¡Vamos, Valencia!

Formel E startet erstmals in Spanien. Drittes Doubleheader-Wochenende der siebten Saison findet auf einer permanenten Rennstrecke statt.

In Valencia finden am 24. und 25. April die Formel-E-Saisonrennen Nummer fünf und sechs statt. Erstmals in der siebenjährigen Formel-E-Geschichte starten die zwölf Teams in Spanien. Die Strecke kennen die 24 Piloten trotzdem gut, denn bereits vier Mal fanden die Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias statt. Trotzdem stellt die permanente Rennstrecke die Teams vor ungewohnte Herausforderungen. „Der Schwerpunkt bei den Testfahrten vor der Saison liegt nicht auf einer Rennvorbereitung oder einer perfekten Abstimmung für das Zeittraining, deshalb helfen uns die in Valencia gefahrenen Kilometer nicht besonders viel“, sagt  Audi-Teamchef Allan McNish. 

Außerdem sind die Saisonrennen fünf und sechs die ersten, die ausschließlich auf einer permanenten Rennstrecke  stattfinden, das Streckenlayout unterscheidet sich deshalb extrem von den sonst engen und kurvenreichen Stadtkursen, die charakteristisch für die vollelektrische Rennserie sind. „Valencia stellt alle Formel E Teams vor eine neue Situation. Denn wir alle besitzen nicht viel Rennerfahrung auf permanenten Rennstrecken wie dem Circuit Ricardo Tormo. Deshalb ist es schwer vorherzusagen, was uns dort erwartet“, sagt Mercedes-Teamchef Ian James.

Schlüsselfaktor Energiemanagement

Das Layout der permanenten Rennstrecke wurde für die beiden Formel-E-Rennen modifiziert und ist jetzt 3,376 Kilometer lang. „Valencia ist ein völlig anderer Kurs im Vergleich zum letzten  Kurs in Rom. Das eine war ein reiner Stadtkurs, während Valencia eine permanente Rennstrecke ist, die leicht angepasst wurde, um für die Formel E zu funktionieren“, sagt Mahindra-Pilot Alexander Sims.“ Der Schlüssel zum Erfolg ist in Valencia höchstwahrscheinlich das Energiemanagement, weil die Streckenlänge nur gering kürzer als bei den letzten beiden Saisonrennen in Rom ist, die Durchschnittsgeschwindigkeit aber höher sein wird. Und bereits beim zweiten Rom-Rennen hat das Energiemanagement seine Opfer gefordert — Rookie Norman Nato überquerte die Ziellinie zwar als Dritter, wurde aber nach dem Zieleinlauf von der Rennleitung disqualifiziert, weil er zu viel Energie verbraucht hatte.

„Es gibt viele sehr schnelle Passagen, keine echte enge Haarnadelkurve und dafür weite Auslaufzonen, die auch mal einen Fehler verzeihen“, sagt Audi-Pilot René Rast über das Streckenlayout. Rom-Sieger Stoffel Vandoorne ergänzt: „Das macht Valencia zu einer großen Herausforderung mit Blick auf das Energiemanagement. In dieser Hinsicht ist es wahrscheinlich eine der schwierigsten Strecken des Jahres. Entsprechend wird das Racing intensiv und es wird stark auf die Strategie ankommen.“ Denn: „Überholen sollte hier einfach sein, aber es bringt eben einen Nachteil beim Energiemanagement mit sich“, sagt Vandoorne.

Ausgeglichenes Feld, Sam Bird und Jaguar vorn

Das Formel-E-Feld ist erneut sehr ausgeglichen in die siebte Saison gestartet. In den ersten vier Rennen punkteten alle Teams, bei den Fahrern haben mit André Lotterer und Norman Nato bisher nur zwei Piloten keine Punkte auf dem Konto. Lotterers Teamkollege Pascal Wehrlein ist der einzige Fahrer, der in allen Rennen in die Punkte gefahren ist. In der Fahrerwertung liegt der Porsche-Pilot mit 32 Punkten punktgleich mit Diriyah-Sieger Nyck de Vries auf dem fünften Platz hinter dem Führenden Sam Bird (43 Punkte), Mitch Evans (39 Punkte), Robin Frijns (34 Punkte) und Stoffel Vandoorne (34 Punkte). Die Teamwertung führt Jaguar (82 Punkte) vor Mercedes (65 Punkte) und DS Techeetah (46 Punkte) an.

Sat.1 übertragt die Rennen in Valencia live im TV und online. 

Franziska Weber