Unter Strom: Mercedes-Benz

Digital, global, CO₂-neutral. Mercedes implementiert die Elektroauto-Produktion in sein weltweites Netzwerk. Sechs neue Mercedes EQ bis 2022.

Gottlieb Daimler und Carl Benz sind die Erfinder des Automobils. Der Benziner und der Diesel haben Mercedes zur Weltmarke gemacht. Verbrennungsmotoren? Vorbei. Die Lorbeeren von gestern taugen heute hauptsächlich dazu, die Kassen für die Unternehmenspolitik von morgen zu füllen. Zumindest ist das der Plan. Die komplette Elektrifizierung des Produktportfolios ist das erklärte Ziel der Konzernstrategen. Schon im kommenden Jahr will Mercedes unter dem Label EQ acht vollelektrische Modelle auf dem Markt haben. 

Mercedes EQS: Die vollelektrische S-Klasse wird in der Factory 56 in Sindelfingen montiert

Wichtiges Etappenziel ist die vollständige Integration der Elektroauto-Produktion in das globale Werksnetz des Unternehmens an zunächst sieben Standorten:

  • Der EQS, die erste vollelektrische S-Klasse, startet in der ersten Jahreshälfte 2021 in der Factory 56 am Standort Sindelfingen. Mercedes verspricht sich von den optimierten Produktionsprozessen in der Factory 56 Effizienzgewinne von bis 25 Prozent.
  • Der elektrischen Kompakt-SUV EQA kommt aus dem Werk Rastatt, die Serienfertigung wird seit Jahresbeginn hochgefahren.
  • Mit dem EQB geht in Ungarn im Werk Kecskemét ein weiterer Kompakt-SUV in Serie. Der Produktionsstart ist für das laufende Jahr 2021 geplant. Das Joint-Venture BBAC baut den EQB in Peking für den chinesischen Markt.
  • Ebenfalls in Peking läuft für den Inlandsmarkt der EQC vom Band. Das Werk Bremen baut den EQC seit 2019 für die übrigen globalen Märkte. In Peking und in Bremen wird auch die Montage der vollelektrischen E-Klasse EQE vorbereitet, Marktstart voraussichtlich Ende 2021.
  • Im Mercedes-Benz Werk in Tuscaloosa (USA) laufen unterdessen die Planungen für die Produktion der SUV-Versionen des EQE und des EQS. Beide Modelle sollen im kommenden Jahr 2022 gelauncht werden.
  • Vitoria in Nordspanien ist last not least seit dem vergangenen Jahr der Produktionsstandort des Elektro-Van EQV.

Wird in Bremen und in Peking gebaut, Markstart voraussichtlich Ende 2021: Mercedes EQE, hier noch zu Tarnzwecken in Camouflage-Optik Fotos: Daimler, motorfuture

Für die Versorgung der EQ-Produktion mit Fahrbatterien setzt Mercedes zudem auf Produktionsstandorte in Kamenz (Sachsen), Jawor (Polen) und jeweils werksnah in Untertürkheim und Hedelfingen (Stuttgart) sowie Peking und Tuscaloosa. Weitere Batteriefabriken sind an den Standorten Brühl (bei Stuttgart) und Sindelfingen geplant.

Mercedes-Benz Drive Systems Campus

Aus dem Motorenwerk in Untertürkheim schließlich, das dem Daimler-Konzernsitz in Untertürkheim bis dato den industriellen Herzschlag aus Stahl gibt und gab, wird mittel- und langfristig der „Mercedes-Benz Drive Systems Campus“. So steht es seit Anfang März offiziell in der Unternehmensplanung. Konkreter: „Der größte Standort im globalen Powertrain Produktionsverbund wird sich dabei auf Forschung, Entwicklung und Produktionsanläufe von Antriebssystemen konzentrieren. Die Vereinbarung stärkt die Rolle von Untertürkheim als Entwicklungs- und Qualifizierungs-Hub für Antriebstechnologien.“ Und: „Zusätzlich baut der Standort seine bereits breite Kompetenz im Bereich E-Mobilität mit einem Campus für elektrische und elektrifizierte Antriebe weiter aus.“ 

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