Zukunft von gestern: Audi 100

Mit dem Typ C1 machte sich die VW-Tochter Audi vor exakt 50 Jahren auf den langen und beschwerlichen Marsch ins gelobte, weil rentable Autoland der Premiummarken.

Der Audi 100 ist wahrscheinlich das wichtigste Modell in der wechselhaften Audi-Geschichte. Mitte der 60er Jahre, unmittelbar nach der Übernahme der Auto Union GmbH durch die Volkswagen AG, lautete der Auftrag an die damals noch arg verhärmte Ingolstädter Tochter: das laufende Modellprogramm betreuen, keine neuen Autos entwickeln.

Ludwig Kraus, damals Technik-Chef in Ingolstadt, wusste, dass das keine gute Idee war. Das Audi-Programm war schmalbrüstig, die Kundschaft kaufte lieber bei der Konkurrenz. Kraus fürchtete um die Überlebenschancen seiner Firma und ignorierte die Ansage der neuen Oberbosse aus Wolfsburg. Entgegen der Order arbeitete er an einer zweiten Modellreihe und entwickelte unter dem Kürzel C1 ein modernes Mittelklasse-Automobil, das in der oberen Mittelklasse nichtt nur gegen Opel, Ford, Peugeot und Volvo, sondern auch gegen die deutschen Platzhirsche Mercedes und BMW antreten sollte.

Trotz des damals für die Fahrzeugklasse eher untypischen Vorderradantriebs, geriet das Auto so überzeugend, dass der Volkswagen-Vorstand schließlich grünes Licht gab. 1968 stellte die Auto Union die Limousine schließlich als Audi 100 vor. Leistungsspanne der 1,8-Liter-Vierzylinder: 80 bis 115 PS (60 bis 85 kW).

Der erste Audi 100 – es sollten drei weitere Generationen mit dem Modellnamen 100 folgen, ehe Audi die Nomenklatur auf A6 umstellte – entwickelte sich mit knapp 800.000 verkauften Exemplaren nicht nur zum Bestseller, er legte auch den Grundstein für den späteren Aufstieg der Marke in die Premiumliga.

 

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Redaktion