 40 Punkten vor Mercedes (36 Punkte) und den punktgleichen Teams Envision Virgin und Dragon (je 22 Punkte) an.

Bereits vor den beiden ersten Europarennen blicken die Macher der vollelektrischen Rennserie in die Zukunft: Der Gen3-Bolide, der ab der übernächsten Saison (2022/23) zum Einsatz kommen soll, ist ein technischer Meilenstein mit einer deutlichen Leistungssteigerung auf 350 kW im Qualifying und 300 kW im Rennmodus. Auch das Rennformat wird sich ändern. Geplant sind Schnelllade-Boxenstopps, bei denen mit bis zu 600 kW nachgeladen werden kann. Die Neuerungen sollen die Rennen noch spannender machen, der Technologietransfer aus dem Rennsport in die Serienproduktion soll die Elektromobilität vorantreiben. „Die neuen Gen3-Autos werden schneller und leistungsstärker sein, und diese ständige Weiterentwicklung der Rennleistung, die wir in der Formel E sehen, ist großartig für die Fans und den Sport“, sagen die Nissan-e.dams-Chefs Oliver und Gregory Didot. 

Samstag und Sonntag live bei Sat.1

Die ersten beiden Europarennen der siebten Saison finden am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 13 Uhr statt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz überträgt Sat.1 die Rennen live.

Franziska Weber