// Aprilscherzer Musk // Geldbohrer Grube // Prozesshansel Resch // Zahlen, bitte! //
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Das Rad ist rund, die Welt ist bunt, und das Leben ist voller Überraschungen. Unsere Kolumne World Wide Wheels sucht die Nachrichten hinter den Nachrichten. Fakten oder Fake, Bingo oder Bullshit, Ross oder Reiter? Kommen Sie ran, lesen Sie rein, entscheiden Sie selbst.
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Elon Musk, der Investorenflüsterer, ist nicht nur ein beinharter Kapitalvernichter, sondern auch ein fröhlicher Possenreißer. „Trotz intensiver Versuche, Geld aufzutreiben, inklusive eines verzweifelten Massenverkaufs von Ostereiern, müssen wir leider mitteilen, dass Tesla komplett und absolut pleite ist. So pleite, man glaubt es gar nicht“, twitterte der Tesla-Terminator am 1. April. April, April? Bilanztechnisch vielleicht schon, denn es scheint tatsächlich noch genügend Geld in der Kasse, den unternehmerischen Höllenritt fortzusetzen. De facto hat Musk mit Tesla aber so viele Milliarden verbrannt, dass ein zeitnaher Turnaround immer unwahrscheinlicher wird. Teslas Leute kriegen den Produktionsanlauf des Kompaktmodells 3 nicht in den Griff, was möglicherweise daran liegt, dass die Automobilproduktion im großen Serienstil kein Kinderspiel ist. Alles schon tausendmal erzählt und erörtert. Und auch Musk fällt außer Aprilscherzen nichts Neues mehr ein. Wieder mal hat er den Schlafsack ausgepackt, um in der Fabrik zu übernachten. Vielleicht freuen sich die störrischen Fabrikationsroboter über menschliche Gesellschaft in dunklen Zeiten. Die Börse jedenfalls is not amused. Die Tesla-Aktie schmierte auf 244 US-Dollar ab. Ende September vergangenen Jahres waren es noch knapp 390 Dollar gewesen. Arme reiche Anleger.
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Bohren nach Barem steht über einer bemerkenswerten Geschichte, die das Stuttgarter Online-Magazin Kontext einem Herrn namens Rüdiger Grube widmet. Herr Grube ist der Ex-Bahnchef, der zu Beginn des vergangenen Jahres mit einer fetten Abfindung aus dem Zug gestiegen ist, nachdem er selbst die Notbremse gezogen hatte. Vor vielen Jahren war er im Daimler-Konzern Assistent von Hartmut Mehrdorn. Herr Mehdorn war später ebenfalls Chef der Deutschen Bahn. Vor Grube. Man kennt sich und hilft sich. Jetzt hat Herr Grube einen Beratervertrag bei Herrn Herrenknecht. Das ist der Chef einer Tunnelbohr-Firma, die sich gegenwärtig durchs geologisch happige Gelände einer südwestdeutschen Landeshauptstadt wühlen darf und von dort weiter durch die Schwäbische Alb Richtung Ulm und München. Stichwort Stuttgart 21. Herr Grube hat als Bahnchef dafür gesorgt, dass… Ach lesen Sie doch einfach bei den Kollegen weiter.
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Man kann über Jürgen Resch, den Chef des Abmahnvereins Deutsche Umwelthilfe (DUH), ja sagen, was man will. Zum Beispiel, dass Resch ein Prozesshansel ist. Aber eines muss man ihm lassen: Er bleibt am Ball. Jetzt klagt die DUH auch gegen die Städte Dortmund, Bochum, Düren, Paderborn, Offenbach, Heilbronn, Ludwigsburg, Marbach, Backnang, Esslingen und Reutlingen wegen der Luftbelastung durch Dieselautos. Marbach, Backnang, Reutlingen? Echt jetzt? Aber die DUH meint es ernst. Wir zitieren, aus gegebenem Anlass ausführlich, aus der Pressemitteilung vom 29. März:
- „Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) reicht elf weitere Klagen zur Durchsetzung der „Sauberen Luft“ in den deutschen Städten mit besonders hoch belasteter Atemluft ein. Fünf dieser Klagen werden von der internationalen Nichtregierungsorganisation ClientEarth unterstützt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Klagen wegen der zu hohen Belastung der Luft mit dem Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) auf 28. Mit den neuen Klageverfahren möchte die DUH eine schnellstmögliche Einhaltung der Luftqualitätswerte in weiteren besonders hoch belasteten Städten erreichen. Die Einhaltung der Grenzwerte ist nur möglich durch eine rasche Umsetzung kurzfristig wirksamer Maßnahmen wie Fahrverbote für schmutzige Diesel-Fahrzeuge. Die schmutzigen Diesel-Pkw tragen wesentlich zu mehr als 800.000 jährlichen Neuerkrankungen an Diabetes und Asthma sowie knapp 13.000 vorzeitigen Todesfällen bei, verursacht durch die anhaltende Belastung der Atemluft mit dem Dieselgift NO2.“
800.000 jährliche Neuerkrankungen? 13.000 vorzeitige Todesfälle? Anhaltende Belastung der Atemluft durch Dieselgift? Darunter machte es die Umwelthilfe nicht. Dabei weiß mittlerweile jedes Kind, was Sache ist: Die erlaubten Stickoxid-Werte sind wissenschaftlich betrachtet ein Witz, bei der Platzierung der Messstationen wurde teilweise übel manipuliert, und die Luftqualität in Deutschland hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten signifikant verbessert. Was also will Jürgen Resch, der selbsternannte Diesel-Töter, wirklich? Und wer ist ClientEarth? Die Kollegen von Tichys Einblick haben recherchiert. Und Antworten gefunden. Ihre Geschichte führt in die Vereinigten Staaten. Und weil wir uns auch hier nicht mit fremden Federn schmücken wollen (siehe oben), finden Sie den Link zur Geschichte hier.
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Statistik klingt immer ein bisschen nach Staub, nach Zahlenakrobatik. Dabei verbirgt sich hinter den Excel-Tabellen und Ziffernkollonnen, die das Statistische Bundesamt in zuverlässiger Regelmäßigkeit liefert, nicht weniger als das gezählte und berechnete Abbild einer großen Wirtschaftsnation. Zahlen, bitte! In Deutschland sind derzeit (Stand 2016) je 1000 Einwohner 555 Personenkraftwagen zugelassen. Das ist viel. Dennoch liegt Deutschland als Autoland in EU-Europa nur auf Platz sieben hinter Polen (571 Pkw je 1000 Einwohner), Zypern (595), Finnland (604), Malta (615), Italien (625) und Luxemburg (662). Im völlig verarmten Griechenland kommen 497 zugelassene Personenwagen auf je 1000 Einwohner. Schlusslichter in der EU-Automobiltabelle sind übrigens Kroatien (374), Lettland (341) und Ungarn (338).